Die Lufthansa-Tochter Swiss freut sich, dass sich eine deutliche Mehrheit der Zürcher Stimmberechtigten gegen die Plafonierungsinitiative und somit für eine Weiterentwicklung des Flughafens ausgesprochen hat.
Die Forderungen der Initianten hätten es dem Airline-Konzern am Standort ihres Drehkreuzes, am Flughafen Zürich, nach eigenen Angaben verunmöglicht, nachfragegerecht zu wachsen.
Das Unternehmen respektiert den demokratischen Entscheid der Annnahme des Gegenvorschlags (ZFI+), obwohl der ZFI+ aus Firmensicht Mängel aufweist. Zwar geht die Bemessungsgrundlage „Lärm“ in die richtige Richtung. Besonders in den Tagesrandstunden kann aber auch der ZFI+ plafonierend wirken. Auf lange Sicht ist der ZFI+ nur dann ein zweckmässiger Indikator für die vom Fluglärm stark beeinträchtigte Bevölkerung, wenn im Bereich Raumplanung in der Flughafenregion Anpassungen vorgenommen werden. Die nach wie vor intensive Bautätigkeit mit zusätzlichen Wohnungen in den Anflugschneisen führt zwangsläufig zu weiteren Problemen.
Die Anliegen der Anwohner des Flughafen Zürichs nimmt die Fluglinie nach eigenen Worten sehr ernst. Als Zugeständnis an die Bevölkerung hat Swiss im künftigen Betriebsreglement einer Verlängerung der Nachtflugsperre auf sieben Stunden zugestimmt. Weltweit kennt kein anderer Flughafen mit interkontinentalem Drehkreuz eine absolute Nachtflugsperre, wie sie in Zürich bereits heute gilt. Die Ablehnung der Plafonierungsinitiative hat in dieser Diskussion ein klares Zeichen gesetzt.
Christoph Franz, Swiss CEO: „Das Abstimmungsresultat ist ein klares Bekenntnis zu einer nachfrageorientierten Entwicklung des Flughafens Zürich und gegen eine zusätzliche Verlängerung der Nachtflugsperre. Das Thema Fluglärm bleibt auch nach der heutigen Abstimmung auf der Agenda. Swiss will sich in Zukunft weiter dafür einsetzen, dass die Auswirkungen des Flugbetriebes auf die Bevölkerung verringert werden können, wie sie dies bereits in der Vergangenheit getan hat.“
Die Fluglinie setzt weiterhin auf innovative Technologie als bestes Mittel um den Lärm zu reduzieren. In den vergangenen 20 Jahren hat die vom Fluglärm stark betroffene Fläche um rund zwei Drittel abgenommen trotz eines Anstiegs der Flugbewegungen um fast 50%. Diese Entwicklung ist noch nicht zu Ende. Mehr Flugzeuge bedeuten angeblich nicht mehr Lärm. Andererseits spekuliert Swiss auf eine Änderung der bestehenden deutschen Einschränkungen (DVO), welche die Fluggesellschaften zwingt, in den sensiblen Tagesrandstunden über dicht besiedeltes Gebiet zu fliegen.
Es bleibt abzuwarten, wie der heutige Zürcher Entscheid umgesetzt werden soll. Die Airline erwartet vom Bund, dass er die Verantwortung für die nationale Luftfahrt wahrnimmt und für Rahmenbedingungen am wichtigsten Landesflughafen sorgt, die auch in Zukunft ein nachfragegerechtes Wachstum zulassen.