Am Frankfurter Flughafen werden Zauneidechsen umgesiedelt


26 Sep 2006 [08:08h]     Bookmark and Share




Nach Hirschkäfern nun Zauneidechsen – Fraport siedelt unter Naturschutz stehende Tiere um

FRA – Nach den Hirschkäfern werden jetzt am Frankfurter Flughafen auch Zauneidechsen umgesiedelt. Wie ein Fraport-Sprecher mitteilte, gibt es auf dem Hügel des ehemaligen Tanklagers in der zu Beginn dieses Jahres von der US-Armee an die Fraport zurückgegebenen Air Base ein Schwerpunktvorkommen der unter strengem Naturschutz stehende Zauneidechse. Da dieses Tanklager demnächst zurückgebaut werden soll, werde die Zauneidechse jetzt umgesiedelt.

In Übereinstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde würden die Eidechsen auf den Grünflächen des Tanklagers, die beim Rückbau auch entfernt werden müssen, eingefangen und umgesiedelt. Als Ersatzlebensraum für die Eidechsen dienten die baumlosen, sandigen Binnendünen westlich des Parallelbahnsystems außerhalb des Flughafens.

Die unter Naturschutz stehenden Zauneidechsen sind in Europa eher selten, kommen allerdings im Rhein-Main-Gebiet sehr häufig vor. Seit der ökologischen Bestandsaufnahme für den Flughafenausbau durch das Forschungsinstitut Senckenberg weiß man, dass sich diese rare Sorte von Eidechsen auf den erdbedeckten, trockenen und sonnigen Tankhügeln besonders wohlfühlt.

Seit Mitte August durchstreift Flughafen-Ökologe Jürgen Ebert nach Angaben des Fraport-Sprechers das Gebiet des einstigen Tanklagers und fängt die Tiere ein, deren Anzahl zwischen 40 und 50 geschätzt wird. Dabei sei das Auslegen von Metallblechen hilfreich, da sich die Echsen darunter gerne verkriechen.

Bis Anfang Oktober muss die Umsiedlung der Tiere abgeschlossen sein. Ebert ist zuversichtlich, dass er das angesichts des guten Wetters schaffen wird, da – so Ebert „Zauneidechsen ausgesprochene Sonnenanbeter sind und bei Temperaturen ab 20 Grad richtig lebendig werden“.

Jetzt im Spätsommer kann der diesjährige Nachwuchs, der gerade einmal die Größe von drei bis vier Zentimetern erreicht, gleich mitumgesiedelt werden. Damit ist der Fortbestand der lokalen Population gesichert.

Ebert kommen die Erfahrungen, die er bei der Rodung der A 380-Werft gesammelt hat, zugute. „Letzten Herbst habe ich im Bereich der heutigen Orkrifteler Straße schon über 40 Zauneidechsen gefangen und umgesiedelt“, sagte der Flughafen-Ökologe. Leicht ist Eberts Aufgabe nicht, denn die Tiere sind außerordentlich flink.







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