Die japanische Fluggesellschaft in der Star Alliance meldet Umsatzanstieg von 1,2 Prozent und mehr als 10 Prozent Ertragsplus aus dem operativen Geschäft.
Frankfurt/Tokio – ANA meistert trotz schwieriger Marktbedingungen einen hervorragenden Start in das neue Geschäftsjahr (1. April 2008 bis 31. März 2009) und meldet einen leichten Umsatzanstieg sowie ein deutliches Plus für das operative Geschäft. So steigerte die japanische Fluggesellschaft in der Star Alliance den Quartalsumsatz um 1,2 Prozent auf umgerechnet rund 2,1 Milliarden Euro. Der Ertrag aus dem operativen Geschäft wuchs um 10,5 Prozent auf umgerechnet 89,3 Millionen Euro.
Die Steigerungen sind allerdings aus der Höhe des Nettogewinns nicht abzulesen: Dieser lag im Vorjahr wegen Sondereffekten deutlich höher, denn Ende Juni 2007 hatte sich die ANA-Gruppe von ihrem gesamten Hotelgeschäft getrennt, um sich deutlicher auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Daher liegt der Nettogewinn im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit 40,4 Millionen Euro um mehr als 90 Prozent unter Vorjahresniveau. Dennoch stieg der Ertrag aus dem Flugsegment um 9,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal an. Somit ist die Airline trotz wachsenden Wettbewerbs durch andere Fluggesellschaften und das Schnellzugnetz im Heimatmarkt, trotz des außerordentlich hohen Ölpreises und einer stagnierenden japanischen Wirtschaft hervorragend positioniert. ANA konnte Nachfrage und Ertrag auf den Routen nach Europa und Nordamerika steigern und erreichte im nationalen und internationalen Frachtgeschäft hohe Zuwachsraten bei Volumen und Umsatz.
„Obwohl der hohe Ölpreis unser Geschäft derzeit deutlich erschwert, konnten wir sehr flexibel und erfolgreich auf die Marktsituation reagieren und unsere Kapazitäten auf den einzelnen Routen an den jeweiligen Bedarf anpassen“, erläuterte Tomohiro Hidema, CFO der ANA, die aktuellen Quartalszahlen heute in Tokio. ANA profitiert dabei – ebenso wie der Star Alliance Partner Lufthansa – von ihrem ausgeklügelten Hedging-System für den Kerosinbedarf. Dies führt dazu, so der CFO, dass der Ölpreisanstieg ANA zwar deutlich gemildert erreicht, die Aussicht auf die Kerosinrechnung für den Rest des Jahres dennoch alles andere als optimistisch ausfällt. Dennoch hält das börsennotierte Unternehmen an seiner optimistischen Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr fest. Dafür will der Carrier das Angebot weiter auf den Bedarf anpassen, die Preisstrukturen verbessern und die Zahl der Premiumpassagiere mit innovativen Produkten weiter steigern.
Im Inlandsmarkt senkte die japanische Fluggesellschaft die Zahl der angebotenen Sitzkilometer im vergangenen Quartal mit vier Prozent spürbar. Dennoch ging die Zahl der Passagiere nur um 2,8 Prozent zurück, was in Summe zu einer Umsatzsteigerung von zwei Prozent führte. Vor allem auf den Hauptstrecken zwischen Tokio und Okinawa, Sapporo und Fukuoka konnte ANA die Nachfrage sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftsreisenden steigern.
Eine gesunde Entwicklung nahm auch das Auslandsgeschäft des Carriers: Trotz der schlechten ökonomischen Entwicklung in den USA steigerte ANA auf ihren Europa- und Nordamerikastrecken die Nachfrage im Geschäftsreisebereich. Das Angebot innerhalb von Asien konnte durch eine neue Route zwischen dem zentrumsnahen Tokioter Flughafen Haneda und Hongkong erfolgreich gesteigert werden. Auf der anderen Seite allerdings schwächte sich das China-Geschäft nach dem Erdbeben in Sichuan deutlich ab, so dass die Passagierzahl im internationalen Geschäft insgesamt um 0,4 Prozent zurückging. Allerdings konnte ANA auch in diesem Bereich den Umsatz um 2,8 Prozent steigern.
Im Cargosegment wurde im Inlandsgeschäft eine neue Preisstruktur sehr erfolgreich eingeführt, die den Kunden eine größere Flexibilität bietet. Auch hier führte eine optimale Aussteuerung des Angebots auf den Marktbedarf zu einer Umsatzsteigerung von 10 Prozent. Auf den Auslandsstrecken innerhalb Asiens und nach Europa und Nordamerika war ANA im Frachtgeschäft sogar noch erfolgreicher: Das Frachtvolumen stieg um 25,6 Prozent, der Umsatz um 17,7 Prozent.
Die hervorragende Entwicklung des ersten Quartals im neuen Geschäftsjahr veranlasst das Unternehmen, an der Prognose für das gesamte Geschäftsjahr festzuhalten. Trotz schlechterer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen – vor allem durch den hohen Ölpreis – erwartet ANA eine Umsatzsteigerung von 22,1 Prozent auf umgerechnet 9,2 Milliarden Euro, einen operativen Gewinn von 489 Millionen Euro und einen Nettogewinn von umgerechnet etwa 165 Millionen Euro.