Der Judaist Professor Michael Brocke erhält den diesjährigen Moses-Mendelsohn-Preis des Landes Berlin. Darauf verständigte sich die vom Senat bestellte Jury.
Berlin – Kulturstaatssekretär André Schmitz begrüßt die „ausgezeichnete Wahl der Jury, die in diesem Jahr einen Wissenschaftler ehrt, der nicht nur zu den besten Kennern Moses Mendelssohns gehört, sondern darüber hinaus Bedeutendes für die deutsch-jüdische Verständigung geleistet hat.“
Die Jury würdigt Professor Brocke als einen der renommiertesten deutschen Judaisten nicht-jüdischer Herkunft, der sich weit über seine dienstlichen Verpflichtungen hinaus insbesondere auch in der wissenschaftlichen Erforschung jüdischer Friedhöfe herausragende Verdienste erworben hat.
Professor Brocke (Jahrgang 1940) promovierte nach dem Studium der Romanistik, Philosophie, Theologie und Judaistik in Saarbrücken, Freiburg und Jerusalem 1970 in Judaistik an der Universität Wien. Er war seit 1968 an den Universitäten in Regensburg und Duisburg tätig,1988 – 1996 als Professor für Judaistik an der Freien Universität Berlin. 1996 wurde er als Professor für Jüdische Studien an die Gerhard Mercator-Universität Duisburg berufen, seit 2002 bis zu seiner Emeritierung lehrte er an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf. Seit 1996 ist er Direktor des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen.
Als Mitbegründer des Verbandes der Judaisten in der Bundesrepublik Deutschland und langjähriges Vorstandsmitglied des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat er sich ebenso wie als Mitglied der Gesprächskreise Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken und der evangelischen Kirchen in Deutschland um den deutsch-jüdischen Dialog herausragende Verdienste erworben.
Professor Brocke ist Mitherausgeber der vor dem Abschluss stehenden Jubiläumsausgabe sämtlicher Werke Moses Mendelssohns.
Die Preisverleihung wird Kulturstaatssekretär André Schmitz am Sonntag, dem 7. September 2008, im Berliner Rathaus vornehmen.