In Quebec hat das Welterbe-Komitee am 7. Juli 2008 zwei neue Schweizer Projekte in die Welterbe-Liste aufgenommen. Es handelt sich um die Eisenbahn-Strecke zwischen Thusis und Tirano (Italien) zusammen mit der sie umgebenden Natur- und Kulturlandschaft, sowie die „Tektonikarena Sardona „, das geologisch hochinteressante Gebiet der Glarner Hauptüberschiebung.
Mit der Aufnahme des Projekts „Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina“ wurde weltweit erst die dritte Bahnstrecke in die Weltkulturerbeliste aufgenommen. Im Zentrum des neuen Weltnaturerbes „Tektonikarena Sardona“ steht die Glarner Hauptüberschiebung. Das 300 Quadratkilometer große Gebiet um den Piz Sardona zeigt das geologische Phänomen einer deutlich sichtbaren Überschiebung – ältere Gesteinsschichten liegen auf jüngeren. Die Schweiz besitzt nun insgesamt neun Welterbestätten.
Das Welterbe-Komitee in Quebec hat am 7. Juli 2008 zwei neue Schweizer Projekte in die Welterbe-Liste aufgenommen: „Die Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina“ und die „Tektonikarena Sardona“.
Die Bahnstrecken Albula und Bernina bilden das Kernstück des neuen UNESCO-Weltkulturerbes. Die von Thusis über St. Moritz bis nach Tirano führende Bahnstrecke misst rund 130 Kilometer. Insgesamt führt die Berninalinie (1903 vollendet) über 52 Brücken, durch 13 Tunnel und Galerien, die Albulalinie (1910 vollendet) sogar über 144 Brücken und durch 42 Tunnel und Galerien ins italienische Tirano. Die Berninabahn ist die höchstgelegene Alpentransversale und eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Das Gefälle ins Puschlav beträgt stellenweise sieben Prozent. Die Bahnstrecke erschließt drei Sprachregionen, sie führt hinauf auf 2253 Meter und hinunter bis 429 Meter. Die Ausblicke für Reisende sind einzigartig – mit dem auf über 4000 Meter ansteigenden Berninamassiv, seinen Gletschern und Seen und dem Puschlav als Kulisse.
Für das Wochenende vom 12. bis 14. September 2008 plant die RhB zusammen mit ihren Partnern entlang der Welterbestrecken ein großes Volksfest: Die Strecke von Thusis bis Tirano soll sich in ein feierndes, rotes Band verwandeln.
Weltweit haben vor der Rhätischen Bahn erst zwei Bahnen die Aufnahme in das UNESCO-Welterbe geschafft: die Semmeringbahn in Österreich und die Darjeeling-Himalayan Railway in Indien.
Die UNESCO hat auch die Glarner Hauptüberschiebung als Weltnaturerbe in die Welterbe-Liste aufgenommen. Kernstück der sogenannten Tektonikarena Sardona des neuen Weltnaturerbes ist die Glarner Hauptüberschiebung. Sie zeichnet sich als scharfe, gelbliche Kerbe in den Felswänden ab und ist aus der Ferne deutlich sichtbar.
Die „Tektonikarena Sardona“ umfasst 19 Gemeinden in den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Glarus. Das 300 Quadratkilometer große Gebiet um den Piz Sardona zwischen Vorderrheintal, Linthtal und Walensee macht die geologische Besonderheit der Überschiebung von älteren Gesteinen durch jüngere in weltweit einzigartiger Weise sichtbar.
In der Welterbeliste standen bisher sieben Stätten von universellem Wert, die in der Schweiz liegen. Während die Altstadt von Bern, das Kloster St. Johann in Müstair und die Stiftsbibliothek und der Stiftsbezirk St. Gallen dieses Jahr bereits ihr 25-Jahre-Jubiläum feiern, sind die drei Burgen und die Festungsmauern von Bellinzona, die Region Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn, der Monte San Giorgio und das Weinbaugebiet Lavaux zwischen 2000 und 2007 aufgenommen worden.
Mit der Aufnahme der Projekte „Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina“ und der „Tektonikarena Sardona“ in die Welterbeliste verfügt die Schweiz neu über neun Welterbestätten.
Foto: Schweiz Tourismus