Wachstumstrend der europäischen Hotelbranche setzt sich fort – Deutschland wächst mäßig / Deloitte präsentiert Jahresergebnisse 2005 der HotelBenchmark Studie


07 Feb 2006 [10:27h]     Bookmark and Share




Die Situation der europäischen Hotelbranche bleibt anhaltend erfreulich. Der Erlös pro verfügbarem Zimmer (revPAR) stieg im Jahresdurchschnitt um 4,5 Prozent.

 München: Bis auf vier konnten damit alle europäischen Märkte eine Steigerung gegenüber 2004 melden. Obwohl Europa gegenüber anderen Weltregionen das geringste revPAR-Wachstum verzeichnete, liegt der absolute revPAR mit 69 Euro am höchsten. Das ist vor allem auf die Stärke des Euro insbesondere gegenüber dem Dollar zurückzuführen. Deloitte präsentierte nun die Ergebnisse der HotelBenchmark[TM] Studie für das Gesamtjahr 2005.

Europäischer Spitzenreiter war der östliche Mittelmeerraum. Der revPAR schnellte dank deutlich gestiegener Gästezahlen in Israel und der Türkei um erstaunliche 29,4 Prozent nach oben. Das israelische
Tourismusministerium schätzt, dass 2005 fast 2 Millionen Menschen das Land besuchten. Das bedeutet eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber 2004. Die Türkei konnte 2005 insgesamt 20 Prozent mehr Gäste begrüßen. Die erstmalige Ausrichtung eines Formel-1-Rennens in Istanbul im August 2005 trug dazu bei.

Auch die Hoteliers in Zentral- und Osteuropa können mit 12,5 Prozent mehr revPAR eine positive Bilanz vorlegen. Motor dieses Aufschwungs war Moskau. Dort stieg der revPAR um 30,4 Prozent.

Angesichts der weiterhin geringen Präsenz internationaler Hotelketten bei kontinuierlich steigendem Bedarf wird der Boom wohl noch eine Zeit lang anhalten. In Warschau stieg der revPAR um 15 Prozent. Hier nahm vor allem die Nachfrage zu: Da die Stadt von mehr Billig-Airlines angeflogen wird, kommen mehr Touristen, die das Angebot-Nachfrage-Ungleichgewicht der letzten Jahre ausgleichen.

Der höchste absolute revPAR wurde in Nordeuropa verzeichnet. Selbst ein eher mäßiges Wachstum von 3,8 Prozent konnte die anhaltend gute Wirtschaftsleistung in Großbritannien und den skandinavischen
Ländern nicht erschüttern. Das Ergebnis: ein absoluter revPAR von 76 Euro. Spitzenreiter war Kopenhagen mit 20,4 Prozent Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Zurückzuführen ist der Anstieg auf vermehrte
Geschäftsreisen und die Tatsache, dass mehr Low-Cost-Airlines den Kopenhagener Flughafen anfliegen. In London wurde die Hotelbranche zwar kurzzeitig durch die Terroranschläge des 7. Juli getroffen, der
Rückgang beschränkte sich jedoch hauptsächlich auf den Monat August. Die Belegungsrate fiel damals auf ein Dauer-Tief. Inzwischen hat sich die Lage wieder normalisiert, so dass immerhin noch ein Wachstum von
1,6 Prozent erreicht werden konnte. 

In Westeuropa stieg der revPAR um 3,9 Prozent. Die flaue Wirtschaftslage auf den zwei Schlüsselmärkten Deutschland und Frankreich verhinderte ein besseres Ergebnis. Berlin gehörte zu den vier europäischen Märkten, die für 2005 einen revPAR-Rückgang meldeten. Die Stadt weist ein deutliches Überangebot auf. Luxemburg profitierte von der EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Jahreshälfte, die sich in einem revPAR-Wachstum von 13,1 Prozent niederschlug.

Südeuropa bildete 2005 das Schlusslicht mit einem stagnierenden revPAR. Besonders negativ wirkte sich das Minuswachstum in Lissabon und Athen aus. Beide Städte hatten 2004 große Sportveranstaltungen

ausgerichtet und konnten dieses Ergebnis 2005 nicht wiederholen. In Spanien drückte das Überangebot an Hotelbetten in gleich mehreren Städten das landesweite Wachstum auf bescheidene 1,3 Prozent. 
  Benjamin Ploppa, Manager des Industriebereichs Hospitality bei Deloitte, zu den Ergebnissen: „Die Aussichten für 2006 sind europaweit gut. Da die Experten für die meisten Länder ein gemäßigtes
Wachstum des Bruttosozialprodukts prognostizieren, wird auch der revPAR eher langsam ansteigen. Der östliche Mittelmeerraum sowie Zentral- und Osteuropa werden vermutlich ein stärkeres Wachstum
verzeichnen als andere europäische Regionen. Die Nachfrage nimmt hier sowohl im Firmenbereich als auch bei Privatreisen noch zu. Auch für Italien und Deutschland erwarten wir ein überdurchschnittliches
Wachstum, da beide Länder in diesem Jahr bedeutende Sportveranstaltungen – die olympischen Winterspiele und die Fußballweltmeisterschaft – ausrichten.“

Die Studie
Die HotelBenchmark Studie von Deloitte ist die größte unabhängige Quelle für Performance-Daten aus dem Hotelgewerbe außerhalb Nordamerikas. Aus den für über 6.000 Hotels und 1,2 Millionen Zimmern
erfassten Daten werden f olgende Einzelreports erstellt:

– Vier regionale Preis- und Belegungsreports für die Regionen
    Asien/Pazifik, Europa, Mittel- und Südamerika sowie Mittlerer
    Osten/Afrika.
  – 11 landes- bzw. städtespezifische Preis- und Belegungsreports
    für Australien, Belgien & Holland, China, Deutschland,
    Großbritannien, Italien, Katar, Neuseeland, Spanien, Südafrika
    und London.
  – Rentabilitätsstudien für Deutschland und London.
  – Eine jährliche Rentabilitätsstudie auf Basis von
    Performance-Daten aus allen Weltregionen.

Pressekontakt:

Antonia Wesnitzer
Pressereferentin
Tel.: +49 89 29036-8825
awesnitzer@deloitte.de

Benjamin Ploppa
Manager
Industry Line Hospitality
Tel.: +49 89 29036-8623
bploppa@deloitte.de







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