Für manche Besucher sind Südtirols Urlaubsbauernhöfe der Marke „Roter Hahn“ weit mehr als ein Ferienziel. Hoch über Bozen verwirklichte sich die ehemalige Krankenschwester Irmgard Rottensteiner ihren Lebenstraum vom eigenen Reiterhof – Dolomitenblick inklusive.
Auf dem Flachenhof von Irmgard und Thomas Rottensteiner bei Bozen können Pferdefreunde reiten lernen, Ausritte durch die Südtiroler Bergwelt unternehmen und die bäuerliche Tradition Südtirols kennen lernen. Die gebürtige Rosenheimerin hat ihren Umzug nie bereut.
Warum haben Sie sich für ein neues Leben in Südtirol entschieden?
Anfangs der Liebe wegen. Von klein auf bin ich am Hof meiner heutigen Schwiegermutter im Urlaub gewesen. Erst mit den Eltern, dann allein. Mit 17 verliebte ich mich in den jüngsten Sohn der Familie und…
Aus Schwester Irmgard wurde die Bäuerin auf dem Pferdehof?
Nicht sofort. Als ich nach Südtirol zog, war mir meine Unabhängigkeit wichtig. Anfangs wohnte ich noch im benachbarten Sarntal und arbeitete dort in einem Krankenhaus. Zu der Zeit baute mein Mann bereits unseren zukünftigen Hof auf. Von einem Reiterhof war aber noch gar keine Rede. Erst einmal zog mein Pferd Bibi zu seinem. Als dann unser erstes Kind unterwegs war, kündigte ich meinen Job und folgte auf den Hof. Doch Bergbäuerin, Hausfrau und eine gute Mami zu sein, reichte mir allein irgendwann nicht mehr. Ich verwirklichte meine Idee, das Hobby Pferde zum Beruf zu machen.
Wie war der berufliche Neuanfang?
Ich musste mir die Anerkennung schon hart erarbeiten, machte Ausbildungen, kaufte Pferde und gute Ausrüstung, jobbte nebenbei, um das Geld aufzubringen. So verbesserte ich das Angebot auf dem Reiterbauernhof nach und nach. Ich habe mich selbst verwirklicht und bin glücklich.
Wie muss man sich einen Urlaub auf dem Reiterbauernhof vorstellen?
Bei uns erleben Feriengäste das bäuerliche Südtirol ganz hautnah. In unseren zwei Ferienwohnungen finden sie ein familiäres Zuhause mitten in der Natur. Es gibt viele Tiere, genügend Platz zum Austoben und gutes Essen mit hofeigenen Produkten. Neben Brot backen, wandern und radeln können Alt und Jung hier reiten lernen. Ich biete auch Ausritte an ins benachbarte Sarntal, ins Pfitschtal, sogar mehrtägige Trekkingtouren bis zum Chiemsee.
Selbst der Himmel ist näher auf 1.550 Metern Höhe: Fehlt Ihnen eigentlich was?
Wenn wir schon nicht viel in die „große“ Welt rauskommen finde ich es schön, dass die Welt zu uns kommt. Wir geben viel, wenn wir Gäste an unserem Leben teilhaben lassen, wir bekommen aber auch viel zurück. Es ist schön zu sehen, wie gerade Kinder die ländliche Welt erleben und davon viel mit nach Hause nehmen können. Die Südtiroler Urlaubs-Bauernhöfe sind hinsichtlich Qualität und Liebe zum Detail da sicher vorbildlich.
Was gefällt Ihnen in Südtirol besonders?
Die Südtiroler Mentalität: Bei einem Barbesuch mit Freunden bezahlt mal der eine und das nächste mal der andere, ohne abzuwägen, ob man im Plus oder Minus ist. Bei uns ist Geld halt nicht das Wichtigste. Und ich finde es toll, dass die Südtiroler immer bemüht sind, ihre Traditionen zu erhalten. Außerdem ist die Landschaft hier wirklich traumhaft.
Foto: Irmgard Rottensteiner / Flachenhof