alltours Mitarbeiter sprechen sich eindeutig gegen Betriebsrat aus
Duisburg – Die von drei Mitarbeitern der alltours flugreisen gmbh gestartete Initiative zur Gründung eines Betriebsrates ist von der Belegschaft mit einem eindeutigen Votum abgelehnt worden. Auf der Betriebsversammlung am 05.09.2006 in der Duisburger Unternehmenszentrale erhielten alle drei Kandidaten für den Wahlvorstand zur Einleitung einer Betriebsratswahl keine einzige Stimme. An der Betriebsversammlung hatten 276 Mitarbeiter von alltours flugreisen am Standort Duisburg teilgenommen.
Die Gewerkschaft Verdi hatte sich zur Betriebsversammlung nicht angemeldet, jedoch erschienen 50 Minuten vor Versammlungsbeginn zwei Personen, die sich als Verdi-Vertreter vorstellten. Nachdem sie sich über Verdi-Visitenkarten und Personalausweise ausgewiesen hatten, wollte die alltours Geschäftsführung die formelle Anmeldung nachholen und hierzu die entsprechenden Personalien schriftlich aufnehmen. Dies wurde von den Verdi-Vertretern aber abgelehnt. Schließlich wurde sogar wenige Minuten vor Veranstaltungsbeginn das Angebot der Geschäftsführung abgelehnt, ohne schriftliche Anmeldung an der Betriebsversammlung teilzunehmen, so dass die Versammlung von den drei Initiatoren ohne Verdi-Beteiligung eröffnet wurde.
Die drei Kandidaten zur Wahl des Wahlvorstandes erklärten jedoch unmittelbar nach Versammlungsbeginn, dass die Betriebsversammlung aufgrund eines Formfehlers direkt wieder beendet werden müsse. Der Formfehler habe darin gelegen, dass Verdi nicht an der Versammlung teilnehmen könne. Hiermit war die Belegschaft in keinster Weise einverstanden. Die eindeutige Aufforderung der überwältigenden Belegschaftsmehrheit, die Betriebsversammlung wie geplant abzuhalten, wurde jedoch von einem der drei Kandidaten für den Wahlvorstand mit den Worten quittiert, dass man hierüber mit der Belegschaft gar nicht diskutieren wolle.
Auch auf die Frage aus der Belegschaft, wie die Kandidaten für den Wahlvorstand die Mitarbeiter vertreten wollen, wenn sie an deren Meinung nicht interessiert seien, gab es keine Antwort der drei Kandidaten, sondern vielmehr verließen sie die Veranstaltung.
Aus der alltours Belegschaft kam daraufhin der Vorschlag, Frau Roswitha Jung zur Versammlungsleiterin zu wählen und über den Wahlvorstand in Abwesenheit der drei Kandidaten abstimmen zu lassen. Die Betriebsversammlung wurde daraufhin mit Diskussionen und Fragen fortgeführt und dauerte insgesamt rund 45 Minuten.
Im Verlauf wurde unter anderem darüber abgestimmt, ob die Belegschaft eine Beteiligung von Verdi an der Betriebsversammlung wünsche. Eine überwältigende Mehrheit sprach sich schließlich bei nur einer Ja-Stimme gegen eine Verdi-Beteiligung aus.
Nachdem alle Fragen zum Ablauf geklärt waren, wurde nach weiteren Vorschlägen für Kandidaten zum Wahlvorstand gefragt. Da keine weiteren Kandidatenvorschläge aus der Mitte der Belegschaft genannt wurden, plädierte die Mehrheit der Belegschaft dafür, über die drei ursprünglichen Kandidaten in Abwesenheit abzustimmen.
Bei der anschließenden Wahl, die einzeln durchgeführt wurde, erhielt keiner der Kandidaten eine Stimme aus der Belegschaft.
alltours Inhaber und Geschäftsführer Willi Verhuven: „Das deutliche Ergebnis zeigt, dass die Mitarbeiter zu mir Vertrauen haben und dass wir bei alltours eine Einheit sind. Uns verbindet, dass wir mit Freude und Spaß arbeiten und alle gut leben wollen.“
Die klare Botschaft der Betriebsversammlung sei, dass alltours aufgrund der vielfältigen Sozialleistungen und des guten Betriebsklimas keinen Betriebsrat benötige. „Ich habe die Firma 32 Jahre lang wirtschaftlich erfolgreich und gleichzeitig im Interesse der Mitarbeiter geführt. Und das ohne Betriebsrat. Auch künftig werden wir vorbildliche Sozialleistungen bieten. Denn im Gegensatz zu anderen Unternehmen stehen wir nicht unter dem Druck, die Profitabilität auf Kosten von Arbeitsplätzen oder sozialen Leistungen zu erhöhen“, so das Fazit von Willi Verhuven.