Voll im Zeitplan liegen die Bauarbeiten für den neuen „Dachgang“ und die veränderte Wegeführung im Terminal 2 des Münchner Flughafens. Mit einem Richtfest feierten die an den Umbaumaßnahmen beteiligten Unternehmen und Mitarbeiter gestern den planmäßigen Abschluss der Stahlbauarbeiten.
München – Die Baumaßnahme, die bei laufendem Betrieb durchgeführt wird, ist durch eine Verordnung der Europäischen Union erforderlich geworden, nach der Passagier-ströme an europäischen Flughäfen systematisch voneinander getrennt werden müssen. Den EU-Vorgaben folgend werden in München einreisende Passagiere, soweit sie aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (sowie der EFTA-Staaten Island, Norwegen und Schweiz) kommen, ab Januar 2009 unmittelbar nach ihrer Ankunft im Terminal 2 über einen neuen Gang oberhalb der für den Non-Schengen-Verkehr genutzten Ebene 05 geführt. Umsteigende Fluggäste gelangen über diesen Sammelgang zu einer obligatorischen Personen- und Handgepäckkontrolle. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich abfliegende, nach EU-Standards kontrollierte Fluggäste mit Passagieren vermischen, die vor der Anreise mit ihrem Zubringerflug nicht nach EU-Standards kontrolliert worden sind.
Der neue Glasgang entsteht auf der dem Vorfeld zugewandten Seite auf dem Dach des Terminals. Zum Zeitpunkt des heutigen Richtfestes ist die Aufstockung von acht Fluggastbrücken bereits abgeschlossen. Vier weitere Brücken werden noch bis zum Jahresende fertiggestellt, so dass ab Januar 2009 die neue Wegeführung über zwölf Fluggastbrücken erfolgen kann. Bis Ende April 2009 werden zusätzlich vier weitere Fluggastbrücken modifiziert. Nach endgültigem Abschluss der Umbaumaßnahmen im Frühjahr nächsten Jahres ist der neue Sammelgang damit über 16 der insgesamt 24 am Terminal 2 betriebenen Fluggastbrücken zu erreichen.
Über den neuen Sammelgang gelangen die Fluggäste aus nördlicher und südlicher Richtung zur Piermitte, von wo aus sie sich über zwei zentrale Abgänge zu ihren jeweiligen Zielen verteilen. Umsteigende Fluggäste werden so zur Sicherheitskontrol-le und je nach Reiseziel auch zur Passkontrolle geführt, ankommende Passagiere zu Passkontrolle und Gepäckausgabe. Der neue, rund 1.000 Meter lange Dachgang und die 16 Fluggastbrücken umfassen eine Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 12.000 Quadratmetern. Für die Planung der Umbaumaßnahmen zeichnet das Münchner Architekturbüro Koch + Partner verantwortlich, das bereits das Gebäude selbst entworfen hatte. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf rund 60 Millionen Euro.
Florian Fischer und Burkhard Feuge, die für die Terminal 2 Betriebsgesellschaft seitens der Flughafen München GmbH und der Deutschen Lufthansa AG die Geschäfte führen, zeigten sich angesichts des reibungslosen Bauverlaufs sehr zufrieden: „Die schwierige Aufgabe, diese komplexe Baumaßnahme im laufenden Terminalbetrieb zu bewältigen, ist bisher problemlos bewältigt worden. Wir sind zuversichtlich, auch den weiteren Umbau ohne nennenswerte Service- oder Qualitätseinbußen für unsere Fluggäste zu meistern“, erklärte Fischer.
Foto: Flughafen München