Saisonaler Quartalsverlust verringert – Starkes Wachstum im Einzelplatzverkauf – Höhere Auslastung der Flugzeuge
Berlin – Trotz der erheblich gestiegenen Treibstoffkosten konnte die Air Berlin PLC das operative Ergebnis des 1. Quartals 2008 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 20 Prozent verbessern. Der saisonal bedingte operative Verlust (EBIT) verringerte sich von 85 auf 67,7 Millionen Euro. Fluggesellschaften mit starken touristischen Angeboten schreiben zu Jahresbeginn traditionell rote Zahlen. Für den Rest des Jahres hat das Unternehmen ein straffes Programm für Preis- und Kostenoptimierungen in Angriff genommen.
Der Quartalsumsatz der Air Berlin-Gruppe (inkl. LTU und Belair) konnte um vier Prozent von 631,4 auf 654,5 Millionen Euro gesteigert werden, das EBITDAR (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingkosten) sogar um 139 Prozent – von 17,3 auf 41,2 Millionen Euro. Der saisonal bedingte Verlust beim EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) verringerte sich von 85,0 auf 67,7 Millionen Euro (+20 Prozent). Die EBIT-Marge verbesserte sich damit von -13,5 auf -10,3 Prozent. Der Nettoverlust sank von 66,4 auf 59 Millionen Euro (+11 Prozent).
Wie Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer am Donnerstag in Berlin mitteilte, ist die Erhöhung des Flugumsatzes vor allem auf das starke Wachstum des Einzelplatzverkaufes für innerdeutsche und europäische Strecken zurückzuführen. Wegen Kapazitätsanpassungen ist das Chartergeschäft hingegen leicht rückläufig. Erfreulich sei, dass die Zahl der Firmenverträge im ersten Quartal um 43 auf insgesamt 536 erhöht werden konnte. Die Kosten für den angebotenen Sitzplatzkilometer (CASK) sanken ohne Treibstoffkosten von 3,76 auf 3,69 Eurocent (-1,9 Prozent), inklusive Treibstoff immerhin noch von 5,02 auf 5,00 Eurocent (-0,2 Prozent). Der Erlös pro angebotenem Sitzplatzkilometer (RASK) verbesserte sich von 5,1 auf 5,3 Eurocent (+4 Prozent). Die Auslastung der Flugzeuge erhöhte sich im 1. Quartal von 69,4 auf 73,3 Prozent.
Eine Prognose für den weiteren Verlauf des Jahres 2008 hänge von mehreren Faktoren ab, sagte der Vorstandsvorsitzende Joachim Hunold. Er nannte die Explosion des Kerosinpreises, der sich allein vom 31. März (dem Tag der Bilanzpressekonferenz) bis heute von 1.050 auf 1.350 Dollar pro Tonne erhöht habe, den wettbewerbsbedingt anhaltenden Preisdruck, die sich abkühlende Konjunktur und den langsamen Anlauf neuer Langstreckendienste.
Hunold: „Der Vorstand hat in Anbetracht dieser Situation umgehend gehandelt. Für 2008 sind 88 Prozent unseres Treibstoffbedarfs durch Hedging abgesichert. Für unsere weitere Planung haben wir die derzeitigen Marktpreise angesetzt. Wir müssen daher für die Treibstoffkosten des laufenden Jahres ca. 80 Millionen Euro mehr veranschlagen, als wir dies noch im März getan hatten. Wir haben daher ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet, mit dem wir die Air Berlin-Gruppe an die veränderten Marktbedingungen anpassen. Dies beinhaltet unter anderem Kapazitätsanpassungen als auch die Streichung unrentabler Strecken. Für 2008 erwarten wir dennoch ein positives operatives Ergebnis.“