Fluglotsen und Techniker fordern bis zu 50 Prozent mehr Geld
Die Tarifverhandlungen zwischen der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH und der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) sind gescheitert. Die DFS hatte die Forderungen der Gewerkschaft als nicht verhandelbar zurückgewiesen, woraufhin die GdF heute das Scheitern der Verhandlungen erklärte. Insgesamt würden sich die Kosten für die Forderungen der Gewerkschaft auf 230 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre summieren. Diese Summe, so die DFS, sei für das Unternehmen ruinös. Die DFS hatte die GdF mehrfach zur Mäßigung aufgefordert, um einen Einstieg in Verhandlungen zu ermöglichen. Die Gewerkschaft aber beharrte in vollem Umfang auf ihrer Forderung.
Die Gewerkschaft fordert eine völlig neue Tarifstruktur, die Lotsen und Technikern einen Einkommenssprung sichern soll. Zusammen mit einer linearen Erhöhung von vier Prozent pro Jahr würde dies beim operativen Personal zu Einkommenssteigerungen von durchschnittlich rund 20 Prozent, für einzelne dieser Berufsgruppen von über 50 Prozent für die nächsten zwei Jahre führen. Daneben fordert die Gewerkschaft für die meisten Lotsen Einmalzahlungen zwischen 3.500 und 10.400 Euro. Das Jahreseinkommen eines Fluglotsen liegt derzeit bei durchschnittlich 98.000 Euro, bei einer Nettoarbeitszeit zwischen 25,5 und 36 Stunden in der Woche. Die Tarifforderungen schlagen sich auch bei der Altersversorgung nieder, da die DFS in den nächsten 15 Jahren eine halbe Milliarde Euro zusätzlich zurückstellen müsste. Die Kosten für die Flugsicherung werden von den Luftraumnutzern, also überwiegend von den Fluggesellschaften getragen, die sie den Passagieren in Rechnung stellen.
Die Gewerkschaft kündigte für die nächste Zeit Arbeitskampfmaßnahmen an. Diese müssen in der Flugsicherung allerdings 24 Stunden vorher angekündigt werden. Die DFS wies die GdF ausdrücklich darauf hin, dass Streiks zu diesem Forderungspaket ihrer Ansicht nach unrechtmäßig seien, weil die Forderungen maßgeblich auch in einen ungekündigten Tarifvertrag hinein wirken.
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die Mitarbeiter koordinieren täglich mehr als 8.000 Flugbewegungen im deutschen Luftraum, im Jahr nahezu 2,9 Millionen. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Berlin, Bremen, Karlsruhe und München. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale in Maastricht vertreten und in den Kontrolltürmen der 17 internationalen Flughäfen. Die DFS hat folgende Geschäftsbereiche: Center, Tower, Luftfahrtdatenmanagement und Consulting.
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Unternehmenszentrale
Am DFS-Campus 10
D – 63225 Langen
Tel.: +49-(0)6103-707-0
Internet: http://www.dfs.de