Krise trifft 2009 auch Berlin / Berliner Flughäfen entwickeln sich besser als der Markt / Unternehmen legt Kostensenkungsprogramm auf / BBI-Bauarbeiten im Plan / Startschuss für Vermarktung der BBI Airport City gefallen
Berlin – „Die gesamte Luftverkehrsbranche steht angesichts der weltweiten Wirtschaftkrise vor einem schwierigen Jahr“, sagte Flughafenchef Dr. Rainer Schwarz am heutigen Vormittag auf der traditionellen ITB-Pressekonferenz der Berliner Flughäfen. „Die Verkehrsergebnisse der ersten beiden Monate zeigen, dass die weltweite Wirtschaftskrise auch an Berlin nicht spurlos vorüber geht. Mit einem Passagierrückgang von sechs Prozent im Januar und acht Prozent im Februar schneiden die Berliner Flughäfen jeweils drei Prozent besser ab als der Durchschnitt aller deutschen Flughäfen. Auch in der Wirtschaftskrise setzt sich die Entwicklung der letzten Jahre fort: Berlin hat sich vom bundesweiten Trend abgekoppelt.“
2008: Stärkstes Wachstum aller deutschen Airports
Im vergangenen Jahr haben die Berliner Flughäfen mit einem Plus von 1,4 Millionen Passagieren (= 7 Prozent) das stärkste Wachstum aller deutschen Flughäfen verzeichnet: 21,4 Millionen Passagiere wurden auf den Hauptstadt-Airports abgefertigt. Neben Frankfurt am Main und München wird Berlin immer mehr zum dritten überregional bedeutenden Flughafenstandort in Deutschland. In Europa belegt Berlin zurzeit Platz 15.
Schwarz weiter: „Die Berliner Flughäfen sind mit über 170 Destinationen in über 50 Ländern schon heute sehr gut aufgestellt. Auch das Angebot an Langstreckenverbindungen kann sich sehen lassen. Erst im September 2008 hat Hainan Airlines die neue Nonstop-Verbindung Berlin – Peking eröffnet. Für die Zukunft ist unser Weg klar: Mit Inbetriebnahme des neuen Hauptstadt-Airports BBI am 30. Oktober 2011 werden sich die Voraussetzungen für die Ansiedlung von weiteren Interkontverbindungen mit attraktiven Umsteigeverbindungen ab Berlin weiter verbessern.“
Unternehmen legt Kostensenkungsprogramm auf
Die Berliner Flughäfen sind gut gerüstet, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Um die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise für das Unternehmen abzumildern, legen die Berliner Flughäfen ein Kostensenkungsprogramm auf. Im Laufe des Geschäftsjahres 2009, so die Vorgabe, sollen zehn Millionen Euro an Sachkosten eingespart werden.
Berliner Flughäfen sind breit aufgestellt
Im Vergleich zu anderen deutschen Flughäfen sind die Berliner Flughäfen breit aufgestellt. Traditioneller Verkehr und Low-Cost-Verkehr ergänzen sich gut. Die Hauptstadt-Region, die neuen Bundesländer und Westpolen bieten ein großes Einzugsgebiet, das noch längst nicht erschöpft ist. Die deutsche Hauptstadt Berlin bleibt zudem ein Touristenmagnet ersten Ranges. In den letzten Jahren hat sich Berlin zu einem modernen, internationalen Dienstleistungszentrum entwickelt, das viele in- und ausländische Fachbesucher und Geschäftsleute anzieht. Messen und Kongresse, Film und Medien, Forschung und Entwicklung, Internet und die Luftfahrtindustrie versprechen weiteres Wachstum. „Berlin“, so Schwarz, „hat die Voraussetzungen, um mit der Krise besser fertig zu werden als die meisten anderen europäischen Metropolen.“
Neben den sehr guten Europa-Verbindungen betreiben die Berliner Flughäfen systematisch den Ausbau ihres Langstreckennetzes. Zusätzlich zu den zwei täglichen Nonstop-Verbindungen nach New York stehen derzeit mehrmals wöchentlich Bangkok, Doha, Punta Cana, Varadero, Peking und Ulan Bator auf dem Flugplan der Berliner Flughäfen. „In der Krise lautet die Devise: Bestehende Strecken halten und stärken“, so Schwarz. „Erst wenn sich die weltweite Wirtschaft erholt, halte ich neue Langstrecken-Akquisitionen für realistisch. Mit dem BBI bieten wir die hierfür notwendigen Kapazitäten.“
2008: Start der großen BBI-Bauarbeiten
2008 starteten die großflächigen Arbeiten auf der Baustelle für den Hauptstadt-Airport BBI. Wichtigster Meilenstein: der Baubeginn für das Fluggastterminal im Juli 2008. Zuvor wurde der erste Teil des unterirdischen Bahnhofsrohbaus fristgerecht fertiggestellt. Mit der Eröffnung der neuen Autobahn A113 im Mai 2008 erfolgte ein wichtiger Schritt zur Anbindung des BBI an das bestehende Autobahnnetz. Ebenfalls 2008 haben die Arbeiten für die neue 4.000 Meter lange südliche Start- und Landebahn begonnen. Die Schließung des innerstädtischen Flughafens Tempelhof am 30. Oktober 2008 war ebenfalls ein wichtiger Schritt zur Konzentration des gesamten Flugverkehrs der Region Berlin-Brandenburg auf dem künftigen BBI.
2009: BBI bekommt ein Gesicht
Die Bauarbeiten am BBI werden 2009 weitere Fortschritte machen. Im Laufe des Jahres wird sich die Zahl der Bauarbeiter von derzeit 1.500 auf 3.000 verdoppeln. In Kürze starten die Hochbauarbeiten für das Terminal, dem Herzstück des BBI. Im Frühjahr 2010 ist Richtfest. Die weiteren Arbeiten wie die neue Start- und Landebahn Süd, der Ausbau der Schienenanbindung und des unterirdischen Bahnhofs, der Bau der Vorfeldflächen, der Rollwege sowie der Straßenanbindung liegen im Zeit- und Kostenrahmen.
Startschuss für BBI Airport City
Auf der derzeit stattfindenden weltgrößten Immobilienmesse MIPIM in Cannes ist der Startschuss für die Vermarktung der Flächen für die BBI Airport City gefallen. Das rund 16 Hektar große Gelände zeichnet sich durch seine Premium-Lage direkt vor dem Terminal aus. Ausgeschrieben werden zunächst ein Hotel, ein Bürogebäude und ein Frachtgebäude.
Baustellenmarketing: Wir bauen, Sie schauen
Wer sich mit eigenen Augen von den Fortschritten auf der BBI-Baustelle überzeugen möchte, dem bieten die Berliner Flughäfen ein breitgefächertes Informationsangebot. Eine Webcam sendet im Stundentakt neue Bilder von der Baustelle auf die Internetseite der Berliner Flughäfen. Vor Ort können Besucher vom 32 Meter hohen BBI-Infotower aus den atemberaubenden Blick über Europas größte Flughafenbaustelle genießen. Direkt auf das Baustellengelände geht es mit den beliebten Baustellentouren der Berliner Flughäfen. Die telefonische Buchung ist montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr unter 030/6091-2250 möglich. Die Kosten betragen 10 Euro pro Person. Für Kinder- und Schülergruppen gibt es einen Ermäßigungspreis von 5 Euro pro Person. Gruppentarife können telefonisch erfragt werden. Wichtig: Eine telefonische Anmeldung zu den Touren ist unbedingt erforderlich! In Kürze wird die Buchung auch über das Internet möglich sein.
Der Flughafen wird zum Hörsaal
Mit der Vorlesungsreihe BBI Campus bieten die Berliner Flughäfen in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Potsdam Studierenden aus der Hauptstadtregion die Möglichkeit, sich einen Einblick in die vielfältige Arbeitswelt im Flughafenumfeld zu verschaffen. Außerdem können die Studierenden im Rahmen der Vorlesungen direkt von dem Wissen und den Erfahrungen der Flughafen- und Luftfahrtexperten profitieren und sich mit diesen austauschen. Die Vorlesungen werden ab April bereits im zweiten Semester angeboten – dieses Mal können Studenten der Universität Potsdam besonders profitieren, denn im Zuge des Programms „StudiumPlus“ ist erstmals auch die Vergabe von Leistungspunkten möglich.
Foto: Günter Wicker / Photur / Berliner Flughäfen