Feste für Feinschmecker im Nordwesten der USA


08 Aug. 2006 [14:15h]     Bookmark and Share




Gourmetreisen: Wenn in Oregon die Säfte fließen …

Oregon liegt zwar geographisch am Rande der USA, aber auf den Landkarten der Feinschmecker rückt der Staat immer mehr ins Zentrum. Lebensmittel und vor allem Getränke aus Amerikas Nordwesten erfreuen sich auch außerhalb der Staatsgrenzen immer größerer Beliebtheit, und eines der zahlreichen Festivals, mit denen Oregon seine Gourmetkultur zelebriert, ist eine willkommene Gelegenheit, dem Staat einen kleinen Besuch abzustatten.

Trüffel und Taschenkrebse, leckere Käsesorten und dazu edle Weine: Oregon hat in den letzten Jahren gründlich mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass im amerikanischen Westen alles „wild“ sei. In diesem besonderen Klima scheinen viele landwirtschaftliche Erzeugnisse besser zu gedeihen als andernorts, und so locken Oregons Spezialitäten immer mehr neugierige Besucher in den Staat, die herausfinden wollen, was den Saft hier fließen lässt.


„Kuhsaft“: Die Milch macht’s

Das „offizielle Staatsgetränk“ von Oregon ist ein vollkommen alkoholfreier „Saft“ und obendrein sehr gesund: die Milch. Mit einem Ausstoß im Wert von über 300 Millionen Euro gehört die Milchindustrie zu den größten Zweigen der einheimischen Landwirtschaft, und sie ist ungefähr schon so alt wie der Staat selbst. Inoffizielle „Milchhauptstadt“ ist das Küstenstädtchen Tillamook. Man ahnt es schon, wenn man in die Stadt kommt, denn auf dem Ortseingangsschild, das in den USA traditionell die Einwohnerzahl einer Stadt angibt, steht: „Bevölkerung: 4400 – Kühe: 25.000“. Hier findet man auch – wen wundert’s – Oregons größte Käsefabrik. Das Besucherzentrum der „Tillamook County Creamery Association“ am US-Highway 101, etwa 3 km nördlich der Stadt gelegen, ist täglich von 8 bis 18 Uhr, in der Haupturlaubszeit sogar bis 20 Uhr geöffnet, und der Eintritt ist frei. Hier gibt es neben einem Käse- und Feinschmeckerladen eine Eiskremtheke mit Speiseeis und
 Frozen Yoghurt in 40 Geschmacks
richtungen.

Die American Cheese Society (www.CheeseSociety.org) veranstaltet im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung auch ein öffentliches Festival of Cheese in Portland. Es findet alljährlich im Sommer statt.

„Gerstensaft“: Hopfen und Malz – klein, aber oho!

Neben dem Staatsgetränk hat Oregon in den letzten Jahrzehnten eine weitere flüssige Leidenschaft entdeckt: selbstgebrautes Bier aus sogenannten Mikrobrauereien – kleinen kommerziellen Brauereien, die weniger als 15.000 Fass Bier im Jahr produzieren. Die Entstehungsgeschichte ist schnell erzählt: Bierliebhaber, die sich nach Alternativen zum Einheitsgebräu der Großbrauer sehnten, versuchten sich zunächst als Hobbybrauer im eigenen Heim, und einige von ihnen waren dabei so erfolgreich, dass sie ihr Bier auch verkaufen konnten. Meist verbanden sie ihre Mikrobrauerei mit einem Ausschank, der Brauereigaststätte – dem „brewpub“. Bei dem Reichtum an Zutaten wie Gerste, Hopfen, Malz und klarem Bergquellwasser, die man in Oregon gleich vor der Haustür findet, verwundert es kaum, dass es in diesem Staat mehr Brauereien und „brewpubs“ pro Kopf der Bevölkerung gibt als in jedem anderen Bundesstaat der USA.


Portland und einige andere Städte wie Hood River und Bend sind inzwischen sogar landesweit für ihr gutes Bier bekannt. Mit 33 Brauereien innerhalb der Stadtgrenzen hat Portland mittlerweile sogar Köln überflügelt. Allein die Brüder McMenamin (www.McMenamin.com) besitzen über dreißig Brauereigaststätten, Brennereien und Weinkellereien im Großraum Portland, davon viele in historischen Gebäuden, die sie damit vor dem Abriss bewahrten.

Dem Bier widmet Portland selbstverständlich auch eine Reihe von Festen und Feierlichkeiten, darunter das Oregon Brewers Festival (www.OregonBrewFest.com) am letzten vollen Juliwochenende, die größte Zusammenkunft unabhängiger Bierbrauer in ganz Nordamerika.

„Rebensaft“: Edle Tropfen aus Nordwest

Zusätzlich zu Milch und Bier wird auch ein anderes heimisches Getränk bei Genießern in Oregon und außerhalb immer beliebter: der Wein. Allein in Portland hat sich die Zahl der Wein-Bars in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Einen guten Tropfen gönnt man sich hier auch gerne einmal zum Imbiss – es muss nicht immer ein kostspieliges Dinner in einem eleganten Restaurant sein.

In Oregon gibt es insgesamt sechs große Weinbaugebiete. Die Trauben werden in Oregon auf über 5.000 Hektar Fläche in mehr als 500 Weingärten angebaut. Mit 300 Weingütern liegt Oregon im Vergleich mit anderen Bundesstaaten der USA an zweiter Stelle, bei der Menge des produzierten Weins auf Rang 4.

Einen umfassenden Überblick über die Weinbaugebiete, die Weingüter und ihren Wein bietet die Website des Oregon Wine Center unter www.OregonWine.org. Hier kann man auch den offiziellen Oregon Winery Guide herunterladen, einen Führer zu jenen Weingütern des Staates, die man besuchen und besichtigen kann.


Wein passt bekanntlich gut zu Fischen und Krustentieren, die es hier natürlich frisch aus dem Meer gibt. Eine Spezialität in Oregon ist der Kalifornische Taschenkrebs, den man vor Ort „Dungeness crab“ nennt. Während der Hauptfangzeit von Dezember bis April findet man ihn in der gesamten Region in Supermärkten und Spezialgeschäften. Was liegt also näher, als Meeresfrüchte und Wein gemeinsam zu feiern? Das elegante Oregon Seafood and Wine Festival (www.OregonSeafoodFestival.com) findet im nächsten Jahr am Freitag, dem 2. Februar 2007 von 12 bis 22 Uhr und am Samstag, dem 3. Februar 2007 von 11 bis 21 Uhr im Oregon Convention Center in Portland statt. Der Eintrittspreis von $10 (ca. Euro 8) pro Tag kommt wohltätigen Zwecken zugute. Weinproben gibt es bereits ab 50­ (ca. Euro 0,40), und alles Ess- und Trinkbare, das man findet, kann man auch kaufen.

Fest für Feinschmecker

Dass am „Ende der Welt“ (oder zumindest am „Ende“ der USA) durchaus Feinschmecker zu Hause sind, zeigt im übrigen auch das alljährliche Trüffelfest, das Oregon Truffle Festival (www.OregonTruffleFestival.com). Im kommenden Jahr dauert die Veranstaltung vom 26. bis 28. Januar 2007. Sie besteht nicht nur aus Vorträgen und Verkostungen in überdachten Räumen, sondern auch aus echten Trüffel- und Pilzsuchen an wenig bekannten Stellen sowie Vorführungen von Trüffelsuchhunden in Aktion. Die Eintrittspreise und das genaue Programm stehen derzeit noch nicht fest.

Weitere Informationen

Portland, der wirtschaftliche und kulturelle Nabel Oregons, ist von Deutschland aus mehrmals pro Woche nonstop mit der Lufthansa zu erreichen – von Frankfurt/Main aus geht es in 10 Stunden und 25 Minuten an die Pazifikküste Oregons.

Weitere Informationen zu den einzelnen Themen (in englischer Sprache) erhält man auf den im Text genannten Websites. Verbrauchern steht für alle Fragen rund um Oregon die Oregon Tourism Commission, c/o Wiechmann Tourism Service GmbH, Scheidswaldstraße 73, 60385 Frankfurt, Telefon +49 69 25538240, Telefax +49 69 25538100 mit Rat und Tat zur Seite. Deutschsprachige Informationen zu Oregon gibt es auch im Internet:







  • Palma.guide



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