Es ist wieder soweit: Deutschland hüllt sich in ein permanentes Grau aus verhangenem Himmel, Niesel und naßkaltem Klima.
Frankfurt – Wer dieser gemütsschädigenden Wetterlage in diesem Jahr endgültig einmal entfliehen möchte, der könnte sich zum Beispiel für eine Woche Sonnenschein in Aqaba am ganzjährig wohltemperierten Roten Meer in Jordanien entscheiden und ganz nebenbei vielleicht noch ein neues Lieblingshobby für sich entdecken: Schnorcheln und Tauchen.
In den herrlich sauberen Wassern vor der Küste des Roten Meeres im Süden Jordaniens liegt eines der Wunder der Erde – ein Korallenriff von unbeschreiblicher Schönheit und Anmut, das Taucher aus aller Welt begeistert. Die hiesigen Riffe zählen schon seit langem zu den schönsten der Welt und Aqaba gilt als eine der besten Tauchbasen überhaupt. Die nach Westen hin abfallenden Riffe verleihen den Gewässern eine bunte Palette sich verändernder Farben, eine überaus reiche Meeresfauna und -flora sowie eine besonders klare und weite Sicht unter Wasser. Mit über hundert verschiedenen Korallenspezies, unzähligen Fischarten, Anemonen und Schalentieren und einem Klima, das zwischen angenehmen 20° bis 30° C schwankt, wundert es wenig, dass Aqaba so populär ist.
Aber was macht Aqaba so einmalig? Weshalb bietet der Golf von Aqaba am nördlichsten Punkt des Roten Meeres so optimale Bedingungen für die Unterwasserwelt? Zunächst einmal ist er Teil eines Grabenbruchs, der sich vom See Genezareth bis zum Malawi-See in Ostafrika zieht. Und weil der Golf sehr schmal und ausgesprochen tief ist, können große Populationen von Tiefseefischen und Korallen aufgenommen werden. Die besonders gute Unterwassersicht wird durch die hier vorherrschenden Nordwinde begünstigt, die eine klare Oberfläche gewährleisten sowie durch die abge-stufte Lage des Riffs, die starke Winde und Meeresströme daran hindert, das Wasser aufzuwirbeln. Meeresgräser bieten ein reiches Nahrungs-angebot und zudem Schutz für zarte Seepferdchen, den mysteriösen ghost pipe-fish (Geisterpfeifenfisch) und solch unheimliche Spezies wie den moray eel (Muränenaal). Die das ganze Jahr über konstanten Temperaturen führen dazu, dass die Gräser – wie auch die Korallen – eine 12-monatige Wachstumsperiode haben. Die weichen Korallen wachsen hier vor der jordanischen Küste so schnell wie nirgends sonst auf der Welt, die harten Korallen zeigen hier so leuchtende und spektakuläre Farben wie man sie sonst nirgends findet. Im Riff lebt eine ungeheure Anzahl kleiner Fische wie etwa damsel (Seejungfer), butterfly (Schmetterlingsfisch) und angel fish (Engelhai oder Großer Segelflosser), die in den herrlichsten Farben leuchten und oft in riesigen Schwärmen durch das glasklare Wasser ziehen. Der Unterwasserwelt kommt es zudem zugute, dass Aqaba als einziger Zugang Jordaniens zum Meer trotzdem kein Supertankerhafen geworden ist. Und auch der touristische Verkehr mit Jetski, Luxusyachten und Glas-bodenbooten ist so spärlich, dass das empfindliche Ökosystem keinen Schaden nimmt – sonst wären die Korallen und zerbrechlichen Meerestiere auch hier längst verschwunden.
Aber der Schutz der Natur liegt den Jordaniern sehr am Herzen. In und um Aqaba laufen ständige Projekte zum Schutz des Riffs. So wurde das Speer-fischen mittlerweile untersagt und bestimmte Meeresabschnitte gesperrt. Bereits 1985 wurde im Rahmen eines ungewöhnlichen Korallenkolonisa-tionsprojektes ein Frachtschiff absichtlich versenkt – und zwar auf Anordnung des heutigen Königs Abdullah von Jordanien (damals Prinz). Und es dauerte nicht lange, bis die weichen Korallen auf dem Rumpf des Schiffs und dessen Verankerung zu wachsen begannen. Heute ist das Wrack Zuhause von Schildkröten, Manta- und Stachelrochen und vielerlei anderen Meeresbewohnern. Und für die Tauchbegeisterten wurde gleich-zeitig ein neues Highlight geschaffen, denn Wracktauchen gilt nach wie vor als eines der beliebtesten Taucherlebnisse überhaupt. Das künstliche Wrack liegt nur 12 Meter unter dem Meeresspiegel und ermöglicht es damit sogar Anfängern, bald einen Tauchgang dorthin zu wagen. Das Riff selbst ist heute gereift und wird sich nun nur noch in den Farben verändern, die einem ständigen Wandel unterzogen sind, da sich die Korallen auf diese Weise säubern.
Wer einmal zum Tauchen in Aqaba am Roten Meer war, wird vom Geheimnis und der Faszination des dortigen Riffs gebannt sein und immer wieder herkommen wollen. Die Tauchbasen bieten Kurse (auch deutsch-sprachig) und Tauchgänge für alle Stufen vom Anfänger bis zum Profi. Aber natürlich kann man sich hier auch einfach nur herrlich entspannen und sonnenbaden, Ausflüge in die nahe Wüste Wadi Rum unternehmen oder das geheimnisvoll-antike Petra besuchen. Jordanien bietet zahlreiche Urlaubsmöglichkeiten für jeden Geschmack – auch im Winter.
In Aqaba bestehen Übernachtungsmöglichkeiten in allen Kategorien. Beim Fremdenvekhrsamt Jordanien können unter Tel. 069 – 92 31 88 70 und Fax 069 – 92 31 88 79 umfassende Reiseinformationen, Adressen von Tauchbasen sowie eine Veranstalterliste angefordert werden.
Weitere Informationen über das Reiseland Jordanien unter visitjordan.com.