ANA kann Durchschnittsumsätze in schwierigem Umfeld steigern


03 Nov 2008 [17:03h]     Bookmark and Share




Die japanische Fluggesellschaft in der Star Alliance legte in Tokio Halbjahreszahlen vor / Deutlicher Rückgang beim operativen Gewinn

Frankfurt/Tokio – Auch ANA, die japanische Fluggesellschaft in der Star Alliance, leidet unter den schwierigen internationalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Bei der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse für das laufende Geschäftsjahr (1. April 2008 bis 31. März 2009) kündigte die börsennotierte Gesellschaft an, ihr Ergebnisziel nicht halten zu können. Der Halbjahresumsatz sank um 1,3 Prozent auf umgerechnet etwa 5,05 Milliarden Euro, der operative Gewinn lag mit 334 Millionen Euro mehr als 25 Prozent unter dem Vorjahreswert, und der Gewinn nach Steuern sank um fast 80 Prozent auf umgerechnet 147,6 Millionen Euro. Allerdings war der Vorjahresgewinn durch sehr hohe außerordentliche Erträge aus dem Verkauf des Hotelgeschäfts geprägt. Trotz schwieriger Marktlage gelang es der Airline im vergangenen Halbjahr, die Durchschnittserlöse in allen Geschäftsfeldern zu steigern.

Von einem „herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld“ sprach Tomohiro Hidema, Executive Vice President Finance der ANA, bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen heute in Tokio. „Der Ölpreis kletterte in den vergangenen Monaten auf ein historisch hohes Niveau und ließ unsere Kerosinrechnung empor schnellen. Außerdem waren eine sinkende Nachfrage und der gesteigerte Wettbewerb – im Inland auch sehr durch Schnellzugverbindungen – deutlich spürbar. Kapazitätsanpassungen auf dem Heimatmarkt haben den Umsatz ebenfalls gedrückt.“

Besser lief das internationale Geschäft von ANA: Ungeachtet der Rezessionsängste in den USA und später auch in Europa erreichte der Umsatz das Vorjahresniveau und stieg wegen starker innerasiatischer Nachfrage sogar leicht um 2,2 Prozent an. Tomohiro Hidema weiter: „Trotz aller unserer Bemühungen um strenge Kostenkontrolle und weitere Marktstimulation fielen Umsatz, operativer Gewinn und Nettogewinn in den vergangenen sechs Monaten. Daher lässt sich die ursprüngliche Prognose für das Gesamtjahr nicht mehr aufrechterhalten: Wir rechnen nun mit einem Nachsteuergewinn in einer Größenordnung von etwa 115 Millionen Euro. Dafür werden wir allerdings noch mehr tun müssen, um Kosten zu sparen und die Attraktivität unserer Produkte weiter zu erhöhen.“

Im Inlandsgeschäft – traditionell der stärkste Markt von ANA – leidet die Airline derzeit stark unter der Konkurrenz des Shinkansen, des japanischen Schnellzugs. Aber durch die genaue Anpassung der Flugzeugkapazitäten auf die Nachfrageentwicklung in den einzelnen Märkten, den Einsatz neuer, effizienterer Flugzeuge, die Restrukturierung von Teilen des Streckennetzes und die Einführung neuer Business-Tarife gelang der Fluggesellschaft eine Steigerung des Durchschnittsertrags: Bei einer Kapazitätsreduzierung um 4,2 Prozent sanken Umsatz und Zahl der Passagiere lediglich um 3,3 und 2,3 Prozent. Der Sitzladefaktor stieg um 0,6 Prozent.

Im internationalen Geschäft meldet ANA sogar einen Umsatzanstieg um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hier blieb die Nachfrage vor allem bei den Europa-Verbindungen stabil auf hohem Niveau. Allerdings wurden die Nordamerika- und China-Strecken zurückhaltender gebucht, so dass die Passagierzahl im internationalen Verkehr um 3,7 Prozent sank. Dies wurde jedoch durch höhere Stückpreise mehr als kompensiert.

Im Frachtbereich stiegen Volumen und Umsatz jeweils um 20 Prozent. Vor allem auf innerasiatischen Frachtrouten sowie zwischen Japan und Europa und den USA war ANA sehr erfolgreich, während der Frachtexport aus Japan stagnierte. In diesem Geschäftsfeld brachten ANA die Einführung des neuen Boeing-767-Frachters – hier war die Fluggesellschaft Erstkunde – und der Start des Paketzustelldienstes All Express (ALLEX) als Joint Venture zum 1. Juli 2008 deutlich voran.







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