Die Airline steuert mit maßvollen Kapazitätsanpassungen gegen die Krise / Strecke Frankfurt – Tokio profitiert von neuer Einsatzplanung der Flotten
Frankfurt/Tokio – Die Fluggesellschaft ANA, japanischer Partner in der Star Alliance, hat eine Neufassung ihres strategischen Plans für das kommende Geschäftsjahr 2009/10 verabschiedet, das am 1. April 2009 beginnt und bis zum 31. März 2010 läuft. Vor dem Hintergrund der weltweiten Rezession konzentriert sich der Plan sowohl auf die Umsatzsicherung als auch auf die Nutzung der Wachstumsmöglichkeiten, die sich im kommenden Jahr durch den Kapazitätsausbau an den beiden Tokioter Flughäfen Haneda und Narita eröffnen.
Im internationalen Passagiergeschäft reduziert die Airline auf den Strecken von Japan nach Europa und nach Nordamerika die Kapazitäten in dem Maß, in dem auch die Nachfrage sinkt. In Deutschland fliegt die Airline täglich von Tokio aus Frankfurt an. Die Strecke wird von der Umstrukturierung profitieren: Statt bisher eine Boeing 747-400 kommt ab dem 1. September eine 777-300ER zum Einsatz. Das Flugzeug verfügt zwar über einige Sitzplätze weniger, ist jedoch neu, komfortabler und wesentlich energieeffizienter. ANA wird auch künftig in Vier-Klassen-Konfiguration mit First, Business, Premium Economy und Economy Class zwischen Frankfurt und Tokio verkehren.
Auch die Kapazitäten für die Flüge nach China und das übrige Asien werden angepasst. Gleichzeitig stärkt ANA wegen gestiegener Nachfrage den Zubringerdienst aus der Region Osaka über den Kansai-Airport. Die bestehende Codeshare-Verbindung, die von IBEX Airlines mit einer 50-sitzigen Maschine vom Typ CRJ aus Osaka-Itami heraus angeboten wurde, wird von einem ANA-eigenen Flug abgelöst – dabei kommt eine größere Boeing 737 mit 112 Plätzen zum Einsatz. Für die Zeit von April bis Juni 2009 wird es zudem einen zusätzlichen Flug von Osaka/Kansai nach Tokio-Narita geben.
Auf dem japanischen Heimatmarkt stellt sich ANA der sinkenden Nachfrage und dem zunehmend scharfen Wettbewerb durch andere Verkehrsmittel, vor allem den Hochgeschwindigkeitszug „Shinkansen“. Über die Optimierung des Streckennetzes und mit verfeinerten Werkzeugen zur Kapazitätsplanung wird ANA daran arbeiten, die Kosten pro Strecke zu senken. Zu den Maßnahmen gehören ein Ausbau des „Simple-Rotation“-Modells bei der Flottendisposition, Verbesserungen der Anschlüsse und der Code-Share-Partnerschaften sowie eine höhere Zahl von Anschlusstarifen. Als Reaktion auf den zunehmenden Wettbewerb werden ausgewählte Strecken wieder aufgenommen sowie die Kapazitäten auf anderen dynamischer an die saisonalen Schwankungen angepasst. ANA wird zudem Flüge vom Mount Fuji Airport in Shizuoka nach Sapporo im Norden und Okinawa im Süden aufnehmen, sobald dieser Flughafen am 4. Juni 2009 öffnet.
ANA stärkt zudem das Frachtgeschäft als dritte Säule des Kerngeschäfts: Mit dem Drehkreuz in Okinawa, das im Oktober 2009 in Betrieb geht, erhält das Cargogeschäft bei ANA ein neues Zentrum. Acht mittelgroße Frachtflugzeuge vom Typ Boeing 767-300 verbinden die asiatischen Airports Seoul, Shanghai, Taipeh und Hongkong mit den japanischen Flughäfen Narita, Haneda und Kansai (über Okinawa). Im März 2010 geht ein weiterer Frachter des Typs Boeing 737-300 in Betrieb und kommt auf der neuen Strecke nach Tianjin zum Einsatz.
In der Flottenplanung kommt die japanische Fluggesellschaft 2010 einen deutlichen Schritt voran: Sie erhält im Februar 2010 die weltweit erste Maschine des neuen Typs Boeing 787 ausgeliefert. Im März nimmt das Flugzeug nach den aktuellen Planungen den Liniendienst auf, zunächst – wegen Sicherheitszertifikaten und um die Piloten schneller zu schulen – auf innerjapanischen Flügen.