Die Paralympischen Spiele sind gerade zu Ende gegangen. Schon jetzt ist klar: die Euphorie der Olympischen Spiele setzte sich in den Spielen für Sportler mit Behinderungen nahtlos fort.
Brasilia – Alle 2,7 Millionen Tickets wurden verkauft – ein Besucherrekord. Zuschauer vor den Bildschirmen profitierten von so viel Berichterstattung wie noch nie.
Jetzt laufen die Planungen für die nächsten Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro. Vor ein paar Tagen lud das Brasilianische Fremdenverkehrsamt Embratur Reiseveranstalter zu Workshops und Seminaren in die Casa Brasil im Londoner Somerset House, und informierte über die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 und barrierefreies Reisen in Brasilien.
„Für uns als Gastgeber der nächsten Olympischen Sommerspiele war London die ideale Plattform, unser einzigartiges und vielfältiges Land vorzustellen. Dadurch hatten wir auch die Möglichkeit, das Thema des barrierefreien Tourismus anzusprechen. Es ist eine Materie, die nicht nur für Brasilien immer wichtiger wird“, so Embratur-Präsident Flávio Dino.
Brasilien erleben ohne Grenzen
In Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organisation „The Very Special Institute“ hat das brasilianische Tourismusministerium vor kurzem das Projekt „New Directions“ ins Leben gerufen. 2010 reiste dafür ein Team von vier Menschen mit verschiedenen Behinderungen zwei Monate lang durch Brasilien. Vor allem die 12 Gastgeberstädte der Fußball-WM 2014 wurden auf Barrierefreiheit und behindertenfreundliche Infrastruktur getestet. Mit Hilfe des Tester-Teams entstanden in der Folge ein Reiseführer und eine Website für Reisende mit Behinderungen. Die gewonnenen Erkenntnisse fanden außerdem Eingang in die Planungen für Infrastruktur und touristische Angebote wie Unterbringung, Restaurants und Museen, die behinderten Besuchern die Reise erleichtern sollen.
Das Tourismusministerium erstellt zusätzlich gerade eine Studie über die besonderen Herausforderungen, denen behinderte Touristen unterwegs begegnen müssen, die „Demand Study of Disabled Tourists“. Die Ergebnisse werden die Entwicklungen und Vorbereitungen im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2014 und den Olympischen Spielen 2016 beeinflussen.
Herausragendes Beispiel, was im barrierefreien Tourismus in Brasilien möglich ist, ist die Stadt Socorro im Bundesstaat São Paulo. Seit 2004 wurden hier in einer Kooperation von Tourismusministerium, NGOs, ansässigen Industrien und Unternehmen und der Stadtverwaltung die Zugangsmöglichkeiten für den gesamten Dienstleistungssektor verbessert und angepasst. Socorro bietet schon heute ideale Bedingungen für behindertenfreundlichen Abenteuertourismus.
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Foto: Carstino Delmonte