Colombey-les-deux-églises – Ein Zentrum der Erinnerungen


11 Sep 2008 [08:02h]     Bookmark and Share




Hier, wo der Mann des Widerstandsaufrufes vom 18. Juni seine Zeit mit Nachdenken und Schreiben verbrachte, umhüllt das Anwesen La Boisserie den Besucher mit seiner schlichten Familienatmosphäre.

Das Anwesen ist dank seines hexagonförmigen Turms, der mit traditionellen alten Ziegeln gedeckt ist, schon von weitem sichtbar. Diesen Turm, den de Gaulle in Auftrag gegeben hat, nutzte er als Arbeitszimmer, denn von hier aus hatte er einen Rundumblick auf die typische weitläufige Landschaft des Départements Haute-Marne.

Der General liebte es, sich hier zu erholen und betrachtete das Anwesen als sein einziges und wahres Zuhause. Hierhin zog er sich auch vor wichtigen Entscheidungen in die Ruhe und die Einsamkeit zurück. In la Boisserie wurden zudem zahlreiche Gäste des Generals empfangen, darunter am 14. und 15. September 1958 der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer. Eine im November 2008 beginnende Ausstellung in der Charles de Gaulle Gedenkstätte ist den beiden Staatsmännern gewidmet.

Heute ist la Boisserie im Besitz des Admirals Philippe de Gaulle, Sohn des Generals, und zugänglich für die Öffentlichkeit. Das Wohnzimmer, Speisezimmer sowie das Büro, in denen zahlreiche Geschenke ausgestellt sind, die dem General von ausländischen Staatshäuptern überreicht wurden, stellen den ersten Teil der Besichtigung dar. Fortgeführt wird die Besichtigung der La Boisserie mit einem Spaziergang durch den Park, der das Anwesen umgibt. Von dort aus kann man die Landschaften bewundern, die auch schon dem General am Herzen lagen.

Colombey ist zugleich Wallfahrtsort, da der General hier, auf dem kleinen Friedhof des Dorfes, zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter Anne bestattet ist. Ebenfalls auf dem Gebiet der Gemeinde befindet sich das Lothringer Kreuz.

Das aus bretonischem Granit hergestellte Monument ist schon aus großer Entfernung sichtbar und symbolisiert das freie Frankreich. Es wurde durch eine öffentliche Ausschreibung  finanziert und stellt die einzige Huldigung seiner Persönlichkeit dar, die de Gaulle zu seinen Lebzeiten duldete. Das Kreuz wurde im Jahr 1972 auf einem 397 Meter hohen Hügel, dem höchstgelegensten Punkt des Dorfes, errichtet.

Das Werk der Architekten Marc Nebingen und Michel Mosser wurde anlässlich des zweiunddreißigsten Jahrestages des berühmten auf BBC gesendeten Aufrufs de Gaulles zur Résistance von Staatspräsident Georges Pompidou eingeweiht.







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