Die Frau ohne Schatten an der Deutschen Oper am Rhein


03 Okt 2008 [09:31h]     Bookmark and Share




Premiere am Samstag, dem 11. Oktober um 18.30 Uhr im Düsseldorfer Opernhaus

Die Frau ohne Schatten hat einen langen Atem: Acht Jahre liegen zwischen den ersten Tagebucheinträgen Hugo von Hofmannsthals 1911 und der Premiere am 10. Oktober 1919 in Wien. Mit der Neuproduktion der Oper von Richard Strauss geht auch für Tobias Richter ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Im letzten Jahr seiner Intendanz an der Rheinoper hat er mit John Fiore (musikalische Leitung), Guy Joosten (Regie) und Johannes Leiacker (Bühne und Kostüme) endlich das richtige Team beisammen. An der Spitze des stimmigen Ensembles stehen Susan Anthony (Kaiserin), Alfons Eberz (Kaiser), Linda Watson (Färberin), Tomasz Konieczny (Barak) und Renée Morloc (Amme). Das Ergebnis ihrer Arbeit stellen sie am Samstag, dem 11. Oktober um 18.30 Uhr im Düsseldorfer Opernhaus vor.

Der Operntext von Hugo von Hofmannsthal erzählt eine symbolhafte und zutiefst menschliche Geschichte: Die Kaiserin, Tochter des Geisterkönigs Keikobad, ist voller Angst. Wenn sie nicht binnen drei Tagen einen Schatten wirft – sichtbares Zeichen einer Schwangerschaft – muss sie ins Geisterreich zurückkehren, während ihr Mann, der Kaiser, zu Stein erstarrt. Hilfe in der Not verspricht die Amme, doppelzüngige Vertraute mit zauberischen Kräften: Den Schatten könne man der jungen Frau des Färbers Barak abgewinnen, die damit auf ihre Mutterschaft verzichten müsste. Ein schlimmer Handel bahnt sich an, doch in der Begegnung mit dieser ganz anderen menschlichen Welt erkennt die Kaiserin, dass ihr Glück nicht auf dem Unglück eines anderen Paares gründen darf. Sie ist bereit, ihre Liebe und sogar das Leben ihres Mannes zu opfern und besteht gerade dadurch die von ihrem Vater auferlegte Prüfung: Ihr Körper wirft plötzlich und unerwartet einen scharfen Schatten. Die Stimmen der ungeborenen Kinder weisen in eine hoffnungsvolle Zukunft.

Zwischen Geisterreich und Menschendasein, im Schwebend-Symbolhaften dieser Oper hat der Regisseur Guy Joosten besonders die konkreten Figuren mit ihren deutlich ausgeprägten Wünschen und Bedürfnissen im Blick. So unterschiedlich ihre Ziele auch sein mögen – sie alle konfrontieren uns mit der Frage, wie man ein menschliches Leben führen kann, und ob sich die Utopie des Glücks in einer gewalttätigen Welt realisieren lässt. Während sie anfangs isoliert und starr in ihrer Gedankenwelt verharren, sind es vor allem die Kaiserin und die Frau des Färbers, die eine positive Entwicklung herbeiführen: In der Auseinandersetzung mit ihrem Gegenüber bahnen sie einen neuen, noch nicht vorgedachten Weg und ermöglichen die notwendige Veränderung.

Seine Begeisterung für die Musik will Chefdirigent John Fiore mit dem Publikum teilen. Für ihn ist Die Frau ohne Schatten „eine grandiose Oper und vielleicht das Opus magnum von Richard Strauss. Es ist ein reiches Stück, voller Fantasie und Intellekt, mit einer musikalischen Bandbreite die von großen symphonischen Momenten bis zum Kammermusik geht. Ein echtes Meisterwerk!“







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