Free-Floating-Carsharing und Mietwagen im Vergleich


23 Jan 2018 [14:13h]     Bookmark and Share


Free-Floating-Carsharing und Mietwagen im Vergleich

Free-Floating-Carsharing und Mietwagen im Vergleich



 

Anbieter von Free-Floating-Carsharing erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. So meldeten Drivenow mit über einer Millionen Kunden und Car2go mit knapp drei Millionen Nutzern kürzlich Rekordzahlen. Zusammen bieten beide Unternehmen weltweit 20.000 Fahrzeuge zur Kurzzeitmiete an, einen Großteil davon in Deutschland. Wann lohnt sich Carsharing und in welchen Fällen ist der klassische Mietwagen vorzuziehen?

Köln – Szenario 1: Landung am Münchener Flughafen und Weiterfahrt mit einer Kompaktklasse (Mini, A-Klasse oder Golf) in die Innenstadt. Beim Carsharing-Anbieter Drivenow ist eine kostenfreie Reservierung nur 15 Minuten vor Mietbeginn möglich. Die fünfundvierzigminütige Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt kostet 14,85 Euro. Zuzüglich einer Flughafengebühr von zwölf Euro und der Versicherung für einen Euro beträgt der Endpreis 27,85 Euro.

Car2go bietet eine kostenlose Reservierung für 30 Minuten. Die fünfundvierzigminütige Fahrt kostet 13,95 Euro, die Flughafengebühr beträgt ebenfalls zwölf Euro. Der Gesamtpreis liegt somit bei 25,95 Euro.

Ein klassischer Mietwagen für die gleiche Strecke kostet in der Anmietung 69 Euro. Hinzu kommen circa acht Euro Benzinkosten. Der Mietwagenfahrer zahlt somit insgesamt 77 Euro.

Die Vorteile der Carsharing-Angebote in diesem Szenario sind, dass die Abholung des Fahrzeugs dank App direkt im Flughafenparkhaus ohne Wartezeiten am Schalter erfolgt. Außerdem kann das Auto auf einem freien Parkplatz direkt bei der eigenen Wohnung abgestellt werden, sofern diese sich im Geschäftsgebiet des Anbieters befindet. Das Volltanken des Wagens ist nicht nötig.

Vorteil des Mietwagens ist, dass eine verbindliche Reservierung schon lange im Voraus ohne Mehrkosten möglich ist. Bei einer Landung am späteren Abend ist das besonders wichtig, da zu dieser Zeit oft bereits alle Carsharing-Fahrzeuge am Flughafen vergeben sind. Ein weiterer Vorteil ist die vollständige Erstattung der Selbstbeteiligung bei der Mietwagenversicherung. Bei den Carsharing-Angeboten liegt die Selbstbeteiligung zwischen 350 und 1000 Euro.

Szenario 2: Großeinkauf in einem Supermarkt im Herzen von Köln

Wer zu Fuß zum Supermarkt läuft und nur für den Rückweg ein Auto benötigt, kann von der kostenlosen Einwegmiete der Carsharing-Angebote profitieren, sofern am Supermarkt Fahrzeuge verfügbar sind. Bei einer Fahrtzeit von fünfzehn Minuten bis zur Wohnung zahlen Kunden bei Drivenow 5,95 Euro inklusive einem Euro für die Versicherung, bei Car2go sind es 4,65 Euro.

Der voll versicherte Mietwagen schlägt für diese Strecke mit einer Mietgebühr von 50 Euro und Benzinkosten von fünf Euro deutlich teurer zu Buche. Außerdem muss der Wagen an festen Stationen abgeholt und zurückgebracht werden.

Szenario 3: Wochenend-Ausflug in die Berge ab München bei einer Mietdauer von 48 Stunden und einer Strecke von 250 Kilometern.

Drivenow erlaubt eine maximale Mietdauer von 48 Stunden, während Car2go maximal 24 Stunden zulässt. Der Wochenend-Ausflug in die Berge inklusive 400 Kilometern kostet bei Drivenow 219 Euro. Bei Car2go ist ein 24-Stunden-Paket mit 200 Inklusivkilometern für 99 Euro buchbar.

Der Mietwagen kostet bei einer Abholung am Freitagmittag und einer Rückgabe am Montagmorgen 77,96 Euro inklusive 900 Kilometern und Erstattung der Selbstbeteiligung. Mit Spritkosten von 25 Euro liegt der Preis für die Mobilität am Wochenende bei 102,96 Euro.

Die Vorteile der stationsunabhängigen Carsharing-Angebote sind die entfallenden Schalter-Formalitäten und die große Flexibilität. Eine spontane Streckenänderung oder Einwegfahrt ist kein Problem. Zudem erhalten Kunden garantierte Fahrzeugmodelle beliebter Marken wie Smart, BMW oder Mercedes. Bei der Mietwagenbuchung wird dagegen nur die Fahrzeuggröße garantiert. Nachteil des Carsharing ist, dass man sich erst bei einem Anbieter registrieren und häufig eine Aufnahmegebühr zahlen muss.

Ein Vorteil des klassischen Mietwagens ist, dass verbindliche Buchungen auch Wochen im Voraus möglich sind. Die Option der Reduzierung der Selbstbeteiligung auf null gibt es bei CarSharing nicht. Ein weiterer Faktor ist die Verfügbarkeit von Fahrzeugen: Mietwagen sind in Deutschland flächendeckend auch in mittelgroßen Orten verfügbar, Carsharing-Fahrzeuge dagegen nur in den Innenbereichen der Großstädte.

Letztendlich muss jeder Fahrer selbst entscheiden, welche Mietvariante für ihn im Einzelfall am sinnvollsten ist. Als Faustregel gilt: Für kurze Innenstadt-Fahrten ist Carsharing oft die bessere Wahl. Wer jedoch länger als einen halben Tag unterwegs ist und mehr als 120 Kilometr fährt, kommt mit einem Mietwagen günstiger davon.

 







  • Palma.guide



Kontakt zum Verfasser der Nachricht:

[contact-form-7 id="53822" title="KontaktAutorArtikel"]




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*