Die EADS gab kürzlich bekannt, dass zwar noch kein endgültiges Finanzergebnis vorliegt, Airbus jedoch voraussichtlich für das gesamte Jahr 2006 einen negativen EBIT-Beitrag ausweisen wird.
Dennoch erreichte Airbus im Jahr 2006 bei den Auslieferungen eine neue Rekordmarke und verbuchte bezogen auf die Verkaufszahlen das zweitbeste Jahr in seiner Geschichte.
Airbus lieferte insgesamt 434 Flugzeuge aus und erzielte einen Umsatz von rund 26 Mrd. EUR. Von den im Jahr 2006 ausgelieferten Flugzeugen entfallen 339 auf Flugzeuge der Single-Aisle-Familie, neun auf A300-Frachter und 86 auf Großraum-Langstreckenflugzeuge. Damit beläuft sich die Zahl der von Airbus insgesamt ausgelieferten Flugzeuge auf nunmehr 4.564 Einheiten.
Mit einem Gesamt-Auftragseingang für 824 neue Flugzeuge verbuchte Airbus sein zweitbestes Jahr bezogen auf die Verkaufszahlen. Diese Bestellungen entsprechen einem Marktanteil von 44 Prozent und umfassen 673 Flugzeuge der Single-Aisle-Familie, 134 A330, A340 und A350 sowie 17 A380. Der Nettoauftragseingang liegt bei 790 Einheiten, was einem Marktanteil von 43 Prozent entspricht. Die Gesamtzahl von Bestellungen, die wertmäßig auf rund 75,1 Mrd. US-Dollar zu Katalogpreisen beziffert werden, entspricht einem Anteil von 40 Prozent der gesamten Transaktionswerte.
Ende 2006 standen insgesamt 2.533 noch auszuliefernde Flugzeuge in den Airbus-Auftragsbüchern, was 51 Prozent des Auftragsbestands in der Kategorie der Flugzeuge mit mehr als 100 Sitzen entspricht. Damit liegt der Auftragsbestand um 17 Prozent über der Rekordmarke des letzten Jahres, was auf Basis der aktuell sehr hohen Fertigungskadenzen etwa fünf Produktionsjahren entspricht. Dies ist der höchste Auftragsbestand in der Firmengeschichte von Airbus sowie in der gesamten Luftfahrtindustrie.
Bei der technischen Entwicklung des A380-Programms wurden sehr gute Ergebnisse erzielt, die im Dezember 2006 zur gemeinsamen Musterzulassung der völlig neuen doppelstöckigen A380 durch die EASA und FAA führten. Trotz der produktionstechnischen Probleme und der daraus resultierenden Verzögerungen bei der Auslieferung der A380 ist dies ein klarer Beweis für die technische Integrität der A380.
Im Jahr 2006 erhielt Airbus auch grünes Licht für den industriellen Programmstart seiner völlig neuen A350XWB-Langstreckenfamilie mit 270 bis 350 Sitzen, deren erstes Mitglied im Jahr 2013 in Dienst gestellt werden soll. Außerdem bot Airbus seinen Kunden erstmals den neuen Großraumfrachter A330-200F an.
[GADS_NEWS] „Unsere Finanzprognose ist eine Folge der Turbulenzen, in die wir 2006 geraten sind, und spiegelt insbesondere auch die Auswirkungen der Verzögerungen bei der A380 wider. Sie berücksichtigt auch den Programmstart der A350 XWB und die finanziellen Auswirkungen des Kostensparprogramms Power 8, die ursprünglich für 2007 erwartet wurden“, sagt Louis Gallois, President und CEO von Airbus. „Damit bereiten wir den Boden für eine erfolgreiche Zukunft unseres Unternehmens.“
Die Turbulenzen im Jahr 2006 und vor allem der noch schwächer gewordene US-Dollar zwingen Airbus, einige Weichen im Unternehmen neu zu stellen. Airbus wird in Kürze mit der Umsetzung des neuen Kostensparprogramms „Power 8“ beginnen. Dieses Programm betrachtet alle Aspekte des Unternehmens, um es schlanker, effizienter und produktiver zu machen und noch besser zu integrieren. Power 8 ist eine notwendige Voraussetzung, um den künftigen Erfolg und die Profitabilität unseres Unternehmens zu sichern und unsere Kunden noch besser zufrieden zu stellen“, fügte er hinzu.