Die Steigenberger Hotel Group hat das Geschäftsjahr 2005 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Trotz einer nach wie vor verhaltenen Marktentwicklung konnte die Frankfurter Gesellschaft Umsatz und Betriebsergebnis steigern.
Die durchschnittliche Belegungsquote erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 63 Prozent und hat damit das höchste Niveau seit 1991 erreicht. Der Yield verbesserte sich um 2,1 Prozent oder 1,01 Euro auf 48,29 Euro.
Konzentration auf das Kerngeschäft Hotellerie hieß auch im vergangenen Geschäftsjahr die Strategie der Steigenberger Hotel Group, die im Zuge der Neuausrichtung des Unternehmens eingeführt wurde. Die 2004 umgesetzte umfassende Umstrukturierung hat sich im vergangenen Geschäftsjahr als tragfähiges Fundament und damit als erfolgreich erwiesen. Einschneidende Maßnahmen betrafen die Neuaufteilung der Geschäftsfelder, die Organisationsstruktur sowie die Markenpolitik. So haben sich die Reduzierung des Portfolios von vier auf zwei Marken – Steigenberger Hotels and Resorts im Vier- und Fünf-Sterne-Segment und das Mittelklasse-Konzept InterCityHotels – sowie die Einführung von drei operativen Geschäftsbereichen positiv auf das letztjährige Ergebnis der Steigenberger Hotel Group ausgewirkt.
„Wir haben die Weichen für ein langfristiges profitables Wachstum gestellt. Es hat sich gezeigt, dass unser Zukunftsprogramm erfolgreich ist. Der Konzern ist für künftige Marktentwicklungen gut gerüstet“, kommentiert Karl Anton Schattmaier, Sprecher des Vorstands der Steigenberger Hotels AG, anlässlich der diesjährigen Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main.
Das Hotelportfolio der Steigenberger Gruppe reduzierte sich im vergangenen Jahr um ein Hotel, das Bad-Hotel Zum Hirsch in Baden-Baden. Trotz der Reduzierung der ganzjährig verfügbaren Zimmer konnten in der Gruppe (Konzern, Management- und Franchisebetriebe) die Roomnights leicht um 1,1 Prozent auf 2,93 Mio. gesteigert werden.
Der Umsatz der Gruppe inklusive Franchisebetriebe hat sich im Berichtsjahr von 425 Mio. Euro um 4,8 Mio. Euro oder 1 Prozent auf 429,8 Mio. Euro erhöht. Portfoliobereinigt liegt die Umsatzsteigerung bei 2,4 Prozent.
Im Kerngeschäft verzeichneten die Hotelbetriebe der Gruppe eine Umsatzerhöhung von 6,1 Mio. Euro auf 334,8 Mio. Euro, ein Plus von 1,9 Prozent. Hierzu haben die Stadthotels mit einem Umsatzplus von 6,5 Mio. Euro und die InterCityHotels mit einem Plus von 1,3 Mio. Euro Wesentliches beigetragen. Die Ferienhotels mussten einen Umsatzrückgang in Höhe von 1,7 Mio. Euro hinnehmen. Bereinigt um das aus dem Portfolio ausgeschiedene Haus auf Gran Canaria ergibt sich auch hier eine Steigerung von 4,4 Prozent oder 3,6 Mio. Euro.
Der GOP (Gross Operating Profit) der Hotelbetriebe – die Messgröße des operativen Erfolges in der Gruppe – konnte absolut um 1,6 Mio. Euro gesteigert werden. Er ist von 93,9 Mio. Euro oder 28,6 Prozent des Umsatzes auf 95,5 Mio. Euro (+1,7 %) oder 28,5 Prozent des Umsatzes gestiegen.
Die Stadthotels verbesserten den GOP um 2,7 Mio. Euro (+5 %) auf 56,7 Mio. Euro, die InterCityHotels hielten mit 22,4 Mio. Euro den Vorjahreswert, während die Ferienhotels portfoliobedingt 1,1 Mio. Euro (-6,3 %) am GOP verloren.
Die durchschnittliche Belegungsquote stieg um 1,7 Prozentpunkte von 61,3 Prozent auf 63 Prozent.
Die Stadt- und Ferienhotels steigerten ihre Belegung um 1,7 Prozentpunkte (61,3 %) bzw. 0,4 Prozentpunkte (60,4 %). Die Auslastung der InterCityHotels erreichte mit einem Plus von 2,9 Prozentpunkten den Spitzenwert von 67,5 Prozent.
Auch im Berichtsjahr 2005 war der Druck auf die Zimmerpreise aufgrund der schwierigen konjunkturellen Situation unverändert hoch. Der durchschnittliche Zimmererlös der Steigenberger Hotel Group ist bereinigt um 0,31 Euro auf 76,88 Euro (Vorjahr: 77,18 Euro) gefallen. Differenziert nach Geschäftsbereichen konnten die Steigenberger Stadthotels ihre Durchschnittsrate von 93,42 Euro halten, während der Durchschnittspreis der Ferienhotels portfoliobedingt um einen Euro auf 80,57 Euro nachgegeben hat. Die InterCityHotels mussten dem teils aggressiven Wettbewerb im Mittelklasse-Segment Rechnung tragen. Sie gaben 0,70 Euro am Durchschnittspreis ab und liegen bei 52,17 Euro.
Der Yield (RevPar), die Relation von Auslastung und Durchschnittsrate, veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr positiv. Die wesentlich bessere Auslastung in allen Geschäftsbereichen kompensierte die weniger gute Entwicklung der Zimmererlöse. Der Yield ist um 2,1 Prozent oder 1,01 Euro von 47,28
Euro auf 48,29 Euro gestiegen. Bereinigt ist der Yield um 1,15 Euro oder 2,4 Prozent auf 49,44 Euro gestiegen.
Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) entwickelte sich von 6,7 Mio. Euro im Vorjahr auf 8,6 Mio. Euro. Bedingt durch im Geschäftsjahr angefallene Sonderbelastungen aus Restrukturierung und für Risikovorsorge ergibt sich ein Konzernjahresüberschuss von 0,2 Mio. Euro nach 3,1 Mio. im Vorjahr.
Erheblich zu diesem guten Ergebnis beigetragen haben die strategischen Maßnahmen im Geschäftsjahr 2005.
Ein wichtiger Schwerpunkt lag auf der Stärkung des Verkaufs. Es wurde eine Global Sales-Struktur eingeführt, die auf die Betreuung von Branchen und Großkunden im In- und Ausland zugeschnitten ist. Vor diesem Hintergrund wurde ein Key Account-System etabliert, in dem Global Key Account-Manager bereichsübergreifend mit aktuellen und potenziellen neuen Großkunden in den verschiedenen Branchen sowie in internationalen Märkten arbeiten. Die neue Verkaufsausrichtung orientiert sich an der schnellen Umsetzung von kunden- und marktrelevanten Aktivitäten.
Bedeutend für die Entwicklung des Unternehmens war und ist das vor einem Jahr angekündigte Investitionsprogramm, mit dessen Umsetzung 2005 begonnen wurde. 150 Mio. Euro werden bis zum Jahr 2008 in strukturerhaltende Maßnahmen in das Kerngeschäft Hotellerie investiert. Ziel der Baumaßnahmen ist es, durch weitgehenden Umbau und Modernisierung bedeutender Häuser die Grundlage für Wachstum und Ertrag zu sichern. Diese Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit werden sich zukünftig deutlich in einer Verbesserung der Ertrags- und Finanzlage ausdrücken.
In Vorbereitung auf dieses Investitionsprogramm hat die Steigenberger Hotels AG bei der finanziellen Konsolidierung einen erheblichen Schritt nach vorn gemacht. Basierend auf einem gestiegenen Cash-Flow und Mittelzuflüssen aus Desinvestitionen konnte die Nettokreditverschuldung im Konzern von 23,8 Mio. Euro (2004) auf 3,4 Mio. Euro zum 31. Dezember 2005 deutlich abgebaut werden.
Ein wichtiger Schritt war im vergangenen Jahr die Einführung einer überarbeiteten Corporate Identity. Unter dem Motto „Jünger, frecher, frischer“ wurde der Auftritt der Steigenberger Hotel Group erneuert und präsentiert sich nun zeitgemäß und modern. Im Mittelpunkt der weiterentwickelten CI steht die Stärkung der Dachmarke Steigenberger Hotel Group sowie die Förderung des Cross Selling der beiden Marken Steigenberger Hotels and Resorts und InterCityHotels.
Der Blick auf das 1. Quartal 2006 zeigt, dass sich die positive Entwicklung der Steigenberger Hotel Group fortsetzt. Der Umsatz der Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Mio. Euro auf 86,3 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr: 81,3 Mio. Euro).
Die Rate hat sich um 1,18 Euro auf 81,03 Euro, der Yield um 1,73 Euro auf 46,35 Euro erhöht.
Die Steigenberger Hotel Group sieht sich mit der den veränderten Marktbedingungen angepassten Strategie für die Zukunft gerüstet.
Seinem erklärten Ziel, zukunftsträchtige Standorte systematisch auszubauen, ist das Unternehmen in diesem Jahr bereits einen Schritt näher gekommen. Im März hat das von dem italienischen Star-Designer Matteo Thun gestaltete Steigenberger Hotel Therme Meran eröffnet. Es ist das erste Steigenberger Hotel in Italien.
Anfang April folgte die Eröffnung des Steigenberger Hotel de Saxe vis-à-vis der Frauenkirche in Dresden. Anfang Juni eröffnet das Steigenberger Strandhotel in Zingst an der Ostsee, im Herbst das Steigenberger Al Dau Resort Red Sea in Ägypten. 2007 stehen die Eröffnungen der InterCityHotels in Dresden, Essen und Mainz auf dem Programm. 2008 folgt ein Steigenberger Ferienhotel auf der Nordseeinsel Norderney.
Fotos zur Bilanzpressekonferenz stehen unter
http://www.company.steigenberge
