Asturien: Touristische Erfahrungen aus erster Hand


20 Mrz 2012 [14:15h]     Bookmark and Share


Asturien: Touristische Erfahrungen aus erster Hand

Asturien: Touristische Erfahrungen aus erster Hand



Asturien geht in der Tourismusförderung neue Wege und setzt auf den Erfahrungstourismus.

Oviedo – Für einen Tag können Touristen zum Bergmann, Hirten oder Goldschürfer werden und aus dem Fluss Navelgas kleine Goldnuggests herausfischen oder in die dunklen Tiefen eines Kohlebergwerks hinabfahren, wo sie am eigenen Leib erfahren, wie der Minenaufzug scheppert, die Loren über die unterirdischen Schienen klappern und welcher Geruch von der Untertagewelt ausgeht. Man kann lernen, wie man Schafe schert, Apfelwein keltert oder typische asturische Nachspeisen zubereitet. Diese Art von Urlaub ist besonders gut für Familien geeignet, denen bei ihrem Aufenthalt in Asturien ein spannendes und zugleich didaktisches Abenteuer beschert wird.

Verschiedene Unternehmen und Museen bieten direkte Interaktionsmöglichkeiten, um die Beziehung zwischen den Urlaubern und ihrem Ferienort zu vertiefen. Dazu gehört das Bergbau-Museum von San Martín del Rey Aurelio, das der Bergbaugeschichte in Europa gewidmet ist. Sein Hauptgebäude besteht aus einem Turm, der über einen Aufzug Zugang zu einem nachgebildeten Bergwerk gewährt, das den Abbau von Kohle veranschaulicht. Nach dem Besuch des Stollens kann man sich auf einen Rundgang durch die europäische Bergbaugeschichte begeben, die von der Ära der Dampfmaschine bis zum Höhepunkt der Industrialisierung in Asturien reicht. Zudem zeigt das Museum typische Bergbauobjekte und – räumlichkeiten wie das Materiallabor, die Krankenstation und das Waschhaus.

Museo de la Minería y de la Industria (MUMI)
El Trabanquín s/n
33940 Entrego, San Martín del Rey Aurelio (Asturias)
Tel.:+34 985663133; Fax:+34 985662676

www.mumi.es

Der Herstellungsprozess und die Traditionen rund um die Sidra, den asturischen Apfelwein, stehen im Zentrum des Sidra-Mueum von Navas. Alle Facetten des asturischen Nationalgetränks, zu dem auch die äußerst wohlschmeckende champagnisierte Sidra gehört, werden in einer Ausstellung erklärt, die in vier Themenbereiche unterteilt ist: Apfelanbau, Sidra-Herstellung, die Welt der Sidra und die Sidra in der Welt.

Museo de la Sidra
Plaza del Príncipe de Asturias s/n
33520 Nava (Asturias)
Tel.:+34 985717422; Fax:+34 985717419

www.museodelasidra.com

Im Museum des Waldes haben die Besucher in einem weitläufigen Waldstück von drei Hektar Größe Gelegenheit, traditionelle asturische Bauten wie den Kohlemeiler, die Mühle, den Backofen oder die Walke kennen zu lernen. Zudem gibt das Naturkundemuseum anhand von Windrädern, hydraulischen Mikroturbinen und Solarpaneelen Einblick in die Nutzung erneuerbaren Energien. Ein perfektes Beispiel dafür, wie die Bevölkerung Asturiens die natürlichen Ressourcen ihrer Umwelt schon seit Jahrhunderten nutzt.

Museo del Bosque
Ca‘ l Teso, Tineo
33873 Muñalén, Navelgas, Tineo (Asturias)
Tel.:+34 985806310; Fax:+34 985806310

www.museodelbosque.es

Im Park der Vorgeschichte von Teverga sind in einer einzigen Höhle die bedeutendsten europäischen Zeugnisse der Felsmalerei, Nachbildungen von 10.000 bis 30.000 Jahre alten Malereien, zu sehen. Die Hauptattraktion des Parks ist die sogenannte „Höhle der Höhlen“. Im Ambiente einer Höhle des Paläolithikums können die Besucher sich wie echte Archäologen fühlen und sich von Reproduktionen der asturischen Höhlen La Peña de Candamo und Tito Bustillo, sowie des bekannten „schwarzen Salons“ von Niaux in den Bann ziehen lassen. Das Museumsprojekt, das auf seinem Gebiet Pionierarbeit leistet, verfügt über eine ständige Ausstellung von Nachbildungen der bedeutendsten Felsmalereien Europas.

Die ersten künstlerischen Symbole, die der Mensch hervorgebracht hat, üben auch heute eine magische Faszinationskraft aus. Schautafeln geben Informationen zu den berühmten Pferden der Höhle von Chauvet, den Wisenten an der Decke der Höhle von Altamira (Kantabrien) oder den mysteriösen Symbolen der Höhle von Llonín. Videos, Utensilien und Werkzeuge sowie die Nachbildung einer Grabstätte helfen dem Besucher dabei, die Lebensweise des steinzeitlichen Menschen zu verstehen. Die „modernste Kunstgalerie der Vorgeschichte“ wird in naher Zukunft mit didaktischen Werkstätten ausgestattet, wo die Materialaufbereitung und Techniken gezeigt werden, die vor 30.000 Jahren verwendet wurden.

Die schwerpunktmäßige Auseinandersetzung Asturiens mit längst vergangenen Zeiten geht jedoch noch weiter. Wer noch tiefer in die Vergangenheit, nämlich in die Epoche der Dinosaurier, eintauchen möchte, sollte den Küstenstreifen zwischen Villaviciosa, Colunga und Ribadasella aufsuchen. Colunga ist Sitz des Juramuseums von Asturien (MUJA) und am Strand La Griega sind versteinerte Dinosaurierabdrücke zu sehen.

Foto: Carstino Delmonte







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