Es gibt viele Gründe, warum Mexiko zu den Ländern zählt, die man mindestens einmal in seinem Leben gesehen habe sollte.
Mystische Maya- und Azteken-Stätten im südlichen und zentralen Mexiko, paradiesische Sandstrände an der Pazifik- und Karibikküste, sowie bunt gestrichene Häuserfassaden in den Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca. Keine Frage, das ist Mexiko. Aber das Land hat außerdem etwas zu bieten, das in den Reiseführern meist etwas zu kurz kommt: die prächtigen kolonialen Schätze aus der Zeit der spanischen Eroberer.
In Zentralmexiko findet man noch heute zahlreiche majestätische Bauten, die den einstigen Wohlstand der spanischen Herrschaft widerspiegeln. Auf der„Ruta de los tesoros coloniales“ beginnt eine Reise durch diese prägende Zeit der mexikanischen Geschichte.
Alles begann im Jahre 1519, als der Seefahrer Hernán Cortés imGolf von Mexiko an Land ging und mit der Unterstützung einheimischer Völker das Reich der Azteken für die spanische Krone eroberte. Es war der Anfang einer dreihundertjährigen Epoche, die als Kolonialzeit in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Die Kolonialzeit bedeutete für Spanien und seine Elite eine unermessliche Schatzkiste, für die einheimische Bevölkerung dagegen war sie von erheblicher Benachteiligung geprägt. Ausbeutung und Versklavung sowie Enteignung und Zwangsarbeit waren an der Tagesordnung. Zusammen mit den Conquistadores kamen auch die Missionare der Franziskaner, Augustiner, Dominikaner und Jesuiten ins Land und setzten ihre religiösen Sitten durch. So stammen aus dieser Zeit nicht nur zahlreiche Städte und Bauwerke in Mexiko, sondern auch die prachtvollen Kirchen samt den katholischen Traditionen und Festtagen.
Wer diesen nicht immer ehrenvollen, aber dennoch faszinierenden Teil der mexikanischen Geschichte hautnah erlebenmöchte, der muss sich auf den Weg nach Zentralmexiko machen und die Bundesstaaten Aguascalientes, Durango, Guanajuato, Michoacán, Querétaro, San Luis Potosí und Zacatecas besuchen. Das Gebiet auf der Hochebene nördlich von Mexiko Stadt versprüht mit seinen prächtigen Städten bis heute das Flair kolonialen Erbes. Unterstützt wird diese Region auch durch das mexikanische Tourismusministerium, das mit dem Programm„Koloniale Schätze“ ein Produkt entwickelt hat, das den Kulturtourismus zwischen Mexiko Stadt und Guadalajara fördern soll. Am besten beginnt man die „Route der kolonialen Schätze“, die problemlos mit dem Bus oder Auto zurückgelegt werden kann, in Mexikos Hauptstadt.
Die Weltmetropole bietet mit zahlreichen Theatern, Museen, ruhigen Parks und historischen Bauten einen aufregenden Mix aus Tradition und Moderne. Genau der richtige Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit, die in nur zweieinhalb Stunden nach Querétaro führt. Die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates präsentiert stolz ihre Paläste, Barockkirchen und Museen. Nicht weniger anmutig ist die kleine Kolonialstadt San Miguel de Allende im Bundesstaat Guanajuato, die mit ihremCharme besonders Künstler angelockt hat. Weiter geht die Fahrt auf den Spuren der Kolonialherren nach Aguascalientes. Mit ihrer 430 Jahre alten Geschichte und ihren historischen Stadtvierteln stellt die Stadt ein prachtvolles Mosaik aus kolonialen Kirchen, ansehnlichen Bürgerhäusern, Stierkampfarenen und Thermalbädern dar. Die kolonialen Schätze Mexikos sind eine Reise wert.