Safety First beim japanischen Star Alliance Carrier – alle Tochtergesellschaften beteiligen sich am 2006 gestarteten LOSA-System für mehr Sicherheit
Frankfurt/Tokio – ANA, die japanische Fluggesellschaft in der Star Alliance, tut noch mehr für die Sicherheit ihrer Passagiere und weitet das Beobachtungssystem „LOSA“ auf alle sechs Fluggesellschaften der Firmengruppe aus. „LOSA“ steht für „Line Operations Safety Audit“, wurde 2006 bei ANA eingeführt und untersucht seitdem das Verhalten von Cockpitbesatzungen bei Unregelmäßigkeiten während eines Fluges.
Ausgebildete Fachleute beobachten die Cockpitbesatzungen während ihrer ganz normalen Linienflüge vom so genannten Jump Seat (zusätzlicher Klappsitz im Cockpit) aus und dokumentieren deren Verhalten nach festgelegten Gesichtspunkten. Nach dem Flug werden die Arbeitsabläufe und Reaktionen der Besatzungsmitglieder in einer umfangreichen Dokumentation zusammengestellt und im persönlichen Gespräch analysiert. So erhält die Fluggesellschaft wertvolles Datenmaterial über Stärken und Schwächen im täglichen Linienflugbetrieb und kann daraus Schwerpunkte für das Cockpit- und Sicherheitstraining ableiten.
„LOSA“ wurde von der Texas University mit Unterstützung der amerikanischen Luftfahrtbehörde (Federal Aviation Authority) entwickelt und ist von den internationalen Luftfahrtorganisationen ICAO und IATA anerkannt. Mittlerweile haben mehr als 30 Fluggesellschaften weltweit – zum Beispiel US Airways – das System im Einsatz.
ANA war im Jahr 2006 die erste Airline in Japan, die „LOSA“ einführte und in einer umfangreichen Qualitätsprüfung über 300 Linienflüge hinsichtlich menschlicher Fehler von Cockpitbesatzungen unterzog. Aus den Erkenntnissen resultierten neue Inhalte und Abläufe für das Pilotentraining der ANA. Im zweiten Schritt wird dieses System nun auch bei den sechs – zumeist nationalen – Partnerairlines implementiert. Bis Ende Mai werden rund 300 Flüge von den Vertretern der Beratungsgesellschaft TLC (The LOSA Collaborative) begleitet und ausgewertet.