Dritte UNESCO-Welterbestätte in Berlin


18 Sep 2008 [10:01h]     Bookmark and Share




Am 7. Juli 2008 hat das Welterbekomitee der UNESCO im kanadischen Québec sechs Siedlungen der Berliner Moderne in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Berlin – Nach Schloss Glienicke und der Pfaueninsel als Teil des UNESCO-Gebiets der Preußischen Schlösser und Gärten (Welterbe seit 1990) und der Berliner Museumsinsel (Welterbe seit 1999) sind die sechs Reformsiedlungen die dritte Berliner Kulturstätte, die von der UNESCO als Welterbe ausgezeichnet wurde. Berlin ist damit neben Rom, Peking und Mexiko- Stadt eine von weltweit nur vier Städten, die drei UNESCO-Welterbestätten beherbergen. Die Gartenstadt Falkenberg in Berlin-Treptow entstand bereits 1913-1915, die fünf anderen Siedlungen wurden zwischen 1924 und 1934 erbaut:

• Gartenstadt Falkenberg (Berlin-Treptow), 1913-15 erbaut von Bruno Taut

• Siedlung Schillerpark (Berlin-Wedding), 1924-30 erbaut von Bruno Taut und Franz Hoffmann

• Hufeisensiedlung Britz (Berlin-Neukölln), 1925-30 erbaut von Bruno Taut und Martin Wagner

• Wohnstadt Carl Legien (Berlin-Prenzlauer Berg), 1928-30 erbaut von Bruno Taut und Franz Hillinger

• Großsiedlung Siemensstadt (Charlottenburg und Spandau), 1929-34 erbaut von Otto Bartning, Fred Forbat, Walter Gropius, Hugo Häring, Paul Rudolf Henning und Hans Scharoun

• Weiße Stadt (Berlin-Reinickendorf), 1929-31 erbaut von Bruno Ahrends, Willhelm Büning und Otto Rudolf Salvisberg

Mit neuen Gestaltungsformen und mutigen Farbkonzepten gaben die Architekten der klassischen Moderne auf höchstem architektonischen Niveau Antwort auf die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg: rationell geschnittene, modern ausgestattete und bezahlbare Wohnungen mit Küchen, Bädern und Balkonen, in Häusern ohne Hinterhof und Seitenflügel, dafür mit großzügigen Grünanlagen, Licht, Luft und Sonne.

Bauherren waren überwiegend gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften. Städtebaulich besonders hervorstechend ist die Hufeisensiedlung Britz mit einem „Hufeisen“ aus 25 gleichen Hauseinheiten im Zentrum der Anlage. Um das „Hufeisen“ gruppiert sich eine Großsiedlung mit rund 2000 Wohnungen, wobei kleine Einfamilienhäuser, angerartige Grünräume und lange Häuserblocks geschickt miteinander kombiniert sind.

Der Berliner Antrag zur Aufnahme der sechs Siedlungen der Berliner Moderne in die UNESCO-Welterbeliste wurde maßgeblich von Landeskonservator Jörg Haspel vom Landesdenkmalamt Berlin mehr als ein Jahrzehnt lang vorbereitet und von der „Initiative Welterbe“, zu der sich die Eigentümer der sechs Siedlungen zusammengeschlossen hatten, begleitet.







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