Blasmusik im Regenwald: Österreichisch-deutsche Kolonie in Peru feiert 150. Geburtstag


30 Jul 2009 [11:40h]     Bookmark and Share




Fröhliche bayerische Musik und Tiroler Architektur im Dschungel von Peru: Pozuzo, die einzige österreichisch-deutsche Kolonie im Andenstaat, hat am vergangenen Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Das Ereignis fand ein großes Medienecho in Peru, das seinerseits die ganze Woche über den 188. Jahrestag der Unabhängigkeit (28. Juli) feiert.

Lima/Frankfurt – Die Nachfahren der Siedler aus Österreich und Deutschland, die einst nach Pozuzo gekommen waren, feierten den Jahrestag zwar mitten im peruanischen Dschungel, jedoch ganz im Stil der alten Heimat. An der Veranstaltung nahmen die Botschafter von Österreich und Deutschland, Vertreter der Europäischen Union, junge Menschen aus Tirol (Österreich), viele peruanische Touristen sowie der peruanische Umweltminister Antonio Brack Egg teil, dessen Mutter aus Pozuzo stammt.

Zur Feier gehörte die symbolische Pflanzung von 150 Bäumen zur Erinnerung an die österreichisch-deutschen Siedler. Darüber hinaus wurden ein Umzug mit geschmückten Wagen sowie Tanzaufführungen aus Österreich organisiert. Krönender Abschluss war ein nächtliches Feuerwerk.

„Alles begann mit einer Handvoll europäischer Auswanderer, die diesen Ort entdeckt und sich sofort in Peru verliebt haben“, sagte Andrés Egg, einer der ältesten Einwohner Pozuzos, der größten Zeitung Perus, „El Comercio“. „Um diesen Ort hier zu finden, mussten sie erst einmal zwei Monate lang den Urwald durchqueren. Als Belohnung fanden sie ein Stück Land, ganz ähnlich wie Tirol, nur noch schöner und fruchtbarer, das sie freundlich aufgenommen hat.“

In Pozuzo leben heute Nachfahren der Siedler aus Österreich und Deutschland, hier vor allem aus dem Rheinland und aus Bayern. Die Siedlung ist eine reizvolle Mischung aus üppigem peruanischem Regenwald und europäischer Architektur.

Heute leben dort mehr als 5826 Menschen, Nachfahren der Siedler und auch Mestizen. Die Rinderzucht ist der wichtigste Wirtschaftszweig, gefolgt vom Anbau tropischer Früchte, die überwiegend zum Eigenbedarf produziert werden. In den letzten Jahren spielt der Tourismus eine immer größere Rolle.

Der Bezirk Pozuzo liegt auf einer Fläche von rund 130 Hektar 475 Kilometer von Lima entfernt in der Provinz Oxapampa, im Departement Pasco am östlichen Hang der Gebirgskette Selva Central, rund 800 Meter über dem Meeresspiegel.

Pozuzo bietet eine Vielzahl gemütlicher Unterkünfte. Besonders erwähnenswert sind die Pensionen Tirol und Prusia, die beide im Stadtteil Prusia liegen. Im Stadtzentrum sind die Pension Maldonado und Schmidt empfehlenswert. Besucher können nach vorheriger Absprache auch in Privathäusern übernachten. Außerhalb von Pozuzo gibt es die Toropampa-Lodge.

Dank der Vielzahl an Restaurants fällt es Besuchern leicht, die örtliche Küche kennen- und schätzen zu lernen. Die Gaststätten Típico Pozuzino, Típico Betania und El Regional liegen alle Zentrum Pozuzos. Im Stadtteil Prusia kann man im Restaurant Prusianito sehr typisch speisen.

Für Besucher gibt es in Pozuzo viel zu entdecken. Die Schönheit und den Charme der Stadt lernt man am besten bei einem Streifzug durch das Zentrum und dem anschließenden Besuch der angrenzenden Stadtteile kennen. 







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