Rosen, Reiter, Rodeos: Sommer in Oregon
Wenn es in Oregon im Nordwesten der USA Sommer wird, beginnt die Freiluftsaison. Die zahlreichen Feste und Veranstaltungen geben auch Oregon-Besuchern Gelegenheit zum Mitfeiern – ganz gleich, ob man sich mehr für Rosen oder für Rösser interessiert. Die küstennahe Metropole Portland lockt mit einer unvergleichlichen Blütenpracht, während sich die kleinen Städte im „Wilden Osten“ von Oregon auf das Erbe der Cowboys und Indianer besinnen, die hier noch immer anzutreffen sind.
Obwohl die europäischen Siedler erst vor rund zweihundert Jahren bis an die Pazifikküste der heutigen USA vorstießen, können viele der Feste, die Oregon heutzutage feiert, bereits auf eine erstaunlich lange Tradition zurückblicken. Hier ein Überblick über die Highlights dieses Sommers:
***Portland Festival of Roses***
Im Jahre 1888 lud die Frau des Verlegers Henry Pittock Freunde und Nachbarn ein, ihre Rosen in einem Zelt auszustellen. Aus diesem Ansatz entstand 1889 die Portland Rose Society, und als Portland 1905 den 100. Jahrestag der Expedition von Lewis und Clark feierte, besaß die Stadt erstaunliche 320 Kilometer rosengesäumter Straßen und erhielt dadurch ihren Beinamen „City of Roses“. Zum jährlichen „Rosenfestival“ (www.RoseFestival.org) in Portland gehören neben der zweitgrößten Blumenparade der USA zahlreiche andere Festlichkeiten, die sich durch den gesamten Sommer ziehen, von Anfang Juni bis Ende September – und das nun bereits seit 99 Jahren. Auch in diesem Jahr werden wieder rund zwei Millionen Besucher erwartet. Am 1. Juni wird dann wieder die Rosenkönigin gekrönt, und am nächsten Tag wird das Festival mit einem spektakulären Feuerwerk offiziell eröffnet. Den Höhepunkt bildet am Samstag, dem 10. Juni, der große, farbenprächtige Umzug durch die S traßen. Am gleichen Wochenende finden auch Drachenbootrennen statt – und am Wochenende darauf (16.-18. Juni) in den „South Park Blocks“ das Portland Arts Festival, eine große Kunstveranstaltung unter freiem Himmel mit ebenso freiem Eintritt für alle Besucher. Im neunten Jahr werden bei dieser größten Veranstaltung ihrer Art in der Region rund 150 einheimische wie ausländische Künstler, die von einer Jury sorgfältig ausgewählt wurden, der Öffentlichkeit vorgestellt.
***Wildhorse Pow Wow***
Bunt geht es auch weiter östlich zu. Hunderte farbenfroher indianischer Tänzer, Dutzende Trommler sowie indianische Kunsthandwerker treffen sich seit 1995 alljährlich um den amerikanischen Unabhängigkeitstag zum Wildhorse Pow Wow und machen diese Veranstaltung zu einem echten Erlebnis authentischer indianischer Kultur. Vor allem für die Wettbewerbsteilnehmer ist der Ansporn groß: Es gibt immerhin Preisgelder in Höhe von mehreren tausend Dollar zu gewinnen.
In diesem Jahr wird das Wildhorse Pow Wow vom 30. Juni bis 2. Juli 2006 abgehalten. Es findet wie immer im Wildhorse Resort & Casino (www.WildhorseResort.com) statt, das dem Stammesbund der Umatilla-Indianer gehört und in ihrem Reservat im Nordosten des Staates liegt, rund zehn Kilometer außerhalb der Stadt Pendleton und unweit der Grenze zum Nachbarstaat Washington. Man erreicht das Reservat über die I-84, die von Portland (Oregon) nach Salt Lake City (Utah) führt. Nebenbei kann man hier auch gut übernachten und – wie in den meisten Indianerreservaten – dem Glücksspiel frönen. Wer sich noch intensiver mit der Welt der Indianer beschäftigen möchte, kann das Tamástslikt-Kulturinstitut (www.Tamastslikt.com) gleich nebenan besuchen. Diese Einrichtungen sind selbstverständlich ganzjährig geöffnet.
***Rodeos und Round-ups***
Ein paar Monate nach dem Pow Wow findet in Pendleton seit fast einem Jahrhundert jedes Jahr das „Pendleton Round-up“ (www.PendletonRoundup.com) statt, ein Rodeo und eine Westernparade mit echten Indianern und echten Cowboys. Die Bewohner von Pendleton und die des benachbarten Umatilla-Reservats arbeiten bei der Organisation eng zusammen. Das nächste Round-up findet vom 13. bis 16. September 2006 statt.
Sechs Wochen vorher gedenkt das Städtchen Joseph seinem Namenspatron an den „Chief Joseph Days“ am letzten vollen Juli-Wochenende (29./30. Juli 2006) mit Indianertänzen, Umzügen und einem Rodeo. Das Tausend-Seelen-Nest liegt am landschaftlich sehr reizvollen „Hells Canyon Scenic Byway“, und so setzen sich die Besucher der Stadt auch hauptsächlich aus Naturfreunden und Anglern zusammen, die in den nahen Seen fischen. Am nördlichen Ende des Wallowa-Sees steht das Old Joseph Monument, ein Denkmal für einen berühmten Häuptling der Nez-Percé-Indianer.
Auch das Städtchen Sisters zählt kaum mehr als tausend Einwohner, veranstaltet aber seit 65 Jahren alljährlich an drei Tagen das „Sisters Rodeo“ (www.SistersRodeo.com) – in diesem Jahr vom 9. bis 11. Juni. Sisters liegt mitten in Oregon, knapp tausend Meter über dem Meeresspiegel und lebte einstmals von der Holzindustrie. Heutzutage ist es hauptsächlich das „Tor zu den Kaskaden“ für die zahlreichen Urlaubsgäste, die zu allen Jahreszeiten in diese Gegend strömen.
***Weitere Informationen***
Nähere Auskünfte und aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen findet man auf den im Text genannten Websites (in englischer Sprache). Portland, der wirtschaftliche und kulturelle Nabel Oregons, ist von Deutschland aus mehrmals pro Woche nonstop mit der Lufthansa zu erreichen – von Frankfurt/Main aus geht es in 101/2 Stunden an die Pazifikküste Oregons. Reiseinteressenten steht für alle Fragen rund um Oregon die Oregon Tourism Commission, c/o Wiechmann Tourism Service GmbH, Scheidswaldstraße 73, 60385 Frankfurt, Telefon +49 69 25538240, Telefax +49 69 25538100 mit Rat und Tat zur Seite. Auch im Internet gibt es deutschsprachige Informationen zum Staat: Unter www.traveloregon.de kann Oregon rund um die Uhr besucht werden.