Tipps zum Hotelkauf
Rüsselsheim. Der Hotelmarkt ist in ständiger Bewegung: Käufe und Verkäufe sind an der Tagesordnung. Doch nicht selten erleben die Käufer nach dem Hotelerwerb das böse Erwachen. „Viele Neu-Hotelbesitzer stellen erst im nachhinein fest, dass ihre Immobilie nicht den gängigen Sicherheitsvorschriften entspricht“, berichtet Ulrich Jander vom Fachverband für Qualität in Hotels, Krankenhäusern und Altenheimen (FQH). „Beim Kauf eines Hotels sind so viele Dinge zu beachten, dass an Sicherheit und Brandschutz häufig gar nicht gedacht wird. Hinzu kommt, dass sich ein Laie in der Fülle der Rechtsvorschriften kaum auskennen kann“, so Jander. Deshalb empfiehlt der Fachverband bereits im Vorfeld eines geplanten Hotelkaufs, Kontakt mit einer erfahrenen Sicherheitsfirma aufzunehmen. Gemeinsam mit einem geschulten Experten sollte die Immobilie dann vor dem Kauf genau inspiziert werden.
„Viele Käufer scheuen das Geld, dass so ein Hotelcheck kostet“, weiß Ulrich Jander. Doch das sei eine Milchmädchenrechnung: „Wenn vorhandene Mängel später bei Begehungen durch Behörden, wie Feuerwehr, Gewerbeaufsicht oder Berufsgenossenschaft festgestellt werden, wird die Sache schnell wesentlich teurer.“ Jander empfiehlt potenziellen Hotelkäufern, sich eine Firma zu suchen, die über umfassendes Know-how im Hotelbereich verfügt. „Wenn ich ein gebrauchtes Auto kaufe und kein Fachmann bin, gehe ich doch auch zu einem Kfz-Sachverständigen und lasse das Auto durchchecken, ehe ich es kaufe“, meint Jander. Daher sollte man bei einer ungleich größeren Investition, wie einem Hotel, ebenso verfahren.
Bei dem Hotelcheck sollte darauf geachtet werden, ob alle relevanten Rechtsanforderungen an die Sicherheit und den Brandschutz beachtet wurden, oder ob gegebenenfalls noch nachgerüstet werden muss. „Das Ergebnis hat natürlich auch Einfluss auf den Kaufpreis“, betont Ulrich Jander. Der Sicherheitsexperte rät allerdings noch zu weiteren Kontrollen: Neben dem wichtigen Punkt Sicherheit sind auch die Bereiche Energie und Hygiene zu beachten. Der Fachverband rät, mit Firmen zusammen zu arbeiten, die über entsprechendes technisches Equipment verfügen. „Wir empfehlen, das Gebäude mit einer Wärmebildkamera prüfen zu lassen“, so Jander. Mit Hilfe von Infrarotstrahlen werden damit für das menschliche Auge nicht sichtbare Defekte, wie Luftlecks, Dämmfehler und feuchte Stellen im Mauerwerk, deutlich gemacht. „Auch für Hygienekontrollen gibt es inzwischen Messgeräte, die sofort sichtbare Ergebnisse liefern“, sagt Ulrich Jander.
Der Fachverband ist gern bei der Vermittlung entsprechender Sicherheitsfirmen behilflich.