Brummifahrer parken gefährlich. Club unterstützt EU-Zertifizierung sicherer Stellplätze
München – Für Lkw-Fahrer gibt es in Europa zu wenige Rastanlagen, die auf ihre Sicherheits- und Servicebedürfnisse
zugeschnitten sind. Das ist das Ergebnis eines ADAC-Tests von 50 Lkw-Parkplätzen in elf europäischen Ländern. Trauriges Fazit: Nur neun Anlagen erfüllen die höchsten Anforderungen. In Deutschland gibt es nur zwei Plätze, auf denen Brummifahrer vor Dieben sicher sind: Der Rasthof Uhrsleben an der A 2 sowie der Autohof Wörnitz an der A 7.
Anlass der Untersuchung ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die eine EU-weit gültige Zertifizierung möglichst
sicherer Anlagen auf den Weg bringen möchte. Denn immer mehr Lkw werden – vorwiegend nachts – an Autobahnenparkplätzen ausgeraubt und die Fahrer teils brutal überfallen. Der Schaden, der europaweit durch
Diebstähle hochwertiger Güter entsteht, beziffert sich derzeit auf mehr als acht Milliarden Euro.
Als sicher können Anlagen wie die europäischen Testsieger Ashford International Truckstop nahe Dover in England und Autoparco Brescia Est am italienischen Gardasee betrachtet werden. Sie verfügen etwa über hervorragend ausgeleuchtete und videoüberwachte Stellplätze.
Ein- und Ausfahrten werden streng kontrolliert. Dazu kommen zahlreiche Dienstleitungen, die Brummifahrer benötigen, wie
Lkw-Waschanlagen oder Shops für Ersatzteile.
Der ADAC-Test konzentrierte sich auf die Kategorien Sicherheit und Service. Neben den Sicherheitseinrichtungen wurden beim Service unter anderem die Ausstattung und Sauberkeit der Sanitäranlagen sowie die Qualität von Restaurant und Shop unter die Lupe genommen.
Nach Ansicht des ADAC gibt es nach wie vor zu wenige Lkw-Stellplätze. Nachts wissen Brummi-Fahrer oft nicht wo sie den Lkw
abstellen sollen. Sie parken daher in Zufahrten oder im Pkw-Parkbereich von Rastanlagen. Das erhöht die Unfallgefahr für alle
Autofahrer. Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Straßenwesen fehlen bis 2015 allein in Deutschland über 20 000 Stellplätze.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net