Drei Nationalparks am Pazifik direkt mit Deutschland verbunden


26 Jun 2008 [18:30h]     Bookmark and Share


Drei Nationalparks am Pazifik direkt mit Deutschland verbunden

Drei Nationalparks am Pazifik direkt mit Deutschland verbunden



Naturbelassene Küsten und „schlafende“ Vulkane

Meeresstrände, Gletscher, Regenwälder, Vulkane – man kann solche Erlebnisse auf mehrere Urlaube, Jahre, Länder oder gar Kontinente verteilen … man kann aber auch alles an einem Tag erleben: In den drei Nationalparks des US-Bundesstaats Washington ist das kein Problem. Ein Nonstop-Flug mit Lufthansa ab Frankfurt und eine entspannte Autofahrt – schon ist dieses abwechslungsreiche Urlaubsziel erreicht. Und jetzt, wo man mehr als 1,50 US-Dollar für den Euro erhält, ist es attraktiver denn je.

Seattle, die größte Stadt im Nordwesten der USA, ist seit Einführung des diesjährigen Sommerflugplans Flugziel der Lufthansa: Ein Airbus bringt Urlauber ohne Umsteigen in zehneinhalb Stunden von Frankfurt in die Metropole am Puget Sound. Automieten sind hier nach wie vor preisgünstig, und Benzin kostet noch immer weit weniger als die Hälfte im Vergleich zu deutschen Tankstellen. Wer aber Natur pur erleben möchte, sollte auch die Wanderschuhe einpacken – denn am Parkplatz beginnt erst das große Abenteuer in den drei Nationalparks von Washington.

Olympic National Park

Der Olympic-Nationalpark (nps.gov/olym) ist mit einer Fläche von über 3.700 km² anderthalb mal so groß wie das Saarland und bildet den Mittelpunkt der gleichnamigen Halbinsel, die zwischen Pazifik und Puget-Sund im Nordwesten des Staates und damit auch gleichzeitig im äußersten Nordwesten der 48 zusammenhängenden Bundesstaaten der USA liegt. Präsident Franklin D. Roosevelt gründete den Park 1938 ursprünglich vor allem zum Schutz der seltenen Roosevelt-Wapitis (große Hirsche), von denen heute wieder rund 5.000 im Park heimisch sind – nirgends sonst findet man so viele ihrer Art. Seit 1981 gehört der Park zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Klimatisch ist der Park – wie der gesamte Staat Washington – zweigeteilt: Niederschläge, die vom Pazifik mitunter hereinziehen, regnen sich an der Westseite ab und sorgen gleichzeitig dafür, dass der Osten vergleichsweise trocken bleibt. Insgesamt sind August und September die trockensten Monate, wenn die Temperaturen hier im Park auf angenehme und gut verträgliche 24 °C steigen.

Der Nationalpark bietet seinen Besuchern neben ausgedehnten Regenwäldern auch die längste ununterbrochene naturbelassene Küste der 48 zusammenhängenden US-Staaten: insgesamt 117 Kilometer. Die Landschaft reicht von den Sandstränden bis hinauf zu gletscherbedeckten Gipfeln. Über den US-Highway 101, der den Park fast vollständig umrundet, lässt er sich gut mit dem Fahrzeug erreichen, doch seine größten Reize erschließen sich vor allem den Wanderern, wenn sie in die Wildnis vordringen, die 95 Prozent des Parks bedeckt.

Ein geeigneter Ausgangspunkt für jeden Besuch ist das Städtchen Port Angeles an der Nordküste der Halbinsel. Von hier aus erreicht man in einer halben Autostunde den rund 19 km langen Gletschersee Lake Crescent – oder man fährt auf der soeben vollständig erneuerten Straße zur Hurricane Ridge, wo man an klaren Tagen eine wunderbare Aussicht auf die Straße von Juan de Fuca und die Olympic Mountains genießt. Hier befindet man sich bereits mehr als 1.500 Meter über dem Meeresspiegel und kann sich im dortigen Besucherzentrum die Wanderwege erklären lassen. Eine dreistündige Autofahrt führt von hier nach Westen zum Hoh-Regenwald, und von hier aus lässt sich rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder die Küste erreichen.

North Cascades National Park

Der Nationalpark „Nördliche Kaskaden“ (nps.gov/noca) grenzt im Norden an die kanadische Nachbarprovinz Britisch-Kolumbien und bietet eine beeindruckende Berglandschaft, die selbst für Tagesausflügler gut geeignet ist. Auf zahlreichen Campingplätzen gibt es aber auch Übernachtungsmöglichkeiten, ob für Rucksacktouristen oder für Familien, die im Wohnmobil (RV) unterwegs sind.

Der Park ist von der Küste aus über die Staatsstraße 20 (die allerdings östlich des Parks von etwa Mitte November bis Mitte April gesperrt ist) ganzjährig zu erreichen. An dieser Durchgangsstraße, die den Park in eine Nord- und einen Südhälfte teilt, beginnen viele der markierten Wanderwege. Quer durch den südlichen Teil des Parks führt auch ein Teilstück des „Pacific Crest National Scenic Trail“, eines 4.240 km langen Wanderpfads, der parallel zur Westküste von Nord nach Süd von der kanadischen bis zur mexikanischen Grenze verläuft. Der Park empfiehlt sich zum erholsamen Wandern, aber auch für anspruchsvollere Gebirgs- und Klettertouren. Die schroffen Berge mit ihren über 300 Gletschern stellen teilweise selbst geübte und erfahrene Bergsteiger noch vor eine Herausforderung.

Auch zu Wasser und zu Pferde lässt sich der Park erkunden. Er ist eingebettet in eine Reihe von Nationalforsten, und unmittelbar südlich schließt sich das Erholungsgebiet Lake Chelan an den Park an. Viele der speziell gekennzeichneten Reitwege beginnen entweder dort oder am nördlicheren Ross Lake, und an diesen beiden Seen kann man auch Boote aller Art mieten. Mit dem Ausflugsschiff Lady of the Lake II (www.LadyOfTheLake.com) ist es auch möglich, eine bequeme Bootstour auf dem etwa 80 km langen Lake Chelan zu unternehmen, der allerdings nicht mehr zum eigentlichen Nationalpark gehört (ab $39/ca. Euro 25).

Die beste Zeit für einen Besuch im North Cascades National Park sind die Monate April bis Oktober, die trockenste Zeit ist Mitte Juni bis Ende September – dann begegnet man hier aber auch den meisten Menschen. Im Winter kommt es in den Höhenlagen zu starkem Schneefall. Ab 600 Metern Höhe ist im gesamten Winterhalbjahr mit einer dichten Schneedecke zu rechnen. Die Übergangszeiten – Frühjahr und Herbst – sind reizvoll, aber man muss auch gelegentlich mit Regen oder Sturm rechnen. Auch in diesem Park ist die Ostseite des Gebirgszugs wiederum die trockenere, und hier werden im Sommer sogar Temperaturen von über 30 °C erreicht (im Ort Stehekin).

Mount Rainier National Park

Der Mount-Rainier-Nationalpark (nps.gov/mora) östlich der Hauptstadt Olympia bietet einen leichten Zugang zum umfangreichsten Gletschergebiet der USA außerhalb Alaskas. Man erreicht ihn aus Richtung Seattle über die Staatsstraße 410, die auch in das beliebte Wintersportgebiet Crystal Mountain führt.

Der Namenspatron des Parks, Mount Rainier, ist mit 4.392 Metern die höchste Erhebung im Staate Washington. Er gehört ebenfalls zum Gebirgszug der Kaskaden, der sich von Nord nach Süd durch den Bundesstaat zieht, und ist einer von insgesamt fünf inaktiven Vulkanen innerhalb dieser Bergkette. Mount Rainier ist das ganze Jahr über schneebedeckt, und die Gegend rund um den Vulkankegel ist ein wahres Wanderparadies. Bergsteiger, die höher als 3.000 Meter klettern möchten, benötigen allerdings einen „Climbing Pass“ für $30 (ca. Euro 20), der ein Kalenderjahr lang gültig ist.

Für ein perfektes Abenteuergefühl sorgt das Cedar Creek Treehouse (CedarCreekTreeHouse.com), das in der Nähe des südwestlichen Parkeingangs liegt, und zwar rund 16 Meter hoch im Geäst einer uralten Zeder – vom Bett aus hat man einen fabelhaften Blick auf den Mount Rainier. Ausgestattet ist das originelle Baumhausquartier mit allem, was man für einen ungewöhnlichen Urlaub im Herzen der Natur benötigt. Eine Übernachtung zu zweit kostet inklusive Frühstück $300 (ca. Euro 195).

Zu den Spitzenbesuchszeiten im Juli und August, insbesondere an Wochenenden, können die zur Verfügung stehenden Parkplätze knapp werden. Sehr lohnend sind Besuche im Frühjahr und Herbst. Natürlich kann man auch im Winter seine Freude am Park haben: mit Schneeschuhen, Skiern, Snowboards, Schlitten und in einigen Bereichen auch mit motorisierten Schneemobilen.

Eintrittspreise und Öffnungszeiten

Alle drei Nationalparks in Washington sind grundsätzlich ganzjährig geöffnet, doch kommt es in den Höhenlagen während der Wintermonate gelegentlich zu Straßensperrungen. Die meisten Campingplätze sind nur in der warmen Jahreszeit geöffnet, und auch Besucherzentren und Ranger-Stationen haben im Winter eingeschränkte Öffnungszeiten.

Der Besuch in den Olympic- und Mount-Rainier-Nationalparks kostet für bis zu einer Woche jeweils $15 (ca. Euro 10) Gebühr pro Fahrzeug, der Besuch im North-Cascades-Nationalpark ist kostenlos. Zwar kann man in jedem Nationalpark am Eingang einzeln den jeweiligen Eintrittspreis entrichten, aber wer im Urlaub mehrere Parks und andere kostenpflichtige Ländereien des Bundes besuchen möchte, kann sich auch für einmalig $80 (ca. Euro 52) einen America the Beautiful Pass zulegen, den man ebenfalls in allen Nationalparks erhält. Er ist ein Jahr lang landesweit gültig für den Passinhaber und bis zu 3 weitere Erwachsene (Kinder unter 16 Jahren haben ohnehin freien Eintritt) bzw. für alle Insassen im Auto des Passinhabers.







  • Palma.guide



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