Im Rahmen des NRW-Kulturjahres in Frankreich setzt die Landeshauptstadt mit dem Ausstellungsprojekt „art entre quatre murs“ ein künstlerisches Zeichen in Toulouse, der Hauptstadt der französischen Region Midi-Pyrénées, die mit Düsseldorf städtefreundschaftlich verbunden ist.
Düsseldorf – Junge Düsseldorfer Künstler präsentieren Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Installation und Video an unterschiedlichsten Ausstellungsorten. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe wird das Festival in Vertretung des Oberbürgermeisters am 28. Oktober eröffnen.
„Art entre quatre murs“ ist in Kooperation mit der Stadt Toulouse, ausgewählten Toulouser Ausstellungsräumen und Kulturinstitutionen entstanden. Es wird vom Land NRW unterstützt und kuratiert von Dr. Katja Schlenker. Die Stadt Düsseldorf, die mit ihrer international renommierten Kunstakademie und den Museen für zeitgenössische Kunst weltweit Anziehungspunkt für Künstler und Kunstinteressierte ist, möchte Einblick in ihr enormes junges künstlerisches Potential bieten.
Thema des Programms von „art entre quatre murs“ ist die rege, weitgefächerte künstlerische Off-Szene, die parallel zum institutionellen Kunstbetrieb in Düsseldorf aktiv ist. Sie wird von Künstlern aus dem Akademie-Umfeld initiiert und bietet eine unkonventionelle Plattform für den künstlerischen Austausch. Einen Überblick über die Aktivitäten dieser Kunstszene gab im vergangenen Jahr das „vierwändekunst-Festival“ in Düsseldorf – der Titel stand jetzt Pate für das Frankreich-Projekt.
Off-Räume und die künstlerische Off-Szene sind in Deutschland der Inbegriff für nicht Kommerz orientiertes Präsentieren zeitgenössischer Kunst und Kultur. Nicht selten geben die Programme der Off-Räume Trends für den Kunstmarkt vor und bieten einen Pool für Galerien, Kuratoren und Institutionen.
Düsseldorf möchte diese kreative Idee der Off-Räume und Off-Szene mit dem Projekt „art entre quatre murs“ in die befreundete Stadt Toulouse transportieren. Es startet am 28. Oktober mit einer Performance von Michalis Nicolaides (Meisterschüler von Klaus Rinke) im Innenhof der Ècole des Beaux Arts und „TANDEM“ im städtischen Ausstellungsraum Espace Croix Baragnon. „TANDEM“ ist eine Zusammenarbeit zwischen den Künstlerinnen Virginie Loze (Toulouse) und Daniela Georgieva (Düsseldorf, Meisterschülerin von A.R. Penck), die Installationen, Zeichnungen und Videos präsentiert. Ebenfalls am 28. Oktober eröffnet im Ausstellungszentrum BBB „A Suivre III“, eine Ausstellung unter anderem mit der Düsseldorfer Fotografin und Meisterschülerin von Thomas Ruff, Julia Kernbach.
Am 29. Oktober eröffnet im Les Abattoirs, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Toulouse, die Ausstellung „About painting“ mit figurativen und abstrakten Malereipositionen der Düsseldorfer Künstler Antje Barnickel (Meisterschülerin von Siegfried Anzinger), Driss Ouadahi (Meisterschüler von Michael Buthe) und Jan Stieding (Meisterschüler von Jörg Immendorff). Im Auditorium des Museums wird zeitgleich die Ausstellung „video art“ mit Arbeiten der Künstler Sachli Golkar, Lucy Harvey, Igor Kirin, Peter Lober, Ulrike Möschel, Michalis Nicolaides, Stefanie Pürschler/Sandra Hoitz, Katharina Schmitt, Kristina Stoyanova und Jörg Wagner gezeigt.
Im Anschluss an die Eröffnung gibt es im Museum ein erstes Treffen mit Toulouser Künstlern unter dem Titel „Forum Off“. Hier sind weitere Gespräche und Diskussionen über Off-Räume und Kunstaktivitäten in Düsseldorf und Toulouse geplant, DJ Lena Willikens legt Platten auf. „Art entre quatre murs“ läuft bis zum 6. Dezember. Ein kleiner, zweisprachiger Katalog begleitet die Düsseldorf-Aktivitäten in Toulouse.