Beginn des Internationalen Workcamps 2008 / Siebzehn Jugendliche aus zehn Nationen engagieren sich als „Zülow-Pfleger“ für den Naturraum von Rangsdorf, einem Nachbarn des neuen Airports BBI
Berlin – 17 Jugendliche aus zehn Nationen werden in den kommenden drei Wochen freiwillig im Natur- und Landschaftsraum von Rangsdorf arbeiten. Ihre Aufgabe im Rahmen des internationalen Workcamps ist es, den Rundwanderweg „Grünes Herz“ in und um Rangsdorf zu markieren und zu gestalten. Der Wanderweg durch naturnahe Kleinode des Orts bildet damit auch einen Einstieg in die angrenzende Zülowniederung. In diesem Gebiet wird die größte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme des begonnenen Ausbaus des Flughafens Schönefeld zum Airport Berlin Brandenburg International BBI umgesetzt. Als Zülowniederung wird die rund 2.600 Hektar umfassende offene Niederungslandschaft zwischen Mittenwalde, Dabendorf und Rangsdorf bezeichnet.
Auf einer Länge von rund 9 Kilometern führt der künftige Rundwanderweg „Grünes Herz“ durch Rangsdorf. Auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung im Juli wurde die Markierung des ersten Rangsdorfer Wanderwegs beschlossen – nun werden die Zülow-Pfleger Hand anlegen und damit einen weiteren Baustein für die touristische Infrastruktur liefern. Um das Naturerleben für die örtliche Bevölkerung und Gäste attraktiver zu machen, werden die Jugendlichen unter anderem Markierungszeichen anbringen, Unrat längs der Strecke beseitigen, abschnittweise Ausbesserungen vornehmen und auch einzelne Bänke aufstellen. Insbesondere der Bereich der idyllischen Zülowseen, einst Torfstiche und heute zentraler Lebensraum mit imposanten Weiden, zahlreichen Wasservögeln und Erlenwäldern, wird durch gezielte Pflegemaßnahem weiter aufgewertet.
Seit mittlerweile vier Jahren organisiert der Landschaftspflegverein Mittelbrandenburg e.V. gemeinsam mit dem Verein Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) e.V. das Internationale Workcamp.
Markus Mohn, Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg: „Bei den Rangsdorfern sind die ‚Zülow-Pfleger‘ schon ein Begriff geworden. Es ist erfreulich mitzuerleben, wie aus einer einst fixen Idee eine feste Institution geworden ist. Und spannend ist es allemal: Einerseits kommunizieren in dem Workcamp Jugendliche aller Herren Länder und unterschiedlichster Kulturen miteinander, andererseits hinterlassen die Gäste auch bleibende Werte im Ort.“
Die Jugendbegegnung wird wie in den letzten Jahren von den Berliner Flughäfen gefördert. Im Rahmen der naturschutzrechtlichen Kompensationsmaßnahmen für den Bau des Airports BBI setzt sich der Flughafen langfristig für eine Aufwertung der Natur- und Kulturlandschaft in der Region ein. Den Schwerpunkt bildet dabei die Zülowniederung, deren verarmte Naturausstattung z.B. durch blühende Saum- und Krautstrukturen sowie Gehölzpflanzungen entlang des Zülowkanals wiederbelebt wird. Heute besuchten die Teilnehmer des Workcamps den Flughafen Schönefeld und besichtigten die BBI-Bauarbeiten sowie den Infotower.
Das Workcamp geht noch bis zum 24. August. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, das Workcamp zu besuchen und mit den Jugendlichen über ihren Landschaftspflege-Einsatz zu sprechen.