Im Ortskern von Llagostera in der Nähe von Tossa de Mar versteckt sich ein einmaliges Museum, das seinen Besuchern ein Werk präsentiert, das im Paris der zwanziger Jahre hoch im Kurs stand.
Es handelt sich um einen kleinen Schatz, den man im früheren Wohnhaus des Malers Emili Vilà (1887-1967), einem in Paris jener Jahre außergewöhnlich geschätzten Plakat und Portraitmalers, findet.
Schon beim Betreten des Museums erkennt man, dass das Gebäude auch heute noch den Glanz jener vergangenen Zeiten verströmt. 300 Exponate – nach Lebensabschnitten und Themenbereichen geordnet – sind in den relativ kleinen Zimmern zu sehen. Das Erdgeschoss führt in die goldene Zeit der Plakatmalerie von Paris (1906-1936) ein. Öl, Seife, Hemden, Tabak, Schuhe und Uhren, präsentiert von eleganten Frauen mit gepflegten Händen, die nach der letzten Mode gekleidet sind, werden auf den Werbeplakaten von Vilà zum Objekt der Begierde.
Der außergewöhnliche Einsatz von Licht und Farben, seine einmaligen Schattierungen, seine verführerischen Blicke führten dazu, dass er für Pathé, Paramount und Fox, die großen Filmgesellschaften jener Zeit, tätig werden konnte. Filmschauspielerinnen aus Hollywood, die großen Damen der französischen Gesellschaft, Politiker, … alle saßen sie Vilà Modell.
Die große Überraschung des Museumsbesuchs ist jedoch das Obergeschoss, in dem einige kleinformatige Werke von Vilàs Malerkollegen und Vorbildern, oft auch Freunden, wie etwa Modigliani, Toulouse-Lautrec, Corot, Degas, Castelucho, Goya und Picasso zu sehen sind. Auf einem Tisch, an dem sich Vilàs Freunde damals immer wieder zum Plausch niedergelassen haben sollen, hat einer von ihnen eine Figur auf die Tischplatte gemalt. Ihr ovales Gesicht erinnert durchaus an die Bilder von Modigliani. Info: costabrava.org