Ausstellung „Emil Nolde. Ungemalte Bilder“ bis 22. Juli verlängert


28 Jun 2007 [10:20h]     Bookmark and Share




Sonderführung am 19. Juli anläßlich des 70. Jahrestages der Ausstellungseröffnung
„Entartete Kunst“ in München

Auf Grund des überwältigenden Besucherinteresses wird die Ausstellung „Emil Nolde. Ungemalte Bilder“ im Paula Modersohn-Becker Museum bis zum 22. Juli 2007 verlängert. Rund 25.000 Besucher sahen bislang die 110 faszinierenden Papierarbeiten in der Böttcherstraße. „Die große Resonanz ist überwältigend und zeigt, wie sehr die Kunst und das Schicksal Emil Noldes und die Umstände, unter denen die ‚Ungemalten Bilder’ entstanden sind, die Besucher berühren“, so Rainer Stamm, Direktor des Museums. Er freut sich, daß die Nolde Stiftung Seebüll seine Anfrage, die Aquarelle eine Woche länger als vorgesehen in Bremen zeigen zu können, positiv beschieden hat. „Dies ist alles andere als selbstverständlich. Wir werten diese Zusage als Vertrauensbeweis in unser Haus, denn die farbintensiven Aquarelle sind höchst empfindlich. Nach der Präsentation in Bremen werden die Blätter wieder in die schützenden dunklen Depoträume der Nolde Stiftung kommen, um die Farbkraft auch für kommende Generationen erhalten zu können.“

Entstanden sind Noldes „Ungemalten Bilder“ während des 1938 erlassenen Ausstellungs- und des 1941 verhängten Malverbots. „Als dieses Mal- und Verkaufsverbot ankam, stand ich mitten im schönsten, produktiven Malen. Die Pinsel glitten mir aus den Händen […]. Mit dem Schwert über den Kopf hängend, waren mir Bewegung und Freiheit genommen“, beschreibt Nolde in seiner Autobiographie den Moment, in dem laut Nazi-Beschluß sein künstlerisches

Schaffen als beendet erklärt wurde. Angekündigt hat sich die Verfemung der Werke bereits mit der Ausstellung „Entartete Kunst“, mit der die moderne Malerei vehement attackiert wurde. Für Nolde, der mit 48 Werken in dieser Ausstellung vertreten war, war die Verunglimpfung seiner Kunst ein Schock. So schrieb er an Goebbels, seine Kunst sei „gesund und stark“ und enthalte keine „Anzeichen von Dekadenz und Schwäche“.

Die diffamierende Kunstschau „Entartete Kunst“ wurde am 19. Juli 1937 in München eröffnet. Rainer Stamm nimmt das Datum zum Anlaß einer Themenführung durch das Paula Modersohn-Becker Museum und führt zu den im Dritten Reich als „entartet“ gebrandmarkten Werken von Paula Modersohn-Becker und Emil Nolde.

 

Prof. Dr. Rainer Stamm

Sonderführung „70 Jahre ‚Entartete Kunst’“

Donnerstag, 19. Juli 2007 um 18.30 Uhr

Paula Modersohn-Becker Museum

Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen

Um telefonische Anmeldung wird gebeten unter

T 0421 – 3365077







  • Palma.guide



Kontakt zum Verfasser der Nachricht:

[contact-form-7 id="53822" title="KontaktAutorArtikel"]




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*