Im ersten Halbjahr 2006 sind die Umsätze der
Bahnindustrie um rund 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 4,0 Mrd. Euro zurückgegangen.
Berlin – Dabei ist der Inlandsumsatz mit 2 Mrd. gegenüber dem Vorjahreszeitraum konstant geblieben, während die Unternehmen der Bahnindustrie einen leichten Rückgang des Auslandsvolumens von 2,1 Mrd. auf 2 Mrd. Euro verkraften mussten. Zwar ist die Exportquote in diesem ersten Halbjahr leicht zurückgegangen. Dennoch gewinnt das Exportgeschäft weiter an Bedeutung für die Bahnindustrie, so
Friedrich Smaxwil, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland anlässlich der Herbstpressekonferenz des VDB in Berlin.
Bei den Auftragseingängen konnte die Bahnindustrie im ersten
Halbjahr 2006 den positiven Trend des 2. Halbjahres 2005 fortsetzen. Diese sind im ersten Halbjahr diesen Jahres von insgesamt 3,5 auf 5,1 Mrd. Euro angestiegen. Diese Entwicklung zeigt sich sowohl im Inlandsgeschäft als auch im Auslandsgeschäft. So stiegen die Auftragseingänge im Inlandsgeschäft von 1,6 Mrd. auf 2,2 Mrd. Euro, während sie im Auslandsgeschäft sogar von 1,9 auf 2,9 Mrd. Euro zulegten. „Trotzdem kann nicht von einer generellen Entwarnung
seitens unserer Industrie gesprochen werden. Die neuesten
Entwicklungen auf dem deutschen Markt – ganz besonders die Kürzung der Regionalisierungsmittel – lassen befürchten, dass der positive Trend in Kürze ein Ende finden könnte“, so Smaxwil weiter. Abermals musste die Bahnindustrie im ersten Halbjahr 2006 500 Arbeitsplätze abbauen.
[GADS_NEWS]VDB-Hauptgeschäftsführer Michael Clausecker forderte von der Politik, sich im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr nachhaltig dafür einzusetzen, dass die schon Anfang der 90er Jahre eingeleitete Liberalisierung im Eisenbahnwesen endlich in ganz Europa auch Realität wird. Denn schließlich sei das die maßgebliche Voraussetzung dafür, dass mehr Güter auf der Schiene transportiert werden und die Straßen nicht von noch mehr LKWs verstopft werden. So zeigen aktuelle Studien, dass in jenen Ländern der Eisenbahnverkehr
wächst, die am weitesten mit der Liberalisierung dieses Sektors
vorangekommen sind.
Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) vertritt die Interessen von mehr als 100 Mitgliedsunternehmen. Diese Unternehmen sind auf sämtlichen Gebieten der Bahnausrüstungen, beispielsweise Schienenfahrzeuge, elektrische und mechanische Fahrzeugausrüstungen, Betriebsleittechnik, Bahnfahrwegsysteme und -elektrifizierung, Informations- und Kommunikationstechnologie, Magnetschwebetechnologie und Komponenten rund um die Bahn tätig.