Auf einer Breite von fast drei Kilometern stürzen täglich Unmengen von Wasser die bis zu 80
Meter tiefen Iguaçu Wasserfälle hinunter. Dieses Naturschauspiel bescherte dem Iguaçu
Nationalpark im vergangenen Jahr einen neuen Besucherrekord und brachte ihm somit Platz
zwei unter den beliebtesten brasilianischen Reisezielen ein.
Brasilia – Touristen kennen derzeit in Brasilien vor allem ein Ziel: die Cataratas do Iguaçu, die beeindruckenden Wasserfälle im gleichnamigen Nationalpark an der brasilianisch- argentinischen Grenze. Angaben des brasilianischen Fremdenverkehrsamtes EMBRATUR zufolge zog das Naturschauspiel im vergangenen Jahr 1.055.500 Besucher an, was einem Zuwachs von rund
10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
UNESCO Weltnaturerbe: Iguaçu Nationalpark
Der im Jahre 1986 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärte Iguaçu Nationalpark liegt inmitten eines der größten Naturreservate Südamerikas. Der im äußeren Westen von Parana gelegene
Nationalpark befindet sich 17 km von der Stadt Foz do Iguaçu entfernt am Flussbecken des Rio Iguaçu. Mit einer Tiefe von bis zu 80 Metern zählen die Iguaçu Wasserfälle zu den größten und vor
allem schönsten der Welt. Inmitten einer überwältigenden Urwaldszenerie reihen sich in einem fast drei Kilometer breiten Halbkreis je nach Jahreszeit und Durchflussmenge des Flusses Iguaçu zwischen 150 und 300 Wasserfälle aneinander. Unter tosendem Rauschen stürzen dann hier pro Sekunde bis zu 13.000 Kubikmeter Wasser in die Tiefe. Entstanden ist Iguaçu infolge einer 150 Millionen Jahre zurückliegenden Verschiebung der südamerikanischen Kontinentalplatte, die eine vulkanische Eruption auslöste.
Unvergleichliche Artenvielfalt
Iguaçu ist indianischen Ursprungs und meint so viel wie „großes Wasser“. Kein Wunder, dass sich inmitten dieses grünen und fruchtbaren Paradieses eine Artenvielfalt entwickelt hat, wie sie anderswo auf der Welt kaum zu finden ist. Das subtropische Klima der Region sorgt dafür, dass das Wasser des Rio Iguaçu besonders schnell verdunstet und somit die besten Voraussetzungen für eine reiche Flora und Fauna bietet. Der Nationalpark ist nicht nur Heimat zahlreicher exotischer Vögel wie Papageien oder Kolibris, sondern er bietet auch Alligatoren, Affen, Schmetterlingen und vielen anderen tropischen Bewohnern einen idealen Lebensraum. Nicht zuletzt machen die über 1.800 angesiedelten
Baum- und Pflanzenarten das südamerikanische Naturparadies perfekt.
Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt
Der Iguaçu Nationalpark ist für Brasilien-Besucher ein Muss. Während der Hochsaison wird der Nationalpark täglich von bis zu 9.500 Touristen besucht. Dazu zählten 2007 vor allem Argentinier, die den brasilianischen Teil des Parks kennenlernen möchten, sowie Touristen aus Deutschland, Spanien, Frankreich und den USA. Insgesamt wurden die Wasserfälle laut EMBRATUR im
vergangenen Jahr von rund 600.800 ausländischen und 454.700 inländischen Touristen besucht – Tendenz steigend. „Die Iguaçu Wasserfälle belegen Platz zwei der beliebtesten Reiseziele von
Touristen aus aller Welt und fungieren somit zugleich als Branchenbarometer. Die wachsende Begeisterung für den Nationalpark und die kontinuierlich steigenden Besucherzahlen können deshalb sowohl für den Binnen- als auch für den internationalen Tourismus als sehr positiv betrachtet werden“,
erläutert Marta Suplicy, Tourismusministerin von Brasilien.
Internationales Marketing für Iguaçu Das brasilianische Fremdenverkehrsamt EMBRATUR setzt verstärkt darauf, den Iguaçu Nationalpark durch gezielte Marketingmaßnahmen auch international noch bekannter zu machen. Die Werbekampagne wird in Deutschland, Argentinien, Chile und Großbritannien umgesetzt und umfasst eine Outdoorkampagne mit Anzeigen auf Werbeflächen an Flughäfen, U-Bahn- und Bushaltestellen
sowie in Reisebroschüren und Printmedien. „Unsere Bemühungen zur Förderung Brasiliens als Reiseland haben in den letzten Jahren Früchte getragen: So können wir seit Jahren wachsende
Fluggast- und Besucherzahlen verzeichnen“, sagt Janine Pires, Präsidentin von EMBRATUR