Produktive Geschäftsreisende: Wartezeit ist Arbeitszeit
Berlin – Mehr als die Hälfte der Geschäftsreisenden ist nach eigenen Angaben auch dann produktiv, wenn sie Wartezeiten überbrücken müssen. Die beliebteste Beschäftigung zwischen zwei Terminen oder beim Warten auf Flüge und Züge ist das Bearbeiten von geschäftlichen E-Mails, dicht gefolgt von geschäftlichen Telefonaten. Immerhin jeder Fünfte knüpft gern berufliche Kontakte zu anderen Wartenden. Das ermittelte eine Initiative von Travel Management Companies im
Deutschen ReiseVerband (DRV) in einer Befragung von 100 Vorständen, Führungs- und Fachkräften.
56 Prozent der Business Traveller kontaktieren während des Wartens Kollegen und Geschäftspartner per E-Mail, 53 Prozent greifen dafür zum Telefon. Der drittbeliebteste Zeitvertreib sind private Anrufe oder E-Mails. Nach eigenen Angaben nutzt jeder zweite Befragte seine Wartezeiten dafür, mit Freunden oder der Familie zu kommunizieren.
Mit dem Lesen von Tageszeitungen, Zeitschriften oder Büchern verkürzen sich ebenfalls 50 Prozent aller Befragten die Zeit. Fast ebenso viele Geschäftsreisende checken Nachrichten im Internet. Jüngere Mitarbeiter bevorzugen allerdings Online-News: 55 Prozent der Befragten unter 40 Jahren lesen Nachrichten im Internet, zehn Prozent weniger entscheiden sich für Gedrucktes.
Wer unterwegs produktiv sein will, arbeitet digital an geschäftlichen Unterlagen. 49 Prozent der Befragten tüfteln zum Beispiel an Präsentationen, während sie auf einen Termin oder die Weiterfahrt warten. Viele Reisende gehen aber auch gerne nach draußen, um frische Luft zu schnappen und sich die Umgebung anzusehen (44 Prozent), oder um etwas einzukaufen (43 Prozent). Besonders im letzten Punkt zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 56
Prozent der Frauen kaufen etwas für den persönlichen Bedarf ein, um sich die Zeit zu vertreiben, aber nur 30 Prozent der Männer.
Frauen und jüngere Mitarbeiter suchen eher direkten Kontakt.
Auf Bahnhöfen und an Flughäfen kreuzen sich die Wege vieler Menschen, was auch nützlich für den Beruf sein kann. So haben 19 Prozent der Befragten Spaß daran, mit anderen Wartenden Geschäftskontakte zu knüpfen. Ebenso viele verwickeln gern Mitreisende in ein privates Gespräch. In beiden Punkten übertrumpfen die Frauen die Männer: Fast jede vierte Frau fängt private Gespräche mit anderen Reisenden an, bei den Männern sind es nur 14 Prozent.
Auch das Alter spielt eine Rolle: 28 Prozent der jüngeren Reisenden plaudern gern mit anderen Wartenden, aber nur 13 Prozent der älteren Befragten.
„So wichtig auch Verschnaufpausen sind – die meisten Geschäftsreisenden wollen ihre Arbeit unterwegs nicht liegen lassen“, sagt Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel beim DRV. „Die Voraussetzungen für konzentriertes Arbeiten sind aber auf Reisen nicht immer gegeben. Und lange Wartezeiten sind auf Dauer frustrierend.“ Professionelle Geschäftsreisebüros organisieren die Reise so, dass der Mitarbeiter nicht unnötig Zeit verliert und produktiv sein kann.
Zur Kurzstudie:
Die Kurzstudie „Business Travel 2013“ wurde im Auftrag einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV) durchgeführt. 100 Geschäftsführer, Führungs- und Fachkräfte wurden dafür zum Thema Geschäftsreisen befragt. Befragungszeitraum: 5. bis 10. September 2013.
Über die Kampagne „Chefsache Business Travel“:
Auf Geschäftsreisen setzen Unternehmen ihre wichtigste Ressource ein: den hochqualifizierten Mitarbeiter. Knapp 90 Prozent schicken ihre Mitarbeiter mit dem Ziel auf Reisen, Geschäftsabschlüsse unter Dach und Fach zu bringen oder zumindest vorzubereiten. Der effizienten Gestaltung von Geschäftsreisen im Unternehmen misst die Chefetage jedoch trotzdem oft keine strategische Bedeutung zu. Dabei wird diese Aufgabe immer komplexer. Nicht nur Kosten, sondern auch andere Kriterien wie zum Beispiel Nachhaltigkeit oder Sicherheit gilt es zu beachten.
Ziel der Initiative von Travel Management Companies im DRV ist es, Geschäftsreisen als strategisches Managementthema zu verankern und den Nutzen eines professionellen Geschäftsreisemanagements in Zusammenarbeit mit den Geschäftsreisebüros auf Entscheiderebene besser bekannt zu machen. Weitere Informationen hierzu erhalten Interessierte auch online.
Foto: Carstino Delmonte