Minus zwei Prozent im November – plus 3,4 Prozent im Jahresverlauf – positiver Jahresabschluss nicht gefährdet – wichtigster Quellmarkt Niederlande mit hohen November-Zuwächsen – Übernachtungen aus Osteuropa ebenfalls im Plus – Verluste aus den USA und Großbritannien
Frankfurt am Main – Im November haben sich die Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise weiter verschärft und auch den Tourismus erfasst: Mit einem Minus von zwei Prozent unterbricht das Deutschland-Incoming seinen langen Steilflug. Dennoch wird das Jahr 2008 positiv abschließen: 52,9 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mehr als neun Betten und auf Campingplätzen zählte das Statistische Bundesamt für die ersten elf Monate 2008 – 3,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Auch die Reiseeinnahmen aus dem Auslandstourismus werden 2008 rund ein Prozent höher liegen als 2007: Die Dresdner Bank schätzt sie derzeit auf 26,5 Milliarden Euro. „Im Vergleich zu vielen anderen Branchen steht die Reisewirtschaft gut da – was ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland weiter steigert“, beurteilt Ernst Hinsken, Beauftragter der Bundesregierung für Tourismus, die derzeitige Situation. Bezogen auf Einnahmen und Besucherzahlen rangiert Deutschland laut UNWTO weltweit auf Platz sieben der beliebtesten Reiseziele.
Große Zuwächse vermelden die Statistiker aus Deutschlands wichtigstem Auslandsmarkt, den Niederlanden – die Übernachtungen stiegen im November hier um neun Prozent auf 332.000. Auch in Osteuropa werden Reisen nach Deutschland immer beliebter: Um 7,7 Prozent liegt der polnische Markt im Plus, um 4,8 Prozent Russland, um fünf Prozent die Tschechische Republik. Die Übernachtungszahlen aus Großbritannien hingegen lagen im November 12,5 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Insgesamt ist die Entwicklung der europäischen Märkte in den ersten elf Monaten mit einem Plus von 4,8 Prozent deutlich positiv. „Mit einem guten Ergebnis aus dem wichtigen Quellmarkt Europa ist Deutschland auch für ein schwieriges Jahr 2009 gut gerüstet“, resümiert Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT).
Leicht im Minus sind hingegen die zahlenmäßig geringeren Werte aus Übersee, allen voran die USA: „Den wirtschaftlich bedingten Verlusten aus den USA, unserem zweitgrößten Auslandsmarkt, begegnen wir mit intensiven Marketingmaßnahmen“, erklärt Hedorfer. „Ab Februar führt die DZT New York die im Winter 2008 gestartete „Value for money“-Offensive mit einer groß angelegten Online-Kampagne auf der US-Website cometogermany.com fort. Außerdem initiiert sie spezielle „Marketing-Partnership“- und „Recovery“-Programme zur Unterstützung der nordamerikanischen Reiseindustrie. Weitere wichtige Themen in diesem Jahr sind das 20-jährige Jubiläum des Mauerfalls sowie das 90-jährige Jubiläum des Staatlichen Bauhauses in Weimar“.
Unter den Zielen stehen beim Incoming die Städte vorne, angeführt von Berlin mit rund 6,5 Millionen Ausländerübernachtungen im Jahresverlauf – 6,8 Prozent mehr als im Vorjahr. An zweiter Stelle folgt München mit 4,2 Millionen Übernachtungen aus dem Ausland im Jahresverlauf Januar bei November 2008.