Die Bewertungskommission für HessenInvestFilm hat in ihrer jüngsten Sitzung sechs Projekte zur Finanzierung empfohlen. Mit 650.000 Euro ging die höchste Förderung an die Filmbiographie „Max Schmeling“.
Wiesbaden – In seiner ersten Kino-Hauptrolle stellt Weltmeister Henry Maske unter der Regie von Uwe Boll die deutsche Boxlegende dar. Im Mittelpunkt stehen Schmelings große sportlichen Erfolge, aber auch seine Niederlage im zweiten Kampf gegen Joe Louis, seine Kontakte zu hochrangigen Nazis, aber auch sein Einsatz für verfolgte Juden.
Die zweite, mit 450.000 Euro geförderte Filmbiografie „Sushi in Suhl“ stellt die sechziger Jahre im real existierenden Sozialismus in den Mittelpunkt und widmet sich dem legendären Thüringer Gastwirt Rolf Anschütz und seinem weltbekannten einzigen Japan-Restaurant der ehemaligen DDR. Regie bei der Tragikomödie mit Uwe Steimle in der Hauptrolle führt Nachwuchsregisseur Matthias Kiefersauer; Produzent ist Carl Schmitt von der Frankfurter StarCrest Media. Gedreht wird in Thüringen, Hessen und Japan.
Einen realitätsnahen Ausblick auf die Welt von Morgen zwischen Globalisierung, Klimawandel und neuen Formen des Terrorismus entwirft Autor und Regisseur Lars Kraume in „Die kommenden Tage“. In den Hauptrollen spielen Bernadette Heerwagen, Daniel Brühl und August Diehl. Die Berliner Badlands Film produziert den mit 450.000 Euro geförderten Film, der unter anderem in Frankfurt und im Hochtaunus gedreht wird.
Mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Migration, Islam und dem Miteinander unterschiedlicher Kulturen und Religionen beschäftigt sich der Film „Die Himmelsleiter“ des deutsch-afghanischen Regisseurs Burhan Qurbani. Das Kinodebüt des Absolventen der Filmakademie Baden-Württemberg wird mit 70.000 Euro gefördert.
Neben diesen vier Spielfilmprojekten wurden zwei Dokumentarfilmprojekte zur Finanzierung empfohlen: In „Die Wahrheit über Dracula“ folgt Regisseur Stanislaw Mucha im heutigen Rumänien den Spuren des berühmtesten Blutsaugers der Welt. HessenInvestFilm unterstützt die von der Frankfurter U5 produzierte Dokumentation mit 100.000 Euro.
Eine Förderung in Höhe von 70.000 Euro erhält „La Bohème – ein böhmisches Dorf?“ von Maria Böhm und Pavel Schnabel. Ausgehend von Giacomo Puccinis berühmter gleichnamiger Oper, spürt die Dokumentation dem Zusammenhang zwischen den unkonventionellen Lebenskünstlern und Böhmen nach und lässt Protagonisten einstiger und neuer Bohème zu Wort kommen.
Insgesamt lagen der Kommission elf Projektanträge vor. Seit dem Start im Jahr 2006 hat HessenInvestFilm damit insgesamt 27 Vorhaben mit mehr als zwölf 12 Millionen Euro bewilligt.