Passagiere und mehr als 100.000 Tonnen Frachtumschlag
Mit einem Passagierwachstum von 7,0 % auf 4,244 Millionen Fluggäste (Vorjahr 3,965 Millionen) und einer Steigerung des Frachtumschlags um 8,9 Prozent auf 106.982 Tonnen (Vorjahr 98.265 Tonnen) hat der internationale Airport Nürnberg das Jahr 2007 noch deutlich besser abgeschlossen als nach den Prognosen erwartet. Auch aus wirtschaftlicher Sicht konnte mit einem Konzernumsatz in Höhe von 93,4 Millionen Euro ein erfolgreiches Jahr verbucht werden. „Krönender Abschluss war schließlich die Auszeichnung mit dem renommierten Business
Traveller Award als Bester Deutscher Flughafen“, äußerte sich
Flughafengeschäftsführer Karl-Heinz Krüger zufrieden.
Verkehrsentwicklung
Krüger: „Der Airport Nürnberg konnte sich noch dynamischer als der deutsche Gesamtmarkt entwickeln. Dabei konnten wir neue Rekordwerte erreichen.“ Mit 4,244 Millionen Passagieren wurde in 2007 erstmals die Marke von 4 Millionen Passagieren überschritten. Die eher moderate Entwicklung der Passagierzahlen bis April konnte mit dem neu eingeführten Sommerdrehkreuz der Air Berlin an fünf Tagen (Montag-Freitag) mehr als kompensiert werden. Dies wirkte sich nicht nur positiv auf den Touristikverkehr aus, insbesondere die im Linienverkehr
betriebenen innerdeutschen Verbindungen glänzten mit expansiven
Zuwachsraten.
Linienverkehr
Im Linienverkehr entwickelten sich die Zahlen fast aller Airlines
positiv und nahmen insgesamt um 14,4 % auf 2,200 Millionen Passagiere zu. Vor allem die Linienflüge der Air Berlin nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg trugen dazu maßgeblich bei. Die teilweise Einbindung dieser Strecken in den Drehkreuzverkehr, aber auch ein preisaggressives Low-Fare-Konzept lagen diesem Wachstum zu Grunde. Auch auf den Strecken nach Paris und nach Wien konnten deutliche Zuwächse verbucht werden. Erstmals wurde Air Berlin damit am Airport Nürnberg zum größten
Liniencarrier, gefolgt von Lufthansa.
Demgegenüber war die Entwicklung der weiteren Liniengesellschaften stark von Airline-Zusammenschlüssen und Streckennetz-Optimierungen in einem sich rasant bewegenden Marktumfeld geprägt. Zwei vielversprechende Neuzugänge im Liniensegment haben sich inzwischen leider wieder aus Nürnberg zurückgezogen: Finnair stellte überraschend ihre erst im Mai 2007 begonnene Bedienung der Helsinki-Route bereits Ende September wieder ein. Nach einer durchaus positiven Entwicklung in der Einführungsphase waren Umstrukturierungen innerhalb der Airline hierfür ursächlich. Die rumänische Fluggesellschaft Romavia begann ab Juli 2007 mit Flügen nach Bukarest,
die über Cluj Napoca und später Sibiu geführt wurden, stellte diese aber wegen zu geringer Auslastung ebenfalls ein. „Hier zeigt sich abermals, dass der osteuropäische Markt noch schwierig zu handhaben ist“, so Krüger.
Touristikverkehr
Der Touristikverkehr entwickelte sich mit einem Zuwachs von 0,6 % auf 2,003 Millionen Passagiere eher moderat. „Hier machte sich weiterhin die Preissensibilität der Reisenden bemerkbar, die entweder bevorzugt preiswerte Städte-Destinationen oder eben gar keine Flugreisen buchten“, analysiert Krüger. Auffallend ist auch eine Nachfrageverschiebung in die Nebensaisonzeiten, weil dann Flugreisen zu deutlich günstigeren Konditionen angetreten werden können.
Gegen diesen Trend konnte sich die Air Berlin mit einem Zuwachs bei den Passagierzahlen entwickeln. Vor allem der Drehkreuzverkehr war auch im Touristiksegment ausschlaggebend für die weitere Expansion. Im erstmals an fünf Tagen durchgeführten Sommerdrehkreuz konnte mit neuen Zielen wie
Olbia, Kavalla, Zakinthos, Marsa Alam und Tivat zusätzlicher Verkehr generiert werden. Auch wuchs das Winterdrehkreuz 07/08 durch den Einsatz größerer Flugzeuge deutlich an. Das Volumen des gesamten Drehkreuzverkehrs ist um 27,6 % auf 1,530 Millionen Passagiere angestiegen. Nürnberg ist somit drittgrößtes Drehkreuz Deutschlands.
Bei den touristischen Zielgebieten konnten die Kanarischen Inseln,
Ägypten, Italien und das Griechische Festland deutlich zulegen,
während der touristische Verkehr in die Türkei klar zurück ging.
Luftfracht / Cargo
Das Volumen der am Airport Nürnberg umgeschlagenen Luftfracht stieg um 8,9 % auf 106.982 Tonnen, die geflogene Luftfracht nahm um 8,6 % auf 15.059 Tonnen zu. Wesentlicher Einflussfaktor für diese Entwicklung war der Expressdienst TNT, der mit größerem Fluggerät als im Vorjahr operierte. Auch bei der getruckten Luftfracht gab es einen deutlichen Zuwachs von 8,9 % auf 91.923 Tonnen.
Wirtschaftliche Entwicklung
Die Flughafen Nürnberg GmbH hat im Geschäftsjahr 2007 erneut ein positives Konzernergebnis erzielt. Der vorläufige Jahresabschluss 2007 weist ein Ergebnis vor Steuern von 2,0 Millionen Euro aus (Vorjahr 1,7 Millionen Euro).
Nach Abzug der Ertragssteuer verbleibt ein handelsüblicher
Jahresüberschuss von 1,1 Millionen Euro. „Damit hat die Gesellschaft ihr im Wirtschaftsplan 2007 formuliertes Ergebnisziel deutlich übertroffen“, so Geschäftsführer Harry Marx.
Im Jahr 2007 waren 1009 Mitarbeiter bei der Flughafen Nürnberg GmbH und ihren Töchtern AirPart und Flughafen Nürnberg Service GmbH beschäftigt. Am Standort Flughafen arbeiteten insgesamt rund 4.300 Beschäftigte.
Investitionen
Rund 24,5 Millionen Euro wurden 2007 in den weiteren Ausbau des Flughafens investiert. Der größte Teil entfiel dabei auf den Hochbau (rund 16 Millionen Euro). Größtes Bauvorhaben war das Parkhaus P3 mit 2.200 Stellplätzen. Außerdem wurde die Attraktivität des Flughafens im Nonaviation-Bereich gesteigert: Unter anderem entstanden in den Wartebereichen neue Ladenflächen und größere gastronomische Kapazitäten.
Ausblick
Der Airport Nürnberg richtet sich 2008 auf eine Konsolidierung des Passagiervolumens auf hohem Niveau bei rund 4,2 Millionen ein. Für die Luftfracht wird mit einem Aufkommen von ca. 110.000 Tonnen kalkuliert. Entsprechend dem Wirtschaftsplan rechnet die Gesellschaft in 2008 mit stagnierenden Umsätzen.
Die kommenden Jahre werden durch mehrere wichtige Entwicklungsschritte gekennzeichnet sein: „Bis 2012 wollen wir den Airport Nürnberg zum internationalen Meetingpoint machen“, so Geschäftsführer Krüger, der einen kontinuierlichen Ausbaus des Standorts Flughafen zum bedeutenden Kongress- und Tagungszentrum vorantreiben will. Außerdem sollen mehr
Einkaufsmöglichkeiten und eine größere gastronomische Vielfalt
geschaffen werden. Wesentliche Bestandteile bei der Umsetzung sind ein zweites Hotel mit Tagungsräumen sowie der Tunnel zur Autobahn A3.