Lufthansa Technik verdienst gut an Fremdairlines. Maintenance, Repair & Overhaul (MRO) Markt boomt.
Hamburg – Der Lufthansa Technik Konzern als einer der
weltweit führenden Anbieter flugzeugtechnischer Dienstleistungen hat im Jahr 2005 vom starken Wachstum des weltweiten Maintenance, Repair & Overhaul (MRO) Marktes profitiert und das Ergebnis nochmals deutlich verbessern können. Während die Umsätze mit den Gesellschaften der Lufthansa zurückgingen, legte der Außenumsatz mit 7 Prozent kräftig zu. Bei einem insgesamt um 2 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz weist der für die Lufthansa Technik AG und 18 konsolidierte Verbundgesellschaften vorgelegte Jahresbericht 2005 für den Lufthansa Technik Konzern ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit von 263 Millionen Euro aus.
„Angesichts steigender Passagierzahlen, aber eines weiter
zunehmenden Kostendrucks bei den Fluggesellschaften war die Lufthansa Technik AG im Jahr ihres zehnten Geburtstags sehr erfolgreich“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Technik AG, August Wilhelm Henningsen, am 28. März in Hamburg. „Wir haben uns sehr gut behauptet und unsere führende Position im MRO-Geschäft gefestigt.“ Als Gründe nannte er eine moderne Produktpalette, den globalen Auftritt des Konzerns sowie auch ein erfolgreiches Kostenmanagement.
Die Zahl der Kunden des Lufthansa Technik Konzerns konnte 2005 um 4 Prozent auf 537 weltweit gesteigert werden. Mit insgesamt 350 neuen Verträgen mit einem Gesamt-Umsatzvolumen von 1,6 Milliarden und 418 Millionen Euro allein im Berichtsjahr wurden deutlich mehr Kunden und höhere Umsätze für Lufthansa Technik gewonnen als im Vorjahr. Im Jahr
2005 waren damit 58 Prozent des Gesamtumsatzes der Technik
Außenumsatz. „Wir sind mit unseren innovativen Produkten und unseren qualifizierten und motivierten Mitarbeitern im Weltmarkt gut aufgestellt. Wir sind in der Lage, schnell und flexibel auf die
Veränderungen der Nachfrage zu reagieren“, so Henningsen. Eine breite und den Kundenbedürfnissen anpassbare Produktpalette, auch für Start-up und Low-Cost Anbieter, tragen zum Markterfolg der Lufthansa Technik bei.
Neben der starken Position in Deutschland sieht die Lufthansa
Technik ihren internationalen Verbund mit 27 Produktionsstandorten und den weltweit insgesamt 25.000 Mitarbeitern in den wichtigen Luftverkehrsmärkten als Grundlage für die gute Aufstellung im MRO-Markt.
Erweitert wurde der Verbund um die Hamburger Spairliners GmbH. Das Gmeinschaftsunternehmen mit Air France Industries wird für alle etreiber des Airbus A380 eine weltweite Komponentenversorgung mit eparatur, Überholung und Management des Materials anbieten. Das riebwerk-Joint Venture mit Rolls Royce, N3 Engine Overhaul Services, das in Arnstadt/Thüringen ab 2007 Trent-Triebwerke für Airbus
Langstrecken-Flugzeuge betreuen wird, hat mit dem Bau begonnen.
In Asien hat die bewährte Kooperation mit Air China, Ameco
Beijing, ein 100 Millionen Euro-Investment begonnen, um das
Instandhaltungsportfolio für den stark wachsenden chinesischen und asiatischen Markt weiter auszubauen. Lufthansa Technik Philippines in Manila hat im fünften Jahr ihres Bestehens ebenfalls das Produktportfolio erweitert und bietet nun neben der Überholung der Airbus Langstreckenmuster auch A320 Überholungen an. Airfoil Services, eine Kooperation mit MTU Aero Engines zur Reparatur von Triebwerksschaufeln in Malaysia, hat ein großes Ausbauprogramm gestartet.
„Die produktorientierte Steuerung der deutschen wie auch der
internationalen Standorte trägt unverändert ihre Früchte. Bei der
Integration aller beteiligten Bereiche in Vertrieb und Produktion
sind wir ein gutes Stück weiter gekommen“, sagte Henningsen. „Die Vertriebserfolge des vergangenen Jahres belegen erneut, dass die
internationale Zusammenarbeit sehr hilft, neue Kunden zu gewinnen und damit auch Zusatzgeschäft nach Deutschland zu holen.“
Um im Wettbewerb der Branche die erreichte Spitzenposition halten zu können, komme es vor allem darauf an, mit Partnerschaften und Kooperationen Skaleneffekte zu nutzen, neue Produkte anzubieten und das erfolgreiche Kostenmanagement konsequent fortzusetzen. Für den Standort Deutschland sei im Bereich einer flexibleren Nutzung der Arbeitszeit bereits viel erreicht, weitere Flexibilisierungsschritte müssten aber folgen. Auch beim Thema Einkauf werden noch weitere Einsparungspotentiale gesehen. Mit dem Kostensenkungs- und
Effizienzsteigerungsprogramm „Perspektiven Technik“ hat der Lufthansa Technik Konzern im Jahr 2005 Einsparungen mit einer Jahreswirkung von 129 Millionen Euro umgesetzt. Ziel sind 240 Millionen Euro an Einsparungen und Verbesserungen mit Wirkung im Jahr 2007.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Wettbewerbs wird es allerdings schwer, das gute Ergebnis des Jahres 2005 zu wiederholen.