Forum Wissenschaft + Kunst präsentiert eine Ausstellung im Spannungsfeld zwischen Kunst und Armut
Wiesbaden – „Armut sichtbar machen, ohne sie bloß zu stellen.“ So könnte das Motto der seit zwei Jahren in Deutschland tourenden Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Armut“ lauten, die jetzt im Forum Wissenschaft + Kunst Station macht. Staatssekretär Gerd Krämer wird die Ausstellung am Dienstag, 24. November 2009, um 19.30 Uhr eröffnen.
28 Künstlerinnen und Künstler, darunter renommierte Vertreter wie Jörg Immendorff und Sigmar Polke, aber auch unbekannte, teils obdachlose Künstler sind mit ihren Positionen zum Thema Wohnungslosigkeit, Armut und soziale Ausgrenzung in rund 100 Exponaten vertreten. Den Fotos, Zeichnungen, Malereien und Skulpturen gemeinsam ist eine hingebungsvolle, trotzige Suche nach dem Verstehen menschlichen Daseins. Immer wieder richten Künstler ihren Blick auf soziale Probleme und üben Kritik an gesellschaftlichen Missständen. „Man denke an die Werke von Käthe Kollwitz oder Heinrich Zille, die Anfang des 20. Jahrhunderts schonungslos auf soziales Elend und gesellschaftliche Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht haben“, sagt Andreas Pitz, Kurator der Wanderausstellung, die von der Evangelischen Obdachlosenhilfe e.V., dem Diakonischen Werk der EKD e.V. und der landeskirchlichen Kunst- und Kulturstiftung St. Matthäus realisiert wurde. Die Ausstellung wurde erstmals im Oktober 2007 in Berlin eröffnet und durchlief seitdem 49 Stationen in 17 Städten – darunter Potsdam, Frankfurt am Main, Hannover, Heidelberg, Köln, Bremen, Nürnberg, Speyer, Leipzig, Passau, Offenburg und Mainz.
Begleitend zur Ausstellung zeigt das Murnau-Filmtheater im Deutschen Filmhaus Wiesbaden (Murnaustraße 6, gegenüber dem Kulturzentrum Schlachthof) im Dezember ausgewählte Filme zum Thema. Nähere Informationen zum Kinoprogramm im Internet unter www.murnau-stiftung.de.
Die Ausstellung „Kunst trotz(t) Armut“ ist vom 25. November bis 23. Dezember 2009 im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Rheinstraße 23-25, in Wiesbaden zu sehen. Öffnungszeiten sind mittwochs bis samstags jeweils von 11 bis 18 Uhr sowie vom 21. bis 23. Dezember, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Am 10. und 16. Dezember 2009 werden jeweils um 17.00 Uhr Führungen angeboten. Der Eintritt für Ausstellung und Führungen ist frei. Weitere Informationen zu der Ausstellung unter www.hmwk.hessen.de.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net