AHGZ-Ranking: Top 200 blicken optimistisch in die Zukunft
Frankfurt am Main – Nachdem die Hotelbranche vergangenen Jahr noch von den Nachwirkungen der Fußball-WM 2006 profitierte, ziehen nun langsam Wolken am Konjunkturhimmel auf: In das Jahr 2008 starteten die umsatzstärksten Hotels in Deutschland verhältnismäßig schwach. Nur noch rund die Hälfte der Top-200-Häuser meldete für das erste Quartal einen Umsatzanstieg. Dennoch fallen die Prognosen der Spitzenhoteliers für das laufende Geschäftsjahr positiv aus. Das zeigt die AHGZ Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) in der Juni-Ausgabe des AHGZ-Ideenmagazins ‚Der Hotelier‘.
Die Ergebnisse auf einen Blick: Das erste Quartal 2008 schlossen bei 103 Nennungen 48,54 Prozent oder 50 Hotels mit einem Umsatzplus ab. Im vergangenen Jahr erzielten noch 72,22 Prozent der Befragten Umsatzzuwächse im ersten Quartal. Ebenfalls 50 der Top-200-Häuser verzeichnen für das erste Jahresviertel ein Minus im Vergleich zu 26,39 Prozent oder 38 Hotels in 2007. Gründe für den eher schwierigen Start ins Jahr sind unter anderem die frühen Osterfeiertage. Das Wetter im März war schlecht, und die Deutschen sind Ostern seltener verreist als in den Jahren zuvor.
Trotzdem sind die Erwartungen an den weiteren Geschäftsverlauf optimistisch. Auf eine Umsatzsteigerung setzen bei 131 Nennungen 81,68 Prozent der Befragten (Vorjahr: 63,87 Prozent), ein Umsatzminus prognostizieren nur 15,27 Prozent (Vorjahr: 29,68 Prozent). Vier Hoteliers gehen davon aus, dass die Umsätze gleich bleiben (Vorjahr: 10 Hotels). Insgesamt erwarten die Top-200-Hoteliers eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 3,86 Prozent.
Nicht so positiv wie im vergangenen Jahr äußern sich die Top-200-Hoteliers hinsichtlich der Erwartungen an die Gewinne, den Umsatz, die Gästezahlen und den Durchschnittspreis für das Gesamtjahr 2008. Nur noch 8,2 Prozent erwarten „viel bessere“ Gewinne im Vergleich zu 11,0 Prozent im Vorjahr. Mit „etwas besseren“ Erträgen rechnen immerhin 70,4 Prozent (Vorjahr: 46,8 Prozent).
Dass ihre Gewinne „gleich“ bleiben, vermuten 12,2 Prozent im Vergleich zu 21,1 Prozent im Vorjahr 8,1 Prozent gehen davon aus, dass sich ihre Gewinne „etwas verschlechtern“ werden (Vorjahr: 19,3 Prozent). Mit einer „viel schlechteren“ Gewinnsituation rechnet lediglich 1 Prozent (Vorjahr: 1,8 Prozent) der befragten Hoteliers.
Hinsichtlich der Umsätze sind die Top-200-Hoteliers zuversichtlicher. 17,9 Prozent prognostizieren einen „viel besseren“ Umsatz für 2008. So euphorisch waren selbst im vergangenen Jahr lediglich 13,1 Prozent der Befragten. Von „etwas besseren“ Umsätzen gehen mehr als die Hälfte der Befragten aus (58,0 Prozent) im Vergleich zu 41,8 Prozent im Vorjahr. Mit einer Stagnation der Umsätze rechnen 15,1 Prozent. Das waren im vergangenen Jahr noch 27,1 Prozent. „Etwas oder viel schlechtere“ Umsätze prognostizieren insgesamt 8,9 Prozent. So pessimistisch waren im Jahr zuvor 18,1 Prozent.
Hinsichtlich der Entwicklung der Gästezahlen haben sich die Erwartungen an 2008 im Vergleich zum vergangenen Jahr kaum verändert. Dass die Gästezahlen wesentlich ansteigen werden, vermuten 7,1 Prozent (Vorjahr: 6,5 Prozent). Rund die Hälfte geht davon aus, dass die Situation der Gästezahlen „etwas besser“ wird im Vergleich zu 41,7 Prozent im Jahr zuvor. Rund ein Drittel prognostiziert „gleich“ bleibende Gästeankünfte (Vorjahr: 38,9 Prozent). Und insgesamt 12,2 Prozent erwarten, dass die Gästezahlen „etwas oder viel schlechter“ werden (Vorjahr: 13 Prozent).
Hoffnungen setzen die Top-200-Hoteliers in neue Märkte. Insbesondere Hotels in Großstädten erwarten zunehmend Gäste aus Asien und Russland, die die Kassen füllen sollen. Zwar wird auch 2008 kein WM-Jahr werden, im Großen und Ganzen können die Hoteliers aber optimistisch in die Zukunft blicken – und das tun sie auch.