Im Dezember 1957 erschütterten heftige Eruptionen des Vulkans Capelinhos den Westen der Azoreninsel Faial. Tonnen von Asche spuckte Capelinhos und ließ Faial dadurch um 2,4 Quadratkilometer wachsen, was der Fläche von etwa 300 Fußballfeldern entspricht.
Funchal – Erst nach 13 Monaten gab der Vulkan Ruhe – doch der Inselwesten glich nun einer Mondlandschaft. Das Centro de Interpretação do Vulcão dos Capelinhos auf Faial erklärt Besuchern den Vulkanismus und die Entstehungsgeschichte der Azoren auf multimediale Weise.
Ins Innere der Welt – das unterirdische Besucherzentrum von Faial
Das Besucherzentrum auf Faial entwickelt sich zum beliebten Ausflugziel. Das Centro de Interpretação do Vulcão dos Capelinhos beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte der Azoren, die vulkanischen Ursprungs sind.
Die Einrichtung liegt auf der Landspitze Ponta dos Capelinhos, der neuen Landmasse, welche durch die Ausbrüche in den Jahren 1957/58 entstanden ist. Die Überreste des alten Leuchtturms Farol dos Capelinhos sind Zeugnisse der Naturgewalten. Durch die Eruption des Vulkans wurde der Leuchtturm mit Schutt und Asche halb verdeckt. Er wurde ausgegraben, renoviert und ist nun Teil des modernen Besucherzentrums, welches die ungewöhnliche Historie des Leuchtturms und den Vulkanismus auf den Azoren anschaulich darstellt.
Das Besucherzentrum besticht durch seine klare, innovative Architektur und ist in drei Bereiche aufgeteilt: Ein Bereich ist wechselnden Ausstellungen z. B. von geologischen Funden oder Fotoausstellungen vorbehalten. Das hochmoderne Auditorium zeigt Filme über den Azoren-Archipel, dessen Entstehung und den Vulkan Capelinhos. Die dritte, interaktive Ausstellungfläche führt die Besucher durch die Geschichte der (azorischen) Leuchttürme, erläutert die Vulkanausbrüche von 1957/58 und stellt die Entwicklung des Archipels vom Beginn seiner Entstehung vor 25 Millionen Jahren bis heute dar. Krönender Abschluss dieses Abenteuers ist der Aufstieg zum Leuchturm Farol dos Capelinhos. Von hier aus genießen angehende Amateur-Vulkanologen einen wunderschönen Blick über die Ponta dos Capelinhos.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net