Passagierverkehr wird durch Umbauarbeiten nicht beeinträchtigt
Noch Ende Juni beginnen am Terminal 2 des Münchner Flughafens die Bauarbeiten, mit denen das Abfertigungsgebäude so umgestaltet wird, dass künftig sämtliche Passagierströme voneinander getrennt werden können. Nach den Vorgaben der Europäischen Union müssen die deutschen Flughäfen bis zum 1. Januar 2009 sicherstellen, dass alle Umsteiger, die aus Staaten außerhalb der EU (sowie der EFTA-Staaten Island, Norwegen und Schweiz) kommen, vor ihrem Weiterflug eine obligatorische Personen- und Handgepäckkontrolle durchlaufen. Damit soll verhindert werden, dass sich abfliegende, nach EU-Standards kontrollierte Fluggäste mit Passagieren vermischen, die vor der Anreise mit ihrem Zubringerflug nicht nach EU-Standards kontrolliert worden sind.
Im Terminal 1 des Münchner Flughafens wird die obligatorische Kontrolle aller Umsteiger aus Non-EU-Staaten bereits umgesetzt. Auch im Terminal 2 werden schon heute alle aus Non-EU-Staaten anreisenden Umsteiger, die zu Zielen innerhalb der EU oder in die USA weiterreisen, vor ihrem Anschlussflug noch einmal kontrolliert. Die verbleibenden Passagierströme werden hier nach der von der EU akzeptierten derzeit gültigen Interimslösung noch durch systematische Stichproben kontrolliert. Eine Kontrolle sämtlicher Umsteiger aus Non-EU-Staaten wird nach Abschluss der Baumaßnahmen Anfang 2009 möglich sein.
Die dazu erforderliche veränderte Führung der Passagierströme erfolgt dann über einen neuen Sammelgang, der auf der dem Vorfeld zugewandten Seite des Terminals in Höhe des Terminaldachs angelegt wird. Alle aus Non-EU-Staaten in München ankommenden Passagiere werden ab Anfang 2008 zu diesem Dachgang hinaufgeführt. Dafür werden insgesamt 16 der 24 Fluggastbrücken am Terminal 2 des Münchner Flughafens aufgestockt und mit dem neuen Gang verbunden. Über den neuen Sammelgang gelangen die Fluggäste aus nördlicher und südlicher Richtung zur Piermitte, von wo aus sie sich über zwei zentrale Abgänge zu ihren jeweiligen Zielen verteilen. Umsteigende Fluggäste werden so zur Sicherheitskontrolle und je nach Reiseziel auch zur Passkontrolle geführt, ankommende Passagiere zu Passkontrolle und Gepäckausgabe.
Um während der gesamten Umbauzeit einen reibungslosen Passagierbetrieb im Terminal 2 gewährleisten zu können, wurde ein ausgeklügeltes „Drehbuch“ für die anstehenden Baumaßnahmen entwickelt. So werden die Fluggastbrücken nacheinander und in einer unter Berücksichtigung saisonaler Flugplangegebenheiten genau festgelegten Reihenfolge umgebaut. Jede der 16 Brücken muss für zehn Wochen geschlossen werden, es werden aber immer nur zwei Brücken zur gleichen Zeit geschlossen sein. Für die Planung der Umbaumaßnahmen zeichnet das Münchner Architekturbüro Koch + Partner verantwortlich, das bereits das Gebäude selbst entworfen hatte. Die Gesamtkosten der Umbaumaßnahmen belaufen sich auf rund 56 Millionen Euro.