Expedia.de verzeichnet 18 Prozent mehr Reisen innerhalb der eigenen Landesgrenzen und gibt praktische Verhaltenstipps
München – Urlaub in der Heimat ist in diesem Jahr gefragt wie nie. Im Vergleich zu 2008 stiegen bei Expedia.de die Buchungen bis heute um 18 Prozent. Während die Deutschen über Knigge-Regeln im Ausland bestens informiert scheinen, werden die regionalen Besonderheiten in der eigenen Heimat häufig unterschätzt. Etikette-Experte Moritz Freiherr von Knigge weiß: „Jede Region ist gekennzeichnet durch gewisse Charakterbilder und Eigenschaften, die sie einzigartig machen. Urlauber müssen natürlich nicht alle Eigenheiten kennen, sollten sich aber der kulturellen Unterschiede bewusst sein und ihnen aufgeschlossen und interessiert begegnen.“ Das ist Knigge gerechtes Verhalten. Expedia.de hat sich in den meistbesuchten Ferienregionen umgehört und lokale Fachleute befragt. Die gesammelten Tipps präsentiert der erste deutsche E xpedia.de Heimatknigge. Eine ausführliche Version ist auf Anfrage bei der Pressestelle erhältlich.
Alles eine Frage des Genusses
Die Wurst gilt nicht nur als typisch deutsch, sie weist auch große örtliche Unterschiede auf – angefangen bei der Konsistenz bis hin zum Verzehr. Berliner, zum Beispiel, essen ihre Currywurst vorgeschnitten und nur im Stehen, während echte Oberbayern ihre beliebten Weißwürste ausschließlich stückweise bestellen und vor zwölf Uhr mittags aus der Pelle saugen. Ungewöhnliche Manieren beim Tee trinken legen wiederum die Ostfriesen an den Tag. Bevor sie ihren Gästen eine Tasse anbieten, schenken sie sich zuerst selbst ein – zum Vorkosten versteht sich. Vorsicht sollten Touristen im Süden walten und sich nicht unbedacht vom Schwarzwälder Kirschkuchen verführen lassen. Schnell ist die Promillegrenze erreicht, schließlich stecken zwei volle Sektgläser Schnaps in einer Torte.
Bei den Einheimischen zu Hause
Kleine Details bei den Freizeitaktivitäten, beim Kleidungsstil oder beim Kaufverhalten verraten viel über den Charakter einer Region und das Verhalten ihrer Bewohner. Um am Oktoberfest als Single angesprochen zu werden, muss die Schleife links sitzen, rechts bedeutet: Finger weg, ich bin verheiratet. Abschätzige Blicke ernten Jecken in Köln, wenn sie sich als Nonne oder Priester verkleiden. Seit 1601 gibt es ein entsprechendes Verkleidungsverbot, um die christlichen Wurzeln des Karnevals zu schützen. Fahren ohne Führerschein ist in Mecklenburg-Vorpommern ausdrücklich erlaubt – aber nur mit dem Hausboot, sonst droht Ärger. Eine dreistündige Einweisung genügt um mit zwölf km/h durch die Seenlandschaft zu tuckern. Aus dem Schwarzwald-Aufenthalt eine echte Kuckucksuhr mitzubringen, ist ebenfalls gar nicht so einfach. Auf dem Markt wimmelt es vo n billigen Kopien aus Amerika und China. Ein Schutzhinweis entlarvt den echten Kuckuck und entpuppt daheim den wahren Kenner der Region.
Peinliche Situationen gekonnt meistern
Alle Missgeschicke zu umschiffen, ist unmöglich. Was also tun, wenn man sich versehentlich „daneben“ benommen hat? Moritz Freiherr von Knigge hat einen Tipp, wie sich Urlauber aus unangenehmen Situationen retten können: „Am besten die Schwäche offen eingestehen und sich entschuldigen – das zeugt von gutem Benehmen. Dann verzeihen die Einheimischen auch gerne einen Sprung ins Fettnäpfchen.“ Schließlich geht es weniger darum, streng an einzelnen Regeln festzuhalten, sondern sie zu leben. Das heißt, sie entsprechend der Situation und des Umfelds angepasst einzusetzen.