Aktuelle Umfrage: Bevölkerung blickt positiv auf die WM zurück. WM sportlich überraschend.
Köln – Die Fußball-Weltmeisterschaft hat nicht nur nach Ansicht vieler Experten, sondern auch der Bundesbürger selbst viele positive Spuren in Deutschland und im Ausland hinterlassen. Dies zeigt eine aktuelle Online-Meinungsumfrage des Kölner Marktforschungsinstituts psychonomics AG unter rund 1.000 Bundesbürgern im Alter von 16-65 Jahren.
Ansehen Deutschlands in der Welt gestärkt
86 Prozent der befragten Bundesbürger vertreten die Auffassung,
dass die Fußball-WM das Ansehen Deutschlands in der Welt gestärkt hat. 91 Prozent sind zudem der Überzeugung, dass Deutschland dem Slogan „Die Welt zu Gast bei Freunden“ vollauf gerecht geworden ist.
In ihrer Beurteilung der langfristigen Auswirkungen der Fußball-WM
zeigen sich die Deutschen etwas zurückhaltender, insgesamt aber
ebenfalls optimistisch: 69 Prozent der Bundesbürger rechnen damit,
dass sich die positive Grundstimmung im Land zumindest teilweise
fortsetzen wird. 72 Prozent schätzen die langfristigen wirtschaftlichen Effekte der WM eher positiv ein.
Kurzfristige, den privaten Konsum steigernde Effekte hat die WM
aus Sicht der Bundesbürger – zumindest für einige Branchen – bereits gehabt: Während vor Beginn der WM „nur“ 20 Prozent der Befragten erwartet haben, dass sie während der WM mehr Geld in ihrer Freizeit ausgeben würden, als sie dies normalerweise tun, haben dies nach eigenen Angaben weitaus mehr Konsumenten (27%) in den letzten Wochen tatsächlich getan. Besonders konsumfreudig waren die 16-25-Jährigen (erhöhter Freizeitkonsum hier bei 41%).
Identifikation mit eigenem Land gestärkt – Offenheit für andere
Länder gewachsen
Auch auf ganz persönlicher Ebene hat die Fußball-WM offenbar
merkliche Spuren hinterlassen: 62 Prozent der Bundesbürger geben an, ihre Identifikation mit Deutschland sei durch die WM gestärkt
geworden; besonders ausgeprägt ist dieser Effekt unter jüngeren
Befragten (16-25-jährige) und in weniger gebildeten
Bevölkerungsgruppen – insgesamt ein Beleg für die Gemeinschaft
stiftende Bedeutung des Fußballs in unserer Gesellschaft.
Gleichzeitig berichten 59 Prozent der Befragten davon, dass die
Fußball-WM sie (noch) aufgeschlossener gegenüber Menschen aus anderen Ländern gemacht habe. Aus sozialpsychologischer Sicht ein Beleg für die These, dass eine selbstbewusste, stabile eigene Identität die Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden fördert.
Und auch die Identifikation mit der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft ist deutlich gewachsen: Während vor der WM nur 31 Prozent der Bundesbürger angaben, sich der deutschen Nationalmannschaft emotional stark verbunden zu fühlen, sind dies nach der WM jetzt 57 Prozent.
WM-Ergebnisse aus sportlicher Sicht überraschend
Die allgemeinen Erwartungen bezüglich des sportlichen Abschneidens der deutschen Nationalmannschaft wurden mehr als erfüllt: Noch kurz vor der WM hatten 3 von 5 Befragten (59%) der Mannschaft von Jürgen Klinsmann das Erreichen des Halbfinales nicht zugetraut. Dass Italien Weltmeister werden würde, war für die Allermeisten eine große Überraschung: Nur 4 Prozent hatten vor der WM auf Italien getippt. Ebenso überraschend war für die Deutschen das frühe Ausscheiden der Brasilianer, auf die immerhin 52 Prozent als Weltmeister gesetzt hatten.
„Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass die Fußball-WM als vollauf
gelungenes gesellschaftliches Großprojekt angesehen werden kann und vielleicht einmal „historische“ Bedeutung bekommen wird“, so Ansgar Metz, Leiter der Unternehmenskommunikation der psychonomics AG. „Auch wenn allzu hohe wirtschaftliche Erwartungen enttäuscht werden mögen, hat die WM unser Land sozial und emotional bereichert und positiv verändert – die Nachhaltigkeit dieser Effekte im In- und Ausland ist derzeit noch nicht zu bemessen.“