Die Reunionesen haben einem erneuten Ausbruch ihres völlig ungefährlichen Vulkans schon lange entgegengefiebert. Im September 2008 war es dann endlich soweit! Die erste Lava ist im Krater Dolomieu an die Oberfläche getreten.
Der „Piton de la Fournaise“ gehört immerhin zu den aktivsten Vulkanen der Erde, dennoch sind die Ausbrüche des Vulkans von la Réunion nicht explosiv, sondern effusiv; d.h. die Lava quillt langsam an verschiedenen Stellen aus dem Vulkan und dieses einzigartige Spektakel ist völlig gefahrlos anzusehen.
Bereits Anfang September wurde der direkte Zugang zum Vulkan untersagt und die erste Alarmstufe „Bevorstehender Ausbruch“ angekündigt. „Ich stapfe jeden Tag hoch zu meinen Messgeräten am Krater des Vulkans“, sagt Thomas Staudacher, deutscher Vulkanologe und Leiter des „observatoire volcanologique“ auf la Réunion. Von dort aus beobachten Staudacher uns sein Team jede Aktivität des Piton de la Fournaise.
Nachdem dann also eine erneute, starke seismische Krise registriert wurde, war es am 21. September 2008 letztendlich soweit. Im Krater von Dolomieu flossen aus einer Bodenöffnung drei Lavaströme heraus die den Krater langsam mit heißer Lava füllten. Seither kommt es in regelmäßigem Abstand zu kleinen Ausbrüchen, welche man vor allem während eines Helikopterrundflugs sehr gut beobachten kann.
Bereits vor einiger Zeit hat man Höhlen am Fuße des Vulkans entdeckt, die in der einen Richtung unter der Erde bis hoch zum Vulkankrater und in der anderen bis runter ins offene Meer führen. Forscher sowie einheimische Führer bieten die Besichtigung dieser spektakulären Lavatunnel an, welche bis zu zwei Meter Höhe erreichen können. Sie führen die Besucher unter der erkalteten Lava von einem der aktivsten Vulkane der Welt in die verschiedenen Richtungen.
Natürlich hoffen die Seismologen sowie die Inselbewohner und Besucher von La Réunion, dass der Vulkan auch im neuen Jahr seine Aktivität fortsetzt. Denn dann heißt es auf La Réunion wieder in aller Munde: „Le Volcan i pète!“, was übersetzt soviel bedeutet wie: Der Vulkan furzt…
Foto: Maison de la France