Continental beabsichtigt, Mitglied der Star Alliance zu werden
Frankfurt – Continental Airlines und United Airlines haben gestern einen Rahmenvertrag über eine umfangreiche Zusammenarbeit und die Zusammenlegung ihrer Streckennetze und Services zugunsten der Kunden geschlossen, der Möglichkeiten zur Ertragssteigerung und Kostenersparnis sowie weiteres Leistungspotenzial schafft. Darüber hinaus plant Continental, der Star Alliance, der größten Luftfahrtallianz weltweit, beizutreten.
„Continentals Plan mit United zusammenzuarbeiten und Mitglied der Star Alliance zu werden, wird all unseren Kunden beträchtliche Vorteile verschaffen“, sagte Larry Kellner, Chairman und CEO von Continental. „In einem Netzwerk-Business bringt die Verknüpfung mit größeren Netzwerken entscheidenden Nutzen, indem volle nationale Abdeckung und erhöhte globale Reichweite geboten wird und neue Wege der Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung erörtert werden können. Da wir uns derzeit mit einigen der herausforderndsten Bedingungen konfrontiert sehen, denen Airlines jemals gegenüber standen, freuen wir uns auf die Vorzüge dieser neuen Partnerschaft mit United und den anderen Star Alliance Mitgliedern.“
In den vergangenen Wochen hatten Teams beider Unternehmen intensiv an der Entwicklung kreativer Lösungen zur gemeinsamen Effizienzsteigerung und Synergienutzung gearbeitet, die über die bestehenden Codeshare-Vereinbarungen hinaus gehen. Ihre Arbeit konzentrierte sich auf Pläne zur Kooperation hinsichtlich der Vielfliegerprogramme, Lounges, Infrastrukturnutzung, Informationstechnologie und des Beschaffungswesens. Als hilfreich und unterstützend erwiesen sich hierbei die während früherer Fusionsverhandlungen entwickelten Beziehungen.
„Die Teams haben sehr gut zusammengearbeitet, um eine einzigartige und wettbewerbsfähige Partnerschaft zu kreieren, die weit über ein herkömmliches Codeshare-Abkommen hinausreicht“, sagte Glenn Tilton, Chairman, Präsident und CEO von United Airlines. „Im Namen der Star Alliance freue ich mich sehr, Continental einzuladen, Mitglied dieses Bündnisses zu werden. Continental wird wichtiges Kapital in unsere globale Allianz einbringen, und unsere beiden Unternehmen werden effektiv zusammenarbeiten, um das beste Netzwerk Amerikas und weltweit zu bieten“. Kellner und Tilton trafen sich am gestrigen Nachmittag zur Unterzeichnung eines Rahmenvertrags über das Bündnis in Chicago.
Immunität gegen kartellrechtliche Wettbewerbsbeschränkungen genießende Joint Ventures („Antitrust Immunized Joint Ventures“)
Im Rahmen der neuen Partnerschaft planen Continental und United, Joint Ventures zu bilden, die es ihnen erlauben, untereinander und mit anderen Star Alliance Mitgliedern international zu kooperieren und effektiver in einem zunehmend globalen Luftfahrtmarkt zu konkurrieren.
Zunächst wird Continental beim US-Verkehrsministerium (Department of Transportation (DOT)) einen Antrag auf Erlaubnis stellen, United – gemeinsam mit Lufthansa, Air Canada und sechs weiteren Airlines – in ihrer schon bestehenden, Immunität gegen kartellrechtlichen Wettbewerbsbeschränkungen genießenden Allianz beizutreten. Dies wird Continental, United, Lufthansa, Air Canada und anderen diese Immunität besitzenden Star Alliance Fluggesellschaften ermöglichen, eng zusammenzuarbeiten wie es andere Allianzen mit Immunität gegen kartellrechtlichen Wettbewerbsbeschränkungen tun, und Transatlantik- und andere internationale Joint Ventures aufzubauen, um wettbewerbsstarke Flugpläne, Tarife und Services anzubieten. Das geplante Transatlantik-Joint Venture, innerhalb dessen Continental, United, Lufthansa und Air Canada den Ertrag teilen werden, wird es den Airlines erlauben, effektiver gegen das beabsichtigte Joint Venture bestimmter SkyTeam Mitglieder zu konkurrieren, dem kürzlich Immunität gegen kartellrechtlichen Wettbewerbsbeschränkungen zugesichert wurde. Das Transatlantik-Joint Venture wird die Stärken der Fluggesellschaften vereinen und ein besseres und umfassendes Transatlantik-Streckennetz für die Kunden schaffen.
Joint Ventures sind außerdem für die Lateinamerika- und Asien/Pazifik-Region geplant, Continental, United und andere Star Alliance Mitglieder einschließend. Sowohl die Immunität gegen kartellrechtlichen Wettbewerbsbeschränkungen als auch das Codesharing unterliegen der Genehmigung der zuständigen US-Behörden.
Codesharing und wechselseitige Vielfliegerprogramm-Anerkennung/Lounge-Zugang
Continentals und Uniteds Streckennetze ergänzen sich gegenseitig sehr gut, da sie nur wenig Überschneidungen aufweisen. Verbunden, bieten sie Kunden sowohl für inneramerikanische wie auch für internationale Reisen entscheidende Vorteile.
Im US-Markt, wo die Immunität gegen kartellrechtliche Wettbewerbsbeschränkungen für ausschließlich inländisches Reisen nicht gilt, planen Continental und United ein umfassendes Codesharing, was Reiseplanungen mit beiden Airlines erleichtert, und außerdem wechselseitige Anerkennung der Vielfligerprogramme, des Elitestatus von Kunden sowie Airport-Lounge-Zugang. Diese Aktivitäten unterliegen der Genehmigung der zuständigen Behörden und setzen die Beendigung bestimmter bestehender Beziehungen seitens Continental voraus. Das Codesharing wird Kunden Vorzüge hinsichtlich der Abwicklung von Reservierung und Ticketing, Check-in, Anschlussflügen und Gepäcktransport verschaffen.
Durch die gegenseitige Anerkennung der Vielfliegerprogramme werden Mitglieder von Continentals OnePass und Uniteds Mileage Plus Programmen auf allen Flügen beider Partner Meilen sammeln und einlösen können. Sämtliche Flüge zahlen auf das Erreichen des Elitestatus ein. Außerdem werden die Kunden jeweils Zugang zum Lounge-Netzwerk der Continental Presidents Clubs wie auch der Red Carpet Clubs von United erhalten.
Continentals Beitritt zur Star Alliance
Continentals Pläne, der Star Alliance beizutreten, und die andere geplante Partnerschaft sind abhängig von der Erteilung bestimmter regulativer und weiterer Genehmigungen sowie der Auflösung bestimmter vertraglicher Bindungen. Darunter Continentals bestehende Vereinbarungen mit den SkyTeam Mitgliedern, die ihre Mitgliedschaft in einer anderen globalen Allianz beschränken. Continental beabsichtigt, ihre Abkommen mit SkyTeam Mitgliedern zu beenden und die notwendigen Genehmigungen zu erhalten, die ihr den Beitritt zur Star Alliance ermöglichen – auch wenn Continental damit keinen Erfolg haben und die entsprechende Zeitspanne außerhalb ihres Einflusses liegen sollte. Beispielsweise wird eine Vertragsbeschränkung nicht vor Ablauf einer Frist von neun Monaten nach Abschluss der beabsichtigten Fusion von Delta und Northwest enden. Continental beabsichtigt, den Wechsel vom SkyTeam hin zur Star Alliance auf kundenfreundliche Art zu vollziehen.
Der Beitritt zur Star Alliance wird Continental mit United Airlines und 19 anderen Airlines in aller Welt verbinden. Innerhalb der Star Alliance genießen Vielflieger die Vorzüge wechselseitigen Meilensammelns und -einlösens auf allen Flügen der Mitgliedsairlines. Außerdem erkennen die Fluggesellschaften gegenseitig den Elitestatus ihrer Kunden an und gewähren Zugang zum weltweiten Netzwerk an Star Alliance Lounges.